The Girl who Leapt through Time
-Sie kann die Verganheit ändern ... oder doch nicht?-
-Sie kann die Verganheit ändern ... oder doch nicht?-
Wie oft hat man sich gewünscht man könnte noch einmal einen Fehler wieder grade bügeln. Zig mal und nie ist dieser Wunsch wahr geworden. Wir mussten lernen mit jedem Schicksalsschlag zu leben. Was aber wenn es doch möglich wäre? Diese Frage widmet sich Mamoru Hosada in seinem ersten groß gefeiertem Meisterwerk.
Und zu Recht wird hier gefeiert. Kannte man seinen Namen vorher nur von kleineren Produktionen wie „Digimon“ oder dem nicht ganz so erfolgreichen „One Piece: Baron Omatsuri und die geheimnisvolle Insel“ Film startet hier seine unaufhaltsame Karriere mit einem wahrlich tollem Anime Film.
Was ist sein Geheimnis? Sympathische Charaktere? Vielleicht. Denn die drei Hauptfiguren harmonieren so blendend miteinander, dass man so gern mit ihnen rumhängen würde. Toll und interessant gezeichnet, mit Leben eingehaucht und im Englischen mit einem fantastischen Voice-Cast. Die hübsche Kanadierin Emily Hirst ist einfach Makoto Konno. Zuckersüß und einfühlsam verleiht sie der jungen Makoto ganz viel Herz und Charakter. Eine Schande für die Animewelt, dass sie nur diese eine Animerolle gesprochen hat, aber die dafür unglaublich toll. Aber das alleine ist nicht das Geheimnis.
Was ist es dann? Die tolle Präsentation von MADHOUSE, die selten so ein schönes Werk abgeliefert hat? Könnte auch sein. Denn MADHOUSE zeigt hier ganz viel Liebe zum Detail. Und dieses Lob will was heißen, denn MADHOUSE ist für mich neben Production I.G eins der besten Animationsstudios. Egal ob Hintergründe, Figuren, CGI-Grafik: alles passt fabelhaft zusammen und erschafft eine glaubhaft schöne Welt. Aber bildhaft schöne Animes gibt’s ja auch so einige. Das kanns also auch nicht sein.
Die Geschichte könnte vielleicht der Schlüssel zum Erfolg sein. Würde Sinn machen, denn in Japan zählt die originalbuchvorlage von Yasutaka Tsutsui zu der großen Sci-Fi Klassikern des Landes. Und so wurde nicht ohne Grund schon viel adaptiert im Laufe der Zeit. Jedoch nie so schön wie von Hosada. Er hat der Geschichte seinen eigenen Stempel nochmal aufgedrückt und den Film in zwei Teile geteilt. Der erste Teil wird mit einem unglaublich tollem Tempo erzählt, mit viel Witz und Humor und dem gewissen Etwas, das man nur selten in Filmen erlebt. Doch dann auf einmal hält die Zeit an und das letzte Drittel des Films löst die Geheimnisse größtenteils auf. Jedoch nicht alle und das ist eigentlich etwas schade. Dennoch ist die Wendung und der Storytwist am Ende unglaublich genial und bietet mächtig viel Stoff für schlaflose Nächte in denen man über die vielen Symbole nachdenken kann. Aber eigentlich ist es das auch nicht.
Bleibt eigentlich nur noch der wirklich schöne Soundtrack von Kiyoshi YOSHIDA. Doch er kann nicht der Grund sein, denn er ist zwar gut, doch kein Meisterwerk an sich. Er hat jedoch hier sein bis dato bestes Werk abgegeben und ist hier um Längen besser als bei Kaiba oder Death Frenzy. Der Soundtrack von „The Girl who Leapt through Time“ ist erwachsen und verspielt zu gleich und schmiegt sich um alle Bilder ohne aufdringlich zu wirken.
Also was kann es dann sein? Ganz klar. Die Summe aller Dinge! Hosada punktet auf so vielen Gebieten und lässt nur ganz ganz wenig Spielraum um zu meckern. Doch warum sollte man das auch, wenn man einfach nur ein tolles Filmerlebnis vor sich hat, dass einen stolz macht Animefan zu sein. Dieser Film ist Pflichtprogramm in jeder Sammlung, denn er zeigt uns auf wunderschöne Art und Weise, dass wir mit der Gegenwart zufrieden sein sollten und an die Zukunft denken und nicht einer traurigen Vergangenheit nachweinen.