Erio TOUWA

Kaum in seinem neuen Zuhause angekommen springt Makoto auch schon ein recht ungewöhnlicher Anblick ins Auge, ein in eine Decke (Futon) geschnürtes Mädchen. Da aber Meme nicht die geringsten Anstalten macht ihm eine Erklärung dafür zu liefern, das Bündel vielmehr vollkommen ignoriert, belässt er es zunächst dabei - unsicher, ob all das nicht nur seiner Fantasie entsprungen ist. Jedoch erweist sich dieses seltsame Mädchen als allgegenwärtig und schließlich erhält Makoto doch eine Erklärung von Meme. Denn Erio, so der Name des Mädchens, ist ihre Tochter, von der allerdings niemand in Memes Verwandtschaft zu wissen scheint, zumindest Makoto ist von dieser Neuigkeit sichtlich überrascht. Vermutlich hat sie davon abgesehen ihrer Familie von ihrer Tochter zu erzählen, da sie unverheiratet ist und es sich bei Elliot, dem Vater von Erio, zudem um einen Ausländer handelt. Woran sich eher konservativ eingestellte Menschen durchaus anstoßen könnten.

Zudem ist es nicht zu übersehen, dass Erio ein etwas eigenwilliges Auftreten hat, was sich am deutlichsten durch ihre Angewohnheit sich in eine Decke zu wickeln zu erkennen ist, was allerdings nur das offensichtlichste weitaus tiefer verwurzelter Probleme ist. So verschwand Erio einst spurlos für ein halbes Jahr und als sie am Strand wiedergefunden wurde, konnte sie sich an nichts aus dieser Zeit erinnern, glaubte aber ab diesen Zeitpunkt felsenfest eine Außerirdische zu sein, welche eine wichtige Mission hat und mit übernatürliche Fähigkeiten ausgestattet ist. Folglich wollte sie allen beweisen, dass sie die Wahrheit spricht und wurde in einen schwerwiegenden Unfall verwickelt, weshalb sie begonnen hat sich zum Selbstschutz in eine Decke einzuwickeln und sich weitestgehend von der Außenwelt abzuschirmen. Gerade ihre Mutter Meme hat unter all dem stark gelitten und würde sich wohl nichts mehr wünschen, als dass Erio wieder zu dem Mädchen wird, das sie vor all den tragischen Begebenheiten war.

Erst mit dem Auftauchen von Makoto, der es sich zu Ziel gemacht hat Erio trotz allem besser kennenzulernen, gelingt es Erio aus ihrer eigenen kleinen Welt zu befreien und in ihr keimt der Wille auf sich wieder in die Gesellschaft zu integrieren. Leider ist das bei Weitem nicht so einfach, wie man es sich erhoffen würde und Erio trifft immer wieder auf Menschen, die sie aufgrund ihrer Vergangenheit ausgrenzen, gar bereit wären Läden zu boykottieren, in denen sie arbeitet. Dank der Hilfe ihrer Mutter gelingt es ihr jedoch eine Anstellung im Geschäft von Tamura zu erlangen und geht dieser auch mit großem Eifer und Pflichtschuldigkeit nach, obgleich es ihr sichtlich schwer fällt mit ihren, zugegebenermaßen nicht sehr zahlreichen, Kunden umzugehen.

Zu Anfang ist Erio noch ein recht unfreundliches, von sich selbst und ihrer Vorstellung eine Außerirdische zu sein, überzeugtes Mädchen das nicht müde wird andere mit ihren merkwürdig anmutenden Vorträgen oder Handlungen zu irritieren und Ungläubigen bestenfalls mit Ignoranz begegnete. Wovon sich auch Makoto schnell ein Bild machen kann, dem aber mit erstaunlichen Gleichmut begegnet. All das ändert sich jedoch grundlegend, nachdem sie dank ihres Cousin wieder zu Sinne gekommen ist. So erscheint sie eigentlich als sehr zurückhaltendes, ängstliches Mädchen, welches sich selbst gegenüber ihrer Familie nur zögerlich öffnet. Jedoch zeigt sie sich auch als sehr hilfsbereit, freundlich und ist in der Lage sich selbst über Kleinigkeiten zu freuen, wodurch sie zuweilen eine beinahe kindliche Unschuld ausstrahlt. Aber auch ihre Entschlossenheit wieder zu einem Teil der Gesellschaft zu werden ist nicht zu übersehen, nie würde sie daran denken aufzugeben, ganz gleich welchen Problemen sie sich im Alltag stellen muss.

Quelle: www.anisearch.de/character/21613