Daicon Opening Animations (1981)

German Rezensionen – Daicon Opening Animations

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Avatar: TaZ
DB-Helper
#1

Meilenstein der Animationsgeschichte




Zum Titel
In Japan treffen sich die Science Fiction Fans seit 1962 jährlich zur Nihon SF Taikai. Findet die Veranstaltung bspw. in Tokyo statt nennt man sie TOKON, für Osaka DAICON und wenn man sich in einem späteren Jahr wieder in einer Stadt trifft, in der man schonmal war fügt man einfach einen Index an.

DAICON III 1981
Dieses Musikvideo wurde für die Nihon SF Taikai 1981 in Osaka von Amateuren animiert, die später das Studio GAINAX formen sollten. Es geht um ein sehr kleines Mädchen, das Wasser zu einer sterbenden Pflanze (Daikon, Riesenrettich aus Ostasien) bringen soll, aber auf ihrem Weg von allerlei aus Sci-Fi Geschichten bekannten Größen daran gehindert wird. Der Wikipediaeintrag gibt genauer darüber Auskunft wieviele Urherberrechte dabei verletzt wurden. Ich hätte nur Godzilla und die Enterprise nennen können.

Daicon III zeigt eindrucksvoll was Animation eigentlich bedeutet (hat was mit Bewegung zu tun) ist aber in meinen Augen kein besonderer Leckerbissen. Über die externen Links des Wikieintrages kann sich jeder selbst ein Bild darüber machen.


DAICON IV 1983
Das nächste Treffen in Osaka war 1983 und die Amateuere von vor zwei Jahren hatten genug Zeit um sich so gewaltig zu verbessern, dass ich mir dieses zweite Musikvideo mit geborgter Musik vom Electric Light Orchestra gar nicht oft genug ansehen kann. Es beginnt mit einer kurzen neuanimierten Zusammenfassung von Daicon III, setzt mit dem Text der spielenden Musik fort und mündet in dem was ich als Meilenstein der Animationsgeschichte beschreibe. Das kleine Schulmädchen von vor zwei Jahren ist zu einer Schönheit im Bunnykostüm geworden, die gegen viele bekannte Sci-Fi Stars kämpft, auf einem Schwert surft und mit ihrem DAICON Raumschiff, das aus der Pflanze gewachsen ist, einen so heftigen Energiestrahl abfeuert, dass überall wo er erscheint sofort Bäume aus dem Boden sprießen. Am Ende gibt es an einigen Beispielen zu sehen wie DAICON IV entstanden ist.

DAICON V
Offiziell 1986, aber die Animationen hat Gainax erst 2000/01 mit FLCL geliefert. Unser Bunnygirl ist erwachsen geworden, heißt Haruko und surft nicht mehr auf einem Schwert, dafür aber auf einer Gitarre. Während der letzten Folge ruft sie "DAICON V".


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Avatar: Asane
Editor
#2
Der Text von TaZ war Anlass dafür, den Clip aufzutreiben und anzuschauen. Mehrmals. Denn das, was einem da auf die Netzhaut geballert wird, erfasst man in all seiner Fülle und seinen Details erst nach dem dritten oder vierten Mal.

Hier wird nicht nur ein kleines Mädchen erwachsen, sondern gewissermaßen das Medium Anime an sich.

Ja, Animation hat was mit Bewegung zu tun. Aber Anime ist weit mehr als Bewegung. Es ist das Setzen von richtig getimten Schnitten, Wechsel der Perspektive, perfekt ausbalanciertes Pacing, kurz: durch gute Regiearbeit eingefangene Bewegung, idealerweise in intelligenter Abstimmung mit der Musik. Und natürlich: Mimik, Gestik. Das, was gezeichnete Figuren in der Imagination des Zuschauers zu erlebbaren Menschen, zu Persönlichkeiten macht.

Die Perfektion, die hier geboten wird, ist schier unglaublich. Nicht nur die passenden Musikstücke sind es, sondern auch hier das oft zitierte Timing. Am ehesten bemerkbar im Bunny-Teil. Denn nicht nur das Kind ist erwachsen geworden, sondern auch sein Werkzeug. Aus dem Lineal, mit dem das Mädchen als Schulkind Godzilla gekonnt eins überzieht, ist mittlerweile ein veritables Schwert geworden, auf dem sie souverän surfend an der Riege amerikanischer Superhelden vorbeizieht.

Was nun das Zusammenspiel im Paartanz von Musik und Animation abgeht, erlebt man hier eine Harmonie und Perfektion, die ihresgleichen sucht und die ich bewusst erst wieder in Haruhi Suzumiya wahrgenommen habe. Nur mal anhand von einzelnen, recht offensichtlichen Beispielen:

  • 2:52 Percussion genau synchron zum Bildwechsel.
  • 3:24 Wechsel zum Chorus exakt bei Erscheinen des Schwertes. Das gleiche auch bei 3:37 und 3:43.
  • 4:22 Dito hier. Plus Einsatz des Pianos beim "Übergang" in Missiles. (Vervielfältigung des Schwertes analog zur Vervielfältigung der Klangfarbe.)
  • 4:30 Pro Halbtakt eine Explosion, genau auf die Taktschwerpunkte der Musik. Besonders beeindruckend bei
  • 4:33 als präzise mit dem Beginn eines neuen musikalischen Abschnitts ("Periode") die Atombombenexplosion stattfindet. Dito 4:37. Und wieder bei
  • 5:04, wo es darum geht, "dass überall wo er [der Energiestrahl] erscheint sofort Bäume aus dem Boden sprießen" (Zitat TaZ) - aber eigentlich geht es um mehr. Die angesprochene Thematik bewegt sich irgendwo zwischen Terraforming und "Wasser ist Leben".

Und so zieht sich das durch das gesamte Filmchen. Das ist alles kein Zufall, sondern künstlerischer Wille. Schlichtweg brillant.

Ach ja, was es mit dem Glas Wasser auf sich hat? In der erweiterten Fassung erscheint der Text
この水をDAICONまで。。。 運んでください。。。  "Bitte bring dieses Wasser zum DAICON!"
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