Moe: | viel |
Action: | mittel |
Humor: | sehr viel |
Romantik: | mittel |
Ecchi: | wenig |
Beim Ansehen der Screenshots und auch beim Lesen der Kurzbeschreibung von “Hayate no Gotoku”werden wohl viele in etwa die selben Vorahnungen haben wie ich. Man vermutet einen Anime in typischer Harem-Love-Comedy Manier mit einem Cast á la Zero no Tsukaima oder Shakugan no Shana, also genau das, was man eigentlich nicht mehr so schnell vorgesetzt bekommen will. Glücklicherweise richtet sich diese Serie aber gerade an diejenigen, die sich angesichts der großen Menge an bereits gesehenen Animes nach etwas unkonventionellem sehnen. “Hayate no Gotoku” parodiert auf besonders abgedrehte Weise immer wieder andere Animes, Mangas, Videospiele, sonstige Medien und in besonders gelungener Form auch sich selbst, wodurch es sich letztlich als buntes Comedyspektakel für alle erfahreneren Animefans herausstellt.
Cast:Die Bandbreite an verschiedenen Persönlichkeiten ist riesig, jedoch hat man dabei nicht das Gefühl, dass es Nebencharaktere gibt, die viel zu wenig Screentime erhalten haben.
Da wäre z.B. der in allen Belangen fast schon zu perfekte, liebenswerte und doch vom Pech verfolgte Butler Hayate, die reiche, verwöhnte und ziemlich exzentrische Nagi, die es zu beschützen gilt und eine weitere große Anzahl an mehr oder minder seltsamen Personen.
Besonders positiv überrascht war ich davon, dass die meisten Charaktere nicht, wie es eigentlich zu erwarten war, als bloße Werkzeuge für die Comedy und den Moe-Faktor enden sondern, dass man hier insgesamt von einem durchaus gelungenem Cast sprechen kann. Es finden sich zwar einige Stereotypen wieder, doch wie alles in der Serie wird auch diese Tatsache gekonnt auf die Schippe genommen und es kommen definitiv auch Personen vor, die einzigartig in der Animewelt sind. Generell hat hier jeder der vielen Charaktere seine Eigenheiten und bringt diese auf unterhaltsame Weise ins Geschehen ein.
Comedy:Der Häufigkeitsgrad an Parodien ist wirklich sehr hoch ausgefallen. Neben ständigen Anspielungen auf andere Animes oder Videospiele, sieht man nicht selten im Hintergrund bekannte Figuren vorbeilaufen.
Zusätzlich kommt es durch den schrägen Cast sehr häufig zu den verrücktesten Situationen, in denen immer wieder klar wird, dass sich dieser Anime selbst nicht ernst nimmt. Beispielsweise werden bewusst klischeehafte Szenen, welche man aus so vielen Serien kennt gekonnt parodiert, was oft allein daran liegt, dass diese herrlich fehl am Platze wirken oder weil sie in der gegebenen Situation einfach übertrieben sind. Selbst über die eigenen Logikfehler oder über die völlig aus der Luft gegriffenen Storywendungen macht sich der Anime lustig. Dies geschieht meist durch den übrigens sehr gut gesprochenen Erzähler, dessen Kommentare oft wirklich zum totlachen sind.
Story:Glücklicherweise hat man bei HnG offensichtlich nichtmal versucht, eine ernst zu nehmende Handlung einzubauen. Neben der Rahmenbedingung, dass Hayate versucht den Schuldenberg seiner Eltern loszuwerden ist das Einzige, was sich durch die Serie zieht die langsame Charakterentwicklung Nagis und die Veränderungen der Beziehungen zwischen den einzelnen Personen. Sonderlich romantisch wird es jedoch ziemlich selten, da die Ansätze von Romantik meist eher für die Comedy ausgenutzt werden. Ansonsten bekommt man in episodenhaftem Aufbau ein witziges Geschehnis nach dem Nächsten geboten.
Zeichnungen:Der in ziemlichem Knuddellook gehaltene Stil ist gut gewählt, da wohl auch kaum etwas anderes wirklich gepasst hätte. Die Hintergründe stellen zwar keine neuen Rekorde auf, sind aber durchaus auf zeitlich angemessenem Niveau. Ähnliches gilt auch für die Animationen, die für recht gelungene Actionszenen sorgen.
Sound:Auch hier gibt es absolut nichts zu bemängeln. Gerade die vielen lustigen Szenen wurden verdammt gut unterlegt. Erfreulicherweise besteht aber nicht das gesamte BGM Repertoire aus komödiantischen Stücken sondern auch aus teils harmonisch klingenden, schönen Melodien.
Auch was die Synchronisation betrifft, wurde hier ganze Arbeit geleistet, denn es wurde nicht nur der Erzähler gut besetzt sondern auch die Vertonung der anderen Rollen könnte passender nicht sein.
Fazit:“Hayate no Gotoku” ist eines dieser wenigen Animes, die trotz der genretypischen Klischees eine willkommene Abwechslung gegenüber der breiten Massenware darstellen. Aufgrund des sehr eigenen Humors eignet sich die Serie jedoch keinesfalls für Neulinge im Animebereich, da die vielen Parodien ziemlich verwirren können. Für erfahrenere Zuschauer ist diese Serie aber fast schon ein Muss.
Ein überaus unterhaltsames, parodistisches Comedyfeuerwerk mit sehr gelungenem Cast, das immer wieder für einen Angriff auf die Lachmuskeln gut ist.