Frau BIRKIN

„Wie zur Hölle kann jemand wie er Bischof werden?“ Das denken sich viele, die Frau zum ersten Mal begegnen und ihn besser kennen lernen. Allen voran Teito. Zwar war Frau der erste, der Teito zur Hilfe sprang, nachdem er mit seinem Fluggerät auf der Flucht vor dem Militär abgestürzt ist, doch zeugt sein weiteres Verhalten zu ihm nicht sonderlich von erwachsener Reife, geschweige denn von Pflichtbewusstsein. So bietet er ihm schamlos seine geheime Pornosammlung an und nennt ihn permanent herablassend „du, Bursche“. Doch ist diese lockere Seite von ihm trotz der Fragwürdigkeit bezüglich seiner Bischofstätigkeit eine seiner sympathischsten. Denn dadurch ist er immer zu Scherzen aufgelegt und lässt sich auch welche auf seine Kosten gefallen. Er gibt sich dann immer, wie er es sonst ebenfalls gerne tut, recht unfreundlich und mürrisch. Allerdings ist allen Anwesenden bewusst, dass er solche Dinge normalerweise mit Humor nimmt.

Das soll aber nicht heißen, dass er nicht auch ernst sein kann. Nicht umsonst ist er ein hochangesehener Bischof. Er schaffte die Prüfung zum Geistlichen mit der höchsten Punktzahl, die jemals erreicht wurde und rühmt sich dafür nicht. Vor allem hinsichtlich der harten Arbeit wäre Stolz sehr wohl gerechtfertigt, doch Frau begnügt sich mit Bescheidenheit. Das tut er nicht nur in diesem Fall, sondern auch bei seinen Heldentaten, sei es eine erfolgreiche Dämonenaustreibung oder einfach nur heraus stechende Hilfsbereitschaft – Frau sieht diese Dinge als Selbstverständlichkeit an und zeigt keinen überschwänglichen Stolz oder gar eine Neigung zur Angeberei.

Er bezieht nämlich auch eine andere, besondere Position außer dem gewöhnlichen Bischofstum. Er begibt sich nachts auf die Jagd von Kor (Dämonen ähnliche Wesen, die den Menschen vermeintlich ihre Wünsche erfüllen und im Austausch ihre Seele erhalten) und rettet einerseits verfallenen Menschen ihre Leben oder die Umgebung vor einem hoffnungslosen Fall. Diese Seite von Frau ist im Vergleich zu dem lockeren, spaßigen jungen Mann beinahe erschreckend, da er in dieser Tätigkeit nicht nur ernst, sondern auch eiskalt ist. Das Leben anderer ist ihm ein ernstes Geschäft; er ist sich sehr wohl bewusst, was er da in der schützenden Hand hält. Das wird auch besonders durch seine Beziehung zu Teito deutlich, die oberflächlich von Neckereien und fiesen Seitenhieben geprägt ist, im tieferen aber von einer starken Verbundenheit zeugt. Besonders bei Teito ist sich Frau der Dringlichkeit zum Schutz bewusst und vergisst keine Sekunde, seinem Schützling zur Seite zu stehen.

Quelle: www.anisearch.de/character/23874