Endless Serenade (2000)

エンドレス セレナーデ

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German Rezensionen – Endless Serenade

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Avatar: b-s-v#1
Man sollte es ja nicht für möglich halten, aber es gibt tatsächlich soetwas wie herzerwärmende Hentai, die eine glaubwürdige Geschichte aus dem täglichen Leben erzählen.


Seit dem Tod seines Bruders führt Hauptakteur Yuji zusammen mit dessen Ex-Verlobter Satsuki und einigen Aushilfskräften (darunter auch die hübsche, doch unnahbare Miki) einen Gemischtwarenladen. Wie das halt so ist, ist Yuji schon seit Ewigkeiten in Satsuki verschossen und so langsam sieht er seine Zeit gekommen... doch ganz so wie er sich die Sache vorstellt, läuft es dann doch nicht.

Überrascht hat mich, dass diese Produktion aus dem Jahr 2000 stammt, denn die Optik erinnert eher an Anime aus Mitte der 90er, was für meinen Geschmack aber keinesfalls negativ ist. Außer ein paar Standbildern hier und da habe ich auf diesem Gebiet jedenfalls nichts als störend empfunden, auch die Animation und das Charakterdesign waren ganz gut, wenn auch nicht überragend.

Einziges Manko von Endless Serenade ist im Prinzip der nicht besonders detail- und abwechslungsreiche Sex, der über Masturbation und 69 kaum hinaus geht, jedoch meiner Ansicht nach eher als Beigabe zur Handlung um unsere Protagonisten-Dreier-Fraktion und deren Gefühlswelt anzusehen ist.

Wenn man nicht unbedingt nach Hardcore sucht auf jeden Fall sehenswert.
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Avatar: Asane
Editor
#2
Der Anime hat sich vorgenommen, in einer halben Stunde nicht nur eine Hintergrundgeschichte, eine Vordergrundgeschichte, eine Liebesgeschichte und mehrere Sexkandidatinnen ins Rennen zu schicken, sondern zusätzlich auch noch auf die Genres Drama, Romance und Comedy zu setzen.

Etwas viel auf einmal? Daher sollte man also tunlichst während der Show die Hände nicht sonstwo haben, sondern schön brav der Geschichte folgen, besonders den Dia- und Monologen. Es entgeht dir nämlich dadurch sowieso nicht viel, denn erstens ist das tendentiell eher Soft- als Hardcore, und, zweitens, onanieren tun hier andere für dich.

Man muss sich bei diesem Hentai schon an die inneren Werte halten, denn um die äußeren steht es schlecht. Die Hintergründe sind verwaschen, aber atmosphärisch ok, die Charaktere recht einfach gehalten, kantig, grob und irgendwie blass, obgleich man sich redlich um dreidimensionale Strukturen (Schattierungen) bemüht, aber im ganzen ist das dann eben doch alles ziemlich sparsam realisiert. Sparsam sind auch die Animationen. Nur das Allernötigste wird berücksichtigt, entsprechend staksig fallen denn auch Laufbewegungen aus.
Was die Seiyuu abliefern, changiert irgendwie zwischen mäßig und mau; es klingt alles doch sehr routiniert, ebenso die Soundeffekte (von dem Softpornogedudel ganz zu schweigen), und man darf raten, was wohl knapper war: die Zeit oder das Budget.

Sehr unschön wirkt sich das aus bei der Kombination von Personen und Hintergründen. Die Collagen, die wir früher in der Schule mit Schere und UhuKlebstift basteln mussten, waren da ästhetisch gar nicht so weit weg. Aber für Zuschauer, die ständig ihre Hände sonstwo haben, dürfte das kaum ins Gewicht fallen.

Ansonsten behilft man sich hier mit den üblichen Mitteln aus der Schublade. Optisch bedeutet das: man hat da, wo's nackicht wird, die strikte Zuteilung von Akzentfarben. Die Mädchen in gewohntem schweinchenrosa, die Jungs mehr so matschfarben - als hätten sie gerade eben an einem all japan mud contest teilgenommen. Und dieses längliche Teil, was die Mädels da manchmal in den Mund nehmen, ist ziemlich dunkelbraun. Nein, nicht das jetzt. Auf der anderen Seite, da wo die Schamhaare sind.

Was Setting und Handlung angeht, kommen wir nun zu den Dingen, die es nur in Anime gibt. Der Protagonist Yuuji, ein Opfer seiner inneren Zerrissenheit, hat erotische Fantasien wo er geht und steht, und zwar die Freundin seines Bruders betreffend, der ein Jahr zuvor bei einem tragischen Unfall (Truck-kun?) ums Leben gekommen ist. Da Eltern irgendwie auch nicht vorhanden sind, müssen sich die Jugendlichen mal wieder allein durchs Leben schlagen. Andererseits hat er auch unentwegt Augen für die attraktive und hochgewachsene Miki, die von einem Minderwertigkeitsproblem geplagt wird, für das er sich selbstverständlich zuständig fühlt. Netterweise ist dieser kleine Hentai aber nicht nur durchsetzt von sexuellen Fantasien und einem kleinen Trostfick für die arme Miki, auch ein Sidekick ("bester Freund" oder so) kommt kurz vorbei und überzeugt Yuuji davon, dass also auch er mit dem Personal seines kleinen Konbini sehr explizit zugange sein kann.

Hier scheint eine kleine Anmerkung zum Humor angebracht. Denn das ist eine der stärkeren Seiten der kleinen OVA, die übrigens ein zufriedenstellend harmonisches Verhältnis findet zwischen Erotik, Slice of Life und Comedy. Man übertreibt es auch nicht, weder in den Jokes noch in deren Präsentation; das ist alles recht angenehm und sorgt immer wieder für ein leichtes Schmunzeln (schließlich wabert ja auch immer noch Drama im Hintergrund), wie zum Beispiel bei der Szene, wo Yuuji auf dem Wohnzimmerboden liegt, gerade an eine gewisse weibliche Person denkt, sich dabei einen runterholt, und in diesem Augenblick jene Person dann anruft.

Dass Hentai aber auch auf ganz unerwartete Weise hen sein kann, zeigt sich, als Yuuji kurz darauf Satsuki (die Freundin seines verstorbenen Bruders) ins Restaurant zum Essen einlädt. Genauer: ins "Restaurant Suicide" - was auch immer die Verantwortlichen da geraucht haben mögen…

Auch ein Jahr nach jenem Schicksalsschlag hat Satsuki noch an dem Verlust zu knabbern, und in Yuuji greift der Gedanke Raum, ob nicht er förmlich dazu bestimmt sei, an Bruders Statt sich Satsukis anzunehmen. Das ist auch nicht all zu abwegig, erinnert es natürlich auch an die Gepflogenheiten anderer Kulturen, wie beispielsweise der Leviratsehe, die dem Hentai-orientierten Bibelleser spätestens seit dem Fall Onan ein Begriff sein sollte.


Am Ende aber dreht sich dann doch alles um Liebe, um Romantik. Das ist schön. Nur schade, dass das Budget schon erschöpft war, und es beim letzten Sex nur noch Standbilder gibt. Leider wollte man generell keine Übergänge zwischen Romantik und den relativ spärlichen Sexszenen einbauen, und das, was einen Hentai definitionsgemäß ausmacht, ist eher meh.

Das große Drama um die richtige Wahl findet übrigens einen erfreulich stimmigen und auch etwas unerwarteten Abschluss. Wieder einmal ein Hentai, der beweist, dass Sex eben auch nicht alles ist.
Post was last edited on 17.03.2024 16:02.
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