Stella

Stella kommt aus einem englischen Waisenhaus, das früher einmal in der Obhut von Sister lag. Nun hat sie den ganzen Weg nach Japan alleine bewerkstelligt nur um wieder bei ihm zu sein. Sie ist ein unglaublich zucker-süßes Mädchen und ein wahrer Engel, der auf Anhieb Sympathien bei den anderen Bewohnern findet. Und selbst Kou findet mehr und mehr Gefallen an ihr, obwohl er ansonsten überhaupt nicht mit kleinen Kindern auskommt, eine trügerische Ruhe wie sie sich leider für ihn herausstellt. Denn ihr verlegener Blick und die Schamröte im Gesicht und das »Big Brother« wie sie ihn nennt, haben nichts damit zu tun, dass sie sich in irgendeiner Weise in Kou verliebt hat, sondern ist Stella vielmehr darauf erpicht mit ihm ein kleines Gerangel bzw. eher ein One-on-One Kampf um die Ehre mit bloßen Händen zu vollziehen. Der törichte Kou tappt, im Kopf nur das Bild eines kleinen Mädchen, freien Mutes mitten in die Falle und muss daraufhin sein blaues Wunder erleben.

In Stella schlummern nämlich zwei Persönlichkeiten (wenn man es so nennen möchte, denn über eine gespaltene Persönlichkeit verfügt sie nicht): einmal das süße, unschuldige, nette Mädchen von nebenan und daneben eine dominante, herrische, die sich als Pate sieht und kommenden Weltherrscher. Dass Sister dabei auch seine Finger im Spiel hatte, begreift man spätestens wenn sie den selben eiskalten Killerinstinkt zeigt, wie ihn auch Sister pflegt und dass er sie darüber hinaus wohl persönlich ausgebildet hat, dürfte klar sein; und sich Fähigkeiten angeeignet hat, die selbst ihn vor Probleme stellen.

Der Tyrann stellt erst einmal klar, welche Position Kou von nun an einnimmt, in einem bedrohlichen Hiroshima-Akzent, und die beiden Eisenbrüder werden auch gleich mal der »Familie« beigefügt. Erstaunlicherweise kommt sie bei ihnen nicht nur ohne jegliche Bedrohung aus, sondern versteht sich wohl tatsächlich sehr gut mit ihnen, wenngleich sie auch einfach zu manipulieren sind, und verhält sich ihnen gegenüber demnach meistens wie ein stinknormales Kind. Sister ist aber mehr oder weniger der Einzige, der überhaupt nicht ihre absonderliche Art zu spüren bekommt, ihn liebt sie nämlich dagegen abgöttisch. Wenn Stella so richtig gallig wird, wächst sie in eine überdimensionale, muskelbepackte weibliche Killermaschine und berechtigterweise stellt sich Kou die Frage, ob das jetzt nur Einbildung ist oder ob das gerade wirklich passiert, so genau weiß man es wohl auch nicht und wenn doch dann genauso wenig welche Form nun ihre wahre ist. Zunächst wird ihr Name Stella mit dem süßen Mädchen assoziiert und demnach als passend bewertet, so falsch ist das Ganze tatsächlich auch nicht, nur ist der Blickwinkel der falsche, denn wenn man davon ausgeht, dass mit Stella ein Kampfhubschrauber gemeint ist, passt der Name doch wunderbar.

Quelle: www.anisearch.de/character/11932