Banri TADA

Banri ist gerade erst von Shizuoka nach Tokyo gezogen, wo er die Fukurai-Universität, Fachrichtung Jura, besuchen wird. Er fühlt sich in der Großstadt ziemlich verloren und hat anfangs Orientierungsprobleme und braucht eine Weile, um sich zu akklimatisieren. Der Umzug nach Tokyo stellt für ihn in mehrerer Hinsicht einen Neuanfang dar: Am Ende seiner Oberschulzeit passierte ihm ein folgenschwerer Unfall, der zu einer Amnesie führte – er erinnerte sich an nichts mehr vor dem Zeitpunkt des Unfalls, weder an seine Familie und Freunde, noch an seinen eigenen Namen. Die Ungewissheit über seine Vergangenheit hängt wie ein Damoklesschwert über ihm, und die Last wiegt besonders schwer, wenn er mit Personen zu tun hat, die er von früher kennt. Er macht sich viele Gedanken darüber, wie er früher war und wie andere ihn gesehen haben und dass er den Erwartungen früherer Bekannter nicht mehr entspricht, weil die den alten Banri zu sehen glauben, er aber in Wahrheit eine ganz andere Person ist. Mit dieser Denkweise, sein altes Ich und sein neues Ich als unterschiedliche Personen aufzufassen, versucht er sein Leben in den Griff zu bekommen.

Er geht mit seiner Krankengeschichte nicht hausieren, weil er niemanden mit seinen Problemen belasten will, allerdings führt seine Entscheidung zu schweigen, auch zu Missverständnissen in seinem jetzigen Freundeskreis, weil er an der Uni seiner Jugendfreundin Linda wieder begegnet, die er zunächst zwar nicht wiedererkennt, dann aber langsam entdeckt, dass sie nicht nur sehr vertraut miteinander waren, sondern er sie sogar geliebt hat. Weil der Banri, der er jetzt ist, Kouko Kaga liebt, steht er wegen Linda in einem inneren Konflikt, wie er mit seiner früheren Liebe umgehen soll, denn obgleich er sich nicht erinnert, kommen seine alten Gefühle für sie gelegentlich an die Oberfläche. Solche Momente machen ihm allergrößte Angst, wenn sich die Vergangenheit bruchstückhaft in sein Bewusstsein drängt, weil er diese Informationen und Emotionen nicht einordnen kann. Außerdem fürchtet er sich davor, dass seine jetzige Identität wieder verschwinden könnte, falls seine alten Erinnerungen eines Tages doch vollständig zurückkehren. Da er bereits einmal die Erfahrung machen musste, wie es ist, wenn sein bisheriges Leben praktisch ausgelöscht wird, wirft diese Furcht einen immer größeren Schatten auf seine Gedanken.

Banri versucht sich nie anmerken zu lassen, was ihn im Innersten belastet, sondern zeigt nach außen immer ein freundliches Gesicht, hilft anderen gerne und unterstützt sie wo er nur kann. Er besitzt eine nahezu unerschöpfliche Toleranz, wie sich in seiner Beziehung zu Kouko zeigt, die eine mehr als nur schwierige Persönlichkeit hat, deren Launen er aber mit so viel Verständnis begegnet wie niemals jemand zuvor. Diese Gefühle stammen von seinem jetzigen Ich, das ist ihm bewusst, und ein zusätzlicher Grund zur Sorge, ob er Kouko einfach vergessen wird, falls seine Erinnerungen zurückkehren, denn immerhin liebte der alte Banri Linda, die nun ja auch wieder in sein Leben getreten ist.

Quelle: www.anisearch.de/character/38092