A Silent Voice (2016)

Eiga Koe no Katachi / 映画 聲の形

German Rezensionen – A Silent Voice

This topic contains short as well as longer reviews on the anime “A Silent Voice” and is by no means the right place for general discussions! Each post must be a stand-alone review that you wrote yourself. Each review should cover certain core aspects: plot, characters and a have a personal conclusion. Feel free to comment on existing reviews using the comment function.
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Avatar: Nogilus#1
Zu diesem Film, bzw. zu dem Protagonisten Shouja, würde wohl gut der Spruch "Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein!" passen.
Eines Tages wird seiner Grundschulklasse das taube Mädchen Shouko als neue Schülerin vorgestellt, wodurch der komplette Schulalltag der Klasse ein wenig durcheinander gerät. Shouja fängt an, sie teilweise ziemlich heftig zu mobben, worauf sich nach einigen Zwischenfällen seine anderen Mitschüler von ihm abwenden und er bis zur Oberstufe allein bleibt.
Hier trifft er Shouko wieder und es beginnt eine schöne, aber auch traurige Geschichte über Freundschaft und allem voran Selbstakzeptanz. Wer hier, evtl. den etwas irreführenden Trailern geschuldet, eine Liebesgeschichte erwartet, der wird wohl enttäuscht werden, da das absolut nicht das Ziel des Films ist. Generell hatte ich das Gefühl, dass man auf Gedeih und Verderb versucht hat, wenigstens ein bisschen Romantik reinzuquetschen, was aber meiner Meinung nach nicht wirklich funktioniert hat und auch gar nicht notwendig ist. 
Ein weiterer Punkt ist, dass gelegentlich versucht wird einen im Grunde unnötigen Konflikt zu erzeugen, wo man sich als Zuschauer dann plötzlich fragt wie und vor allem warum das jetzt eigentlich so ernst geworden ist. Vielleicht hat das ja irgendeinen tieferen Sinn, der sich mir nach dem ersten Durchgang noch nicht erschlossen hat.
Allerdings muss ich wirklich sagen, dass diese Punkte dem Film nur wenig schaden. Alles in allem ist hier die Atmosphäre das mitziehende, die besonders durch die eindringlichen "Dialoge" zwischen Shouko und Shouja geformt wird, bei denen einem das ein oder andere Mal klar wird, dass nicht immer viele Worte nötig sind um viel zu sagen, wenn die richtige Person vor einem steht. Der Zeichenstil ist wunderschön und die Musik verleiht vielen Szenen eine sehr paradoxe Note, was sich wunderbar in die Thematik fügt.
Am Ende hatte ich trotz einer im Grunde abgeschlossenen Geschichte den Wunsch, dass es noch nicht zu Ende ist, also genau so wie es sein sollte! Lohnt sich auf jeden Fall!
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Avatar: Cretaceous#2
  • Handlung
  • Animation
  • Charaktere
  • Musik

Eiga Koe no Katachi, in Deutschland auch unter A Silent Voice ist die gleichnamige Filmadaption des Mangas Koe no Katachi/ A Silent Voice aus den Händen von Yoshitoki OOIMA.  Die Animationsarbeiten übernahm Kyoto Animation. Regie wurde von Naoko YAMADA geführt, welche u.a. für die Regie von Hibike! Euphonium zuständig war.

 

Das Originalwerk, der Manga Koe no Katachi läuft seit 2016 über dem deutschen Publisher Egmont Manga. Die Reihe ist mit 7 Bändern abgeschlossen.

 

 

Mancher redet nur, weil er nicht zu schweigen versteht. Wie selten kommt es vor, daß einer schweigt, wo ihm reden frommen würde! - Ambrosius

 

Story

Mangabeschreibung Shouya Ishida ist ein sehr aktives Kind. Mit seinen Freunden veranstaltet er regelmäßig Mutproben, um sich zu beweisen. Das Schulleben findet er langweilig und kann nicht verstehen, warum seine Freunde immer öfter von ihm verlangen, erwachsen zu werden. Als eines Tages das hörgeschädigte Mädchen Shouko Nishimiya in seine Klasse kommt, macht es ihm erst Spaß, sie zu ärgern; doch da ist scheinbar mehr …

A Silent Voice zeigt uns zunächst die frühen Lebensausschnitte aus Shouya sowie Shouko mit Momenten die unterschiedlicher nicht sein können. Während Shouya der aufgedrehte Rowdy ist, welcher gerne Videospiele spielt und mit seinen Freunden abhängt, ist Shouka eher die ruhige, schüchterne (wobei dies aufgrund der Taubstummheit basiert) und pflichtbewusste, so kümmert sie sich gerne um die Blumen der Klasse.  Nach mehreren schicksalshaften Begebenheiten sehen wir unsere beiden Hauptprotagonisten in der Oberschule wieder - Shouya aufgrund seiner Kindheit eher isoliert, ist Shouka in der Klasse völlig intregiert. Dank der Gewissensbisse gegenüber Shouka will er sie ansprechen und sich entschuldigen, doch wie so oft kommt einiges anders...

 

Der Film weiß gekonnt seine Stärken hinsichtlich der Story auszuweiten. Dadurch das der Film ganze 130 Minuten geht, wird hier viel Zeit investiert um Situationen sowie Misstände genauer zu beleuchten. Ein weiterer Pluspunkt ist, das der Film die kompletten 7 Bänder adaptiert, was dazu führt das der Film auch storytechnisch abgeschlossen ist und nur wenige Fragen offen lässt.

 

Man muss jedoch dringend erwähnen, das der Film trotz der Shoujo-Vorlage erschreckend wenig Klischee besitzt und wahrlich bodenständig wirkt. Die wenigen Comedy-Aspekte sind auch sehr sparsam eingesetzt worden, lockern aber einige Momente definitiv auf.

 

Animation

Es ist KyoAni - was erwartet man? Dem Film merkt man sein Budget deutlich an und sieht einfach nur sehr gut aus. Die detaillierten Hintergründe, die Gestik der Charakte und auch das generelle Artdesign ist wunderbar harmonisch und auch die wenigen CGI-Momente sind nicht störend. Typisch Kyoto Animation - man merkt das sie mittlerweile ihren Stil gefunden haben, aber auch genügend Freiraum lassen um der Vorlage treu zu bleiben - gerade die Charaktere sind dem Manga entsprechend sehr gut getroffen.

 

Was jedoch gerade für KyoAni untypisch ist, sind die vielen Details welche nur dezent auffallen. So sind die gerade doch sehr untypischen Kameraperspektiven für mich ein riesiger Pluspunkt, wo der Film sich zu anderen Produktionen abhebt. Man setzt trotz fabulöser Optik auf das, was den Manga und dessen Idee so originell macht - der Körpersprache sowie Mimik. Oftmals sieht man mehrere Sekunden kein einziges Gesicht der Charaktere, da die Kamera nur auf Beine oder dergleichen gerichtet ist- man muss genau zuhören, was sie sprechen und dessen Körperhaltung deuten. Gerade im Kontext mit der Geschichte hinsichtlich Gestik, Sprache und Taubstummheit (?) ist dies ein großer Punkt, den man definitiv ansprechen sollte. Die Atmosphäre ist hinsichtlich der Farbpalette heiter gehalten, doch muss ich sagen das mich eine gewisse Melancholie gepackt hat.

 

Auch auf dem ersten Blick nicht erkennbar ist die Synchronität des Hintergrundes sowie der Charakterentwicklung von Shouya. Schaut man sich sein Raum am Anfang des Filmes an und vergleicht diesen mit dem Ende, so erkennt man das KyoAni auch auf solche Details sehr viel Wert gelegt hat.

 

Charaktere

Machen wir es uns nicht vor - ich kenne niemanden, den Shouka in irgendeiner Form etwas zuleibe tun könnte. Der unschuldige Charakter ist einfach nur zum Lieb haben! Auch ihre (wie ich finde) etwas tollpatischige Art mit der Form von Zuneigung umzukommen, ist wahrlich wunderschön anzusehen.

 

Shouya hingegen...anfangs als Kind ein Volliditon im wahrsten Sinne, entwickelt er sich immer weiter zu einer erwachsenen Person - er lernt Verantwortung für seine Taten zu übernehmen, steht dazu und will im Endeffekt auch nur das beste für alle. Gerade die Momente, in denen beide Charaktere aufeinander treffen sind u.a. die größten Stärken des Filmes. Die teilweise kompletten Gegensätze sind sehr gut umgesetzt und man merkt, wie beide indirekt sich näher kommen wollen bzw. die Schuldgefühle loswerden wollen.

 

Die restlichen Charaktere...naja. Auch wenn ich es positiv erwähnt habe, das die komplette Reihe adaptiert wurde so merkt man das gerade hinsichtlich den Nebencharakteren einiges an Material übersprungen wurde. Einerseits nicht schlimm - da Nebencharaktere. Doch kommen gerade viele Situationen im späteren Verlauf doch "zu perfekt" raus. Gerade Rein.....äääääh Ueno als vermeintlichen Nebenbuhlerin hätte es nicht geschadet, mehr Geschichte zu bekommen. Ansonsten bleiben im späteren Verlauf vieles blass wie zum Beispiel

der Tod der Großmutter - im Endeffekt wurde das gesamte mit 3 Szenen abgespeist

Aber auch Momente, die unser Hauptpärchen betrifft sind doch teilweise sehr abrupt umgesetzt worden. Gerade die Feuerwerksszene bzw. dessen Ursprung kam doch sehr plötzlich.

 

Sound

Musikalisch gesehen ist A Silent Voice eigentlich okay. Die Szenen sind teilweise sehr gut untermahlt worden, teilweise auch nicht aber das ist oft bei Anime so. Was jedoch positiv hervorzuheben ist, ist das Opening des Filmes - solch Musik findet man gerade in Anime sehr wenig.

Ansonsten wusste der Sounddirector wann er Musik untermahlen muss und wann nicht. Gerade diese Entscheidungen haben einige Dialoge sehr natürlich wirken lassen und nicht überdramatisiert.

 

Fazit:

Trotz und vieler Komplimente nur 4,5 von 5 Sternen - wieso? Keine Frage - ich mag den Film, wirklich. Die Charaktere sind allesamt zum knuddeln, das Drama ist für ein Shoujo klischeearm und optisch eine Augenweide. Dennoch beschlich mich am Ende ein Gefühl, wo ich sagen muss "da fehlt irgendwas" um volle 5/5 zu geben. Dieses Gefühl hatte ich z.B. bei Your Name. auch noch nach dem Kinobesuch.

 

Dennoch kann ich diesen Film jeden empfehlen, welcher einen anderen Shoujo-Anime sehen möchte. Die Thematik mit der Taubstummheit ist sehr erfrischend und  die Dramatik keineswegs überstrapaziert. Deshalb "nur" eine 94/100 bzw. 4.5/5.

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Avatar: Schlopsi#3
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  • Charaktere
  • Musik
[...]
A Silent Voice
ist eigenartig. Und das ist keinesfalls negativ konnotiert. Dieser Animationsfilm ist eigen in seiner Machart, was für Verzückung sorgt. Selten stellen Anime Protagonisten in den Mittelpunkt, die mit einer (körperlichen) Beeinträchtigung zu kämpfen haben, die sich im weiteren Verlauf der Geschichte nicht beheben lässt (ganz im Gegensatz zu unzähligen Shounen-Serien, die diesen Missstand z.B. durch Training korrigieren). Das einzige Beispiel, welches mir in den Sinn kommt wäre Gangsta. Shōko ist taub und das ist ein unwiderruflicher Fakt, sowie das Herzstück der Handlung, was zu zahlreichen Komplikationen im weiteren Verlauf führt. Wo zu Beginn noch eine gewisse Art der Neugierde und Hilfsbereitschaft von den Mitschülern offeriert wird, wandelt sich dies schnell, als diese merken, wie lästig es sein kann, ständig auf etwas verzichten zu müssen, nur um helfend unter die Arme zu greifen. So macht Shōko schnell die Bekanntschaft mit dem stets gelangweilten Shōya, dem dieser Umstand gerade recht kommt: Um seine Langeweile zu vertreiben, stichelt er gegen Shōko, was in ungeahnten Mobbingattacken mündet, die hier mit einer ungewohnten Härte gezeigt werden. Auch dies ist eine Thematik, die in Anime(serien) selten mit solch einem Nachdruck und Grad an Intensität gezeigt werden. Einzig eine Geschichte aus der zwölfteiligen Serie Shigofumi könnte dem in Sachen Drastigkeit das Wasser reichen.
[...]
Sowohl wenn Shōko, als auch Shōya in die Opferrollen gestoßen werden, schenkt der Film dem Zuschauer nichts. Es ist unerträglich mitansehen zu müssen, mit welchen Mitteln Kinder(!) gegen ihre Mitschüler wettern – ohne jegliche Rücksicht wird nachgetreten, wo es nur geht. Woran A Silent Voice jedoch scheitert, ist, diesen Handlungen eine tiefere Motivation zu verleihen. Ein Punkt der Kritik, der mit Sicherheit auch durch das knapp bemessene Zeitmanagement der Erzählung bedingt ist, welche mehr als genug Stoff für eine 12/13 Episoden lange Serie bietet. So wird das Mobbing selbst nach einer gefühlten halben Stunde schon wieder abgehakt. Wie es zu den Verschiebungen innerhalb der Charakterkonstellationen kommt, lässt sich nur bedingt nachvollziehen. Stattdessen argumentiert der Film mit einem Bruch innerhalb der Narration und verleiht dem ganzen einen episodenhaften Charakter. Das Pacing ist zu hoch, der Stimmungswechsel dadurch wenig glaubhaft.
Dieser Umstand wird jedoch vom Film selbst behoben, wenn er sich den Folgen dieser Konflikte widmet. Hierfür nimmt er sich genügend Zeit und Raum, um den mühsamen Kampf gegen Vorurteile vielschichtig und behutsam zu gestalten. Gerade Shōya entwickelt sich zu einem spannenden Charakter, der auch Jahre nach dem Schulabschluss mit Vorurteilen und persönlichen Problemen zu kämpfen hat. [...] So entpuppt sich der Film als weitaus erwachsener und durchdachter, als es das Setting vielleicht vorgaukeln möchte.

Die Inszenierung
[...]
Beeindruckend ist jedoch das Drumherum. Das Spiel mit optischen Spielereien – in diesem Falle sind es flatternde Kreuze vor den Gesichtern, die den Standpunkt der Figuren gegenüber Shōya als freundlich oder feindlich markieren. Auch wenn dieses Stilmittel in der Masse fast schon zu häufig Verwendung findet, so ist es doch eine interessante Herangehensweise, die gefühlte Isolation innerhalb des Gruppengeflechts nicht nur gefühlstechnisch, sondern auch visuell darzustellen. Ausgrenzung schmerzt immer, aber gerade im Animationsbereich gelangt man schnell an Grenzen innerhalb der Darstellung. Da ist dieser optische Kniff eine gelungene Veranschaulichung, die auch den Zuschauer nahe der Position Shōyas rückt. Denn nicht nur er nimmt diese wahr, auch wir als Zuschauer sehen uns mit den Reaktionen der anderen direkt konfrontiert und können uns so mit dem Protagonisten identifizieren.
Doch auch in Bezug auf Shōko hat A Silent Voice einiges zu bieten. Wie bereits erwähnt, spielt der Film mit der Gebärdensprache, die von den Bildern und der Animation her schön in Szene gesetzt ist. Sie ist zudem ein subtiler Vermittler von Gefühlsregungen zwischen den Gesprächsteilnehmern, was persönlicher wirkt, als die Kommunikation via Stift und Papier. Dennoch ist es paradoxerweise die Tonebene, die alle Trümpfe ausspielt. Nicht der Soundtrack ist es, der beeindruckend gestaltet ist, sondern das Tondesign, das wie für das Kino gemacht ist. Es ist ein Spiel mit dumpfen Tönen und wummernden Bässen, die sich über die Musik legen und so die Gehörlosigkeit Shōkos fühlbar gestalten. Ähnlich eines Herzschlags, unterstreichen diese Formen der Klänge die Emotionen der Charaktere, allem voran auch die Beziehung zwischen Shōya und Shōko. Zumindest rudimentär versetzt es den Zuschauer in eine ähnliche Situation und bietet so Platz für Anknüpfungspunkte.
Zwar ist das alles sehr verspielt, jedoch eine sehr erfrischende Herangehensweise, um unterschiedliche Defizite oder Andersartigkeiten aufzuzeigen und aus den medienbedingten Einschränkungen einer Literaturvorlage ausbricht.

A Silent Voice ist eine absolut sehenswerte Adaption der gleichnamigen Mangavorlage. Obwohl gerade zu Beginn noch Skepsis herrscht, ob die Fülle an Stoff gerecht umgesetzt werden kann, entwickelt sich der Film nach kurzen Anlaufschwierigkeiten zu einer sehr gefühlvollen Geschichte um gemachte Fehler und die Suche nach Vergebung, sowie den Grenzen, denen eine Freundschaft obliegt. Im wahrsten Sinne des Wortes eine Achterbahnfahrt der Gefühle!

Im Original erschienen auf Infernal Cinematic Affairs.
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Avatar: Chrolo#4
Ich weiß nicht so recht wo ich anfangen soll, aber ich habe das definitive Bedürfnis, einige Gedanken zu dem Film aufzuschreiben und zu teilen. Nachdem ich das erste Drittel des Mangas verschlungen habe, wollte ich jedenfalls unbedingt den so gut bewerteten Film dazu sehen und nun, nachdem ich das getan habe, sitze ich hier etwas verwirrt... unklar darüber, was ich von ihm halten soll.

Zunächst möchte ich ein Loblied darauf singen, dass der Film noch besser (bzw. deutlicher) als viele andere vor ihm aufzeigt, welche ernsten Kommunikationsprobleme in der japanischen Gesellschaft vorherrschen. Ich selbst beschäftige mich seit vielen Jahren mit dem Thema und habe so viele negative Erfahrungen gemacht, dass mein Interesse an der japanischen Gesellschaft extrem abgenommen hat. Dennoch halte ich es für möglich, dass, wenn Geschichten wie 声の形 die Zuschauer mitreißen und sie zum Nachdenken anregen kann, sich in der Zukunft etwas ändern kann. Auf der anderen Seite durchzieht das Thema missglückter Kommunikation natürlich (teils subtil) fast jeden Manga/Anime und fällt deshalb den meisten wahrscheinlich kaum mehr auf. Jedoch ist es in dieser Geschichte das Hauptthema und steht im Fokus. Und auch wenn der Film mit dem (doch recht laschen) Ende wahrscheinlich eher die Moral ausdrücken will, dass das Leben wertvoll ist, man sich gegenseitig helfen soll und nicht zu streiten braucht, vielleicht auch, dass man Individuen mehr Beachtung schenken sollte (was auch alles richtig und wichtig ist!), so kommt bei mir eindeutig eher die Botschaft an: „Handelt so wie ihr denkt! Verstellt euch nicht!“ und diese ist wichtiger, weil sie von so vielen Menschen – insbesondere Asiaten – noch nicht verstanden wird.

Auf jeden Fall handelt es sich bei 声の形 um einen Film, der auf einer Mangaserie basiert, welche wiederum zunächst als Kurzgeschichte herauskam und dann einen Preis gewonnen hatte und deshalb in Serie gehen konnte. Beschreibungen zur Story gibt es genug, deshalb gehe ich direkt in die Kritik:
Der Film scheitert für mich ziemlich deutlich an der Umsetzung.
Obwohl der Film mir insgesamt sehr lang vorkam, wirken die meisten Szenen komplett überhastet, als würde der Regisseur möglichst alle Szenen aus dem Manga irgendwie einbinden wollen, sich aber nicht die Zeit dafür nehmen. Und während manche anderen Filme (wie z.B. Harry Potter) dafür kritisiert werden, dass zu viele Szenen aus der Buchvorlage fehlen, zeigt 声の形, dass es manchmal eben doch besser wäre. Und hier möchte ich explizit die Side-Charaktere nennen: namentlich Ueno, Kawai, Mashiba und Sahara. Natürlich ist mir bewusst, dass diese auch im Manga auftreten (leider habe ich genau diesen Teil vom Manga noch nicht gelesen), aber im Film bleiben sie alle komplett blass und farblos; ich persönlich empfand sie sogar als höchst nervig. Der Film hätte sich auf die Grundstory rund um Nishimiya und Ishida konzentrieren sollen, mit Yuzuru und dem (sicher auch etwas nervigen) Nagatsuka als Sidekicks. Sämtliche Szenen mit den anderen Charakteren und sämtliches Handeln dieser Charaktere macht nämlich keinen wirklichen Sinn. Und das selbst für japanische Verhältnisse. Der komplette Umgang mit einander passt von hinten bis vorne nicht und zerstört für mich ziemlich die Atmosphäre, da sich teilweise ein WTF-Moment an den nächsten reiht.
Zweiter Punkt sind die Cuts, die oft nicht perfekt gesetzt wurden. Einige Szenen wechseln all zu plötzlich und vermitteln (mir zumindest) das Gefühl, dass etwas fehlt. Ob nun aus Zeitmangel oder weil der Regisseur dachte, dass es der Sache den (un-)nötigen Pepp verleiht... oft genug machen die Szenenwechsel auch überhaupt keinen Sinn. Und man fragt sich „Wieso dies? Weshalb das?? Und warum jenes...?“
Der dritte Punkt ist meine persönliche Trauer darüber, dass Ishida Nishimiya am Ende an der Brücke nicht in den Arm genommen hat. So sehr das japanischen Kultur auch widerspräche, wäre das ein absolut prädestinierter Film für eine innige Umarmung oder gar einen Kuss (so meine Meinung). Und Vorlage hin oder her – wer sich insgesamt so wenig an diese hält, der muss das dann auch nicht mehr als Argument bringen :P

Lob habe ich indes für die Animationen übrig. Bildtechnisch haben viele der moderneren Animes und Animefilme einfach so unglaubliches Bildmaterial und Effekte, da bleibt mir teils die Spucke weg. Normalerweise bezieht sich das nur auf Hintergründe, Szenarien, Lichteffekte etc., aber ich mag bei 声の形 auch zusätzlich noch das Charakterdesign sehr. Auch die Gesamtstory und Moral von 声の形 sind sicherlich überragend, daher vergebe ich hier die potentiellen 5 Sterne – minus 2 für die etwas groteske Umsetzung.

In jedem Fall >> falls es irgendwann mal eine 4-5 Stunden-Fassung geben sollte, mit all den fehlenden Szenen und Übergängen... ich würde sie mir sofort anschauen!! ;)
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Avatar: Nee san#5
Die leise Stimme der Liebe

Auf der Animenight am 26. September konnte man den wunderschönen Film A Silent Voice erstmalig mit deutscher Synchro im Kino anschauen - und ja, es hat sich durchaus gelohnt :>


Positive Dinge, die mir gefallen haben:
+ Super-schöne, detaillierte und flüssige Animationen (typisch KyoAnime eben)
+ Viele sympathische Charaktere mit Tiefgang -> wirken auch sehr menschlich
+ Erfrischend-neue Story
+ Schöner Soundtrack
+ tolle deutsche Synchro!! Wirklich hörenswert!
+ tolle Hintergründe & Kamera perspektiven
+ Einige Überraschungsmomente
+ Klasse Humor - im Kino wurde ständig gelacht :)

Dinge, die mir ein wenig missfallen sind:
- Manchmal etwas langatmig
- leider zu wenig Romanze bzw zu wenige Romance-moments
- die Schlussszene endete ein wenig zu apprupt
("Da fehlt doch noch was" - Gefühl bei mir)

Im Großen & Ganzen aber ein sehr toller Animefilm, den ich aufjedenfall wieder anschauen werde!
Für manche mag er ein wenig "zu langsam erzählt sein" aber es handelt sich ja nicht um einen Action Kracher, sondern um eine ruhige, realistische Geschichte über einen ehemaligen Mobber, der sich bei seiner damaligen gehörlosen Mitschülerin aufrichtig entschuldigen und bessern möchte. DvD wandert in meine Sammlung ~ ♥
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Avatar: Tomram#6
  • Handlung
  • Animation
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  • Musik
  • Emotionen
„A Silent Voice“ ist ein Coming of Age Drama aus Japan. Der Animationsfilm basiert auf den gleichnamigen Manga von Yoshitoki Ōima. Der Film, bei den Naoko Yamada führte, kam am 17. September 2016 in die heimischen Kinos. Er hat eine Länge von 129 Minuten.

In den Film geht es um Shōko Nishimiya, welche gehörlos ist und in eine neue Klasse kommt. Dies führt schnell zu Mobbing Attacken, insbesondere durch ihren Mitschüler Shōya Ishida. Als Nishimiya daraufhin die Schule wechselt, wird Ishida allein verantwortlich gemacht und ist nun selbst Mobbing und Isolation ausgesetzt. Einige Jahre später bereut er seine Taten und will sich nun bei Nishimiya entschuldigen. Doch kann sie ihn wirklich nach all der Zeit verzeihen?

„A Silent Voice“ geht gut mit dem Thema Taubheit um. Auch das daraus resultierende Mobbing wird glaubhaft beleuchtet, ohne dass der Film dabei die Dinge beschönigt oder überdramatisiert. Der Film trifft somit keine Wertung und lässt den Zuschauer den Freiraum seine eigene Meinung zu bilden.

Beide Hauptprotagonisten sind mir sympathisch. Nishimiya ist ein sehr liebenswürdiger und unschuldiger Mensch. Als Zuschauer möchte ich sie beschützen und empfinde Wut, wenn sie sich nicht gegen ihre Widersacher wehrt.
Bei Ishida steht der Reifungsprozess im Vordergrund. Erst war er selbst der Täter, doch später findet er sich in der Rolle des Opfers wieder. Nun muss er erfahren, wie sich Mobbing anfühlt und das verändert ihn. Man merkt ihn wirklich an, wie er seine Taten aufrichtig bereut und alles wiedergutmachen will.
Aufgrund der Länge des Films kommt leider manch ein Nebencharakter zu kurz, was natürlich schade ist. Gerade über Tomohiro oder Naoka hätte ich mir mehr Hintergrund gewünscht. Trotzdem lernen wir Menschen mit sehr unterschiedlichen Ansichten und Wertevorstellungen kennen, was durchaus interessant ist.

Die meisten Orte sind wahren Schauplätzen aus der Stadt Ōgaki nachempfunden, wie zum Beispiel die Ibi-Brücke. Dadurch liefert der Film schöne Bilder, die lebensnah wirken. Ebenso wird die Musik gut in Szene gesetzt. Das Weglassen von Musik (also vollkommene Stille) hat mir besonders gefallen, weil es zum Filmtitel passt.

Ebenfalls übt das Werk leichte Gesellschaftskritik, weil es die Unfähigkeit von Lehrern zeigt mit Mobbing umzugehen. Auch wird sich mit nur einen einzigen Schuldigen zu Frieden gegeben, was in meinen Augen zu leicht und falsch ist.


In mir löste „A Silent Voice“ jede Menge Emotionen aus, wie Wut und Trauer, da Nishimiya alles einfach hinnimmt und sich nicht gegen das Mobbing wehrt. Aber ich empfinde auch Freude und Gerührtheit, wenn sich die einst verhassten Hauptcharaktere näher kommen und sich kennen lernen.
Die Themen Mobbing und Behinderung in einer Gesellschaft werden vielschichtig und komplex behandelt und somit regt der Film zum Nachdenken an. Ich kann diesen Film nur absolut weiterempfehlen.
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Avatar: maseba#7
  • Handlung
  • Animation
  • Charaktere
  • Synchronisation

Wie schon in meinen anderen Bewertungen von Animes werde ich nur auf die Handlung, die Animation und die Charaktere eingehen, nicht aber auch die BGM, da letzteres für mich nicht von Belang ist. Dafür gehe ich aber auch mal auf die Synchro ein, was bei vielen Rezensionen die ich zu anderen Animes gelesen habe zumindest für die Deutsche Synchro vollkommen unter den Tisch fiel.

Ich habe den Anime "A Silent Voice" oder wie er auf Blue Ray auch genannt wird "The Shape of Voice" jetzt schon zum 3ten Mal angesehen und habe einige Aspekte bisher trotzdem noch nicht ganz begriffen, also seid mir bitte nicht böse, sollte ich irgend etwas falsch interpretieren. So, fangen wir dann mal mit der Handlung an...

Am Anfang sieht man Shoya in einer Lage in der man denkt, ist der Film schon vorbei ohne dass er wirklich angefangen hat, oder ist das was danach kommt nur das bisherige Leben das vor seinem Geistigen Auge noch einmal vorbei zieht? Ich denke ihr wisst welche Szene ich meine, solltet ihr den Film schon gesehen haben. Doch man irrt sich da. Im Grunde spielt sich der gesamte Film in der Gegenwart ab, wird aber nur am Anfang und für ein paar Szenen zwischendrin mit etwas, das man am Besten als Rückblende beschreiben kann durchsetzt. In den Szenen, die in der Vergangenheit spielen dreht sich alles um einen Grundschüler, der sich die neue, hörgeschädigte Mitschülerin als neues Mobbingopfer ausgesucht hat. Wie das nun mal bei Grundschülern ist, können sie die Tragweite ihrer Handlungen nur selten abschätzen. Und so kommt es dass durch den Jungen seine Alleinerziehende Mutter einen Haufen Schulden macht um seinen Schaden wiedergutzumachen und die neue Schülerin schon nach kurzer Zeit die Schule wieder wechselt. Als Folge hat der Junge nun seit der Grundschule keine Freunde mehr und zieht sich zurück, so die kurze Zusammenfassung. Ich wollte natürlich nicht spoilern und werde jetzt nicht weiter vorgreifen. Jedoch zieht sich dieser eine Rückblende wie ein roter Faden durch den ganzen restlichen Film. Die Idee einen Sozialkritischen Manga zu schreiben und in Folge dessen dann auch einen entsprechenden Anime zu drehen, kann ich nur als gut durchdacht bezeichnen. Besonders da in Japan, wie in China, Europa Amerika und anderen Ländern das Thema Mobbing ähnlich kritisch ist. Wenn ich vergleiche wie das in meiner Schulzeit damals war und wie es in dem Anime ist, muss ich schon sagen ich sehe einige Parallelen, auch wenn ich nicht Hörgeschädigt oder in irgend einer anderen Weise körperlich benachteiligt bin. Ich habe mit Absicht jetzt nicht das Wort mit B benutzt, da ich persönlich es abwertend finde, auch wenn es ein in die Umgangssprache eingegangener medizinischer Begriff ist. Aber egal, um mich geht es nicht. Wie gesagt, das Thema Mobbing und Behinderung zieht sich durch den ganzen Film, was einem verdeutlichen soll, wie Mobbing nicht nur das Leben des Opfers, sondern manchmal auch des Mobbers verändern kann. Ich persönlich würde den Film jetzt nicht als Psychodrama einstufen, sondern eher als normales Drama aber mit den Genre-Regeln generell bin ich nicht so firm. Das gesamte Setting stimmt finde ich, aber Manches passt meiner Meinung nach nicht so zusammen. Darum würde ich dem Punkt Handlung auch lieber nur 4,5 Sterne geben, besonders da ich nicht erwartet hätte, dass sich unter diesen Umständen eine Liebesgeschichte daraus entwickelt hat.

Die Animation, oder besser gesagt wie die Charaktere und Umgebung gezeichnet sind, finde ich ein Wenig Retro, weshalb ich eigentlich einen Stern abziehen würde, doch ich finde auch dass dieser Stil zum gesammten Anime einfach nur passt, so dass ich dann doch 4,5 Sterne gebe. Ich finde es auch gut dass hier nicht unnötig viel Haut oder Blut gezeigt wurde. Es würde nicht zu dem Anime passen. Entschuldigt dass ich hierzu nicht so viel geschrieben habe, aber mehr fällt mir dazu nicht ein.

Kommen wir nun zu den Charakteren. Ich beginne mal mit den beiden Protagonisten und gehe dann zu den meiner Meinung nach wichtigen Nebencharas über. Als erstes ist da Shoya, der ganz zu Beginn ein echtes Ekel ist wie ich finde. Frisur, Klamotten die ganze Darstellung passen zu seinem Wesen finde ich. Die Wandlung die er durchlebt ist für mich jedoch nicht weiter überraschend, denn so würde ich es mir auch vorstellen, wenn mein Mobber realisiert was er mit seinen "Kleinen Streichen und Witzen" im Endeffekt anrichtet. Vom rücksichtslosen, vollkommen überheblichen Mobber zum kleinlauten Underdog, das ist mal eine positive Wandlung, auch wenn es sich für ihn nicht gut anfühlt. Auch dass er versucht zu lernen Gebärde zu sprechen, was eine ziemlich komplizierte Angelegenheit ist, finde ich ganz gut nachvollziehbar. Dann wäre da Shoko. Ich kann mir nicht helfen, aber schon zu Beginn des Filmes habe ich das Gefühl, dass Shoko etwas für Shoya empfindet und ich glaube übrigens auch, dass er sie schon mochte, mit den Gefühlen aber nicht umgehen konnte und sich deshalb so verhielt. Egal, schon als Kind hat sie immer gute Miene zu bösem Spiel gemacht. Auch in der Gegenwart scheint sie nur gute Miene zu bösem Spiel zu machen, doch finde ich dass man spüren kann dass es in ihr gewaltig brodelt. So finde ich zumindest, ging es mir teilweise. Dass es in ihr gegen Ende aber so eskaliert wie es nunmal passierte, war für mich zwar nicht überraschend aber in Anbetracht dessen wie sich die Sache entwickelt hat war es für mich schon verwunderlich.
Die Nebencharaktere sehe ich wie folgt: Yuzuru, also Shokos kleine Schwester, kommt mir wirklich wie das typische Tomboy-Mädchen vor. Sie nervt, verhält sich wie ein Junge und kleidet sich auch so. Irgendwie kommt sie mir aber auch wie eine Tsundere vor. Miki, die Klassensprecherin aus der Grundschule, ist meiner Ansicht nach die Vernünftigste in seiner Kindheit gewesen und wäre Shoya auch eine gute Freundin gewesen, hätte er sich nicht wie ein kompletter Vollidiot verhalten. Am Anfang nervte mich zwar dass sie ständig diese Rattenschwänze getragen hat, aber später mit offenen Haaren war sie ein ordentlicher Blickfang. Naoka, Shoyas beste Freundin in der Schule hat sich in der Grund- wie in der Oberstufe gleich verhalten, jedoch habe ich am Ende das Gefühl gehabt dass sie insgeheim auch Gebärde gelernt hat, aber zu sehr Tsundere war um zuzugeben dass sie Shoko mag. Tomohiro, Shoyas erster wirklicher Freund seit dem Vorfall an der Grundschule kommt so nach den ersten paar Minuten irgendwie vor als wäre er schwul und würde auf Shoya stehen, doch ungefähr ab Minute 39 ist klar, er ist einfach auch nur ein Außenseiter der Freunde will. Dann wäre da noch Shoyas Mutter und seine kleine Nichte Maria. Shoyas Mutter ist wirklich fürsorglich, aber auch ein Bisschen gehässig wie ich finde, aber auch Herzensgut. Maria ist eben eine Vorschülerin wie aus dem Lehrbuch. Shoyas Schwester im Übrigen sieht man im ganzen Film fast nie wirklich, nur ab und an mal ihre Beine oder so. Auch hier vergebe ich 4,5 Sterne.

Und jetzt zur Synchro: Ich finde die Wahl der Synchronsprecher absolut angemessen, oder besser gesagt absolut passend. Ich hab schon glaubwürdigere Animes mit weniger guter Synchro gesehen, um nicht zu sagen mit grauenhafter Synchro. Besser geht es meiner Meinung nach kaum. Also glatte 5 Sterne.

Auf ein Fazit verzichte ich auch hier, möchte aber nochmal zum Thema Mobbing zurück kommen, da es mir persönlich sehr am Herzen liegt. Ich war früher mal ein Mobbing-Opfer. Und ich hasse die Typen, die mich gemobbt haben aus tiefstem Herzen. Bei mir war es genau das Gegenteil wie bei Shoko und Shoya: Einer der Mobber war mal mein bester Freund und jetzt hasse ich ihn. Ich habe vor einiger Zeit gehört dass er einen schweren gesundheitlichen Schlag erlitten hat und nur weil wir mal Freunde waren habe ich etwas Mitleid mit ihm. Wenn er also zufällig ein Mitglied hier auf Anisearch ist und das zufällig ließt, dann soll er sich mal an die Zeit in Bad Saarow zurückerinnern, jedoch bezweifle ich dass er hier aktiv oder Mitglied ist. Vergesst den letzten Rest einfach und konzentriert euch auf meine Bewertung. Alles in Allem ist der ganze Anime eine solide 4,5 bis 5. Ich kann mich nicht wirklich entscheiden welche Wertung nun genau. Die ganze Umsetzung finde ich mehr als gelungen, das Setting, die Animationen und die Charaktere, besonders die Synchro. Alles passt. Ich kann den Anime nur jedem weiterempfehlen.

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Avatar: Nyan-Kun#8
Mit A Silent Voice hab ich mich irgendwie schwer getan. Die Charaktere und auch die Story hatten auf jeden Fall das Potenzial für ganz großes Kino. Es fing jedenfalls gut an mit der Grundschulzeit. Shoko Nishimiya, die gehörlos ist kommt an die Schule und versucht sich in die Klasse zu integrieren. Shoya Ishida, der zu der Zeit noch recht sorglos ist und Shokos Behinderung recht amüsant findet fängt an sie zu mobben, was dann am Ende soweit eskaliert, dass Shoko die Schule verlässt.
Auch Shoya kommt aus der ganzen Sache nicht glimpflich davon, sondern wird nun von den anderen ausgegrenzt. Hierzu muss ich sagen, dass die anderen Klassenkameraden sich auch nicht toll verhalten haben und Shoyas Mobbingattacken stillschweigend hingenommen haben ohne Shoko zur Seite zu stehen. Das sie sich nachdem Shoko die Schule wechselt so aufspielen ist an Heuchelei kaum zu überbieten. Leider fand ich dieses Verhalten durchaus glaubwürdig. Macht die schweigende Mehrheit erst den Mund auf, wenn es nichts zu verlieren gibt, kein Risiko mehr besteht.

Shoya hat sich jedenfalls im laufe der Jahre weiterentwickelt, ist reflektierter geworden. So scheint es jedenfalls, wobei ihm da vor allem Schuldgefühle plagen, sodass nun er derjenige ist, der sehr in sich gekehrt ist.

An den Hauptcharakteren und der Grundprämisse der Story hatte ich durchaus gefallen gehabt und auch Shoko war mir unglaublich sympathisch und ich hätte es ihr durchaus gegönnt, wenn sie mit ihrer großen Liebe zusammengekommen wäre. Auch hatte es mich schon sehr mitgenommen, wenn sie emotional in ein dermaßen tiefes Loch gefallen ist, dass sie sogar keine Scheu mehr hat sich das Leben zu nehmen bzw. es versuchte.
Dafür gibt's auch Pluspunkte, ebenso auch bei den erstklassigen Animationen und der Bildführung.

Minuspunkte gibt es für die Ausarbeitung der Story. Die ganze Geschichte hat sich dermaßen in die länge gezogen und verlor immer wieder den Fokus indem man sich auch noch kurz mit den Nebencharaktere auseinandersetzte, die ich auch schon gleich wieder vergessen hatte. Tatsächlich kam es mir so vor als hätte man den Stoff einer 12-teiligen Animeserie mit je 25 Minuten länge pro Folge in einen 90 minütigen Film reingequetscht.
Das finde ich sehr bedauerlich. So wirkt die ganze Geschichte unglaublich zäh und es will gefühlt nichts zu Potte kommen. Da hätte man entweder daraus gleich eine Animeserie machen sollen oder kürzen müssen. Die Subplots der Nebencharaktere hätte man schon mal rauskürzen können und sich dafür mehr Zeit für Shoya und Shoko nehmen können. Denn für einen Film blieb ohnehin kaum Zeit sich wirklich mit denen einigermaßen zu beschäftigen und auseinanderzusetzen.
Your Name, den ich übrigens für völlig überbewertet halte, hatte das zumindest besser hinbekommen.

Was bleibt ist ein etwas zu voll gestopfter Film mit interessanten Hauptcharakteren, wo man selber noch nicht so richtig weiß wohin die Reise gehen wird. Schade eigentlich. Der Film hatte durchaus Potenzial ein richtiges Meisterwerk zu werden.
Post was last edited on 30.03.2019 12:50.
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Avatar: Bariados#9
Anime: A Silent Voice
Genre: Sentimentales Drama
FSK: 6
Streamingplattform: Anime on Demand
Veröffentlichung Japan: 2016
Deutsche Veröffentlichung: 2017 bei Kaze
Studio: Kyoto Animation
Folgen: Film (129min)
Persönliche Wertung in Punkten: 9/10


Handlung:
Der Grundschüler Shoya Ishida ist ein ausgelassener Junge und genießt gemeinsam mit seinen Freunden das unbeschwerte Leben. Als eines Tages die gehörlose Shoko Nishimiya in seine Klasse kommt, macht sich Shoya einen Spaß daraus, sie immer wieder zu beschimpfen und zu ärgern. Als Shoya es eines Tages so weit treibt, dass Shoko sogar die Klasse verlässt, wird er fortan von seinen einstigen Freunden gemieden. Er zieht sich komplett zurück und verbringt seine Tage alleine, bis er einige Jahre später so von Schuldgefühlen zerfressen ist, dass er sich sogar selbst das Leben nehmen will. Doch vorher will er sich noch auf die Suche nach Shoko machen, um sich bei ihr für sein Verhalten zu entschuldigen​


Meine Meinung:
A Silent Voice ist ein Anime der schon mit einem Grundkonzept ankommt das unglaublich viel potential in sich birgt. Viel von diesem vorhandenen potential wird im Film gut umgesetzt. Wir haben mit Shoko einen Charakter der einem vom ersten Moment an ans Herz wächst. Ein Hörgeschädigte Mädchen das trotz ihrer Beeinträchtigung eine Lebensfrohe Art ausstrahlt und ihr bestmöglichstes versucht um Anschluss in ihrer Klasse zu finden. Es zerbricht einem Regelrecht das Herz als sie sich gleich Anfangs zum neuen Mobbing Opfer der Klasse entwickelt und wie sie trotz dessen die Schuld bei sich selbst sucht. Gleichzeitig entwickelt man für den zweiten Hauptcharakter Shoya einen riesen Hass der sich daran vergnügt Shoko das Leben zur Hölle zu machen. Durch den ersten Eindruck den man durch Shoya vermittelt bekommt legt der Film gleichzeitig den Grundstein der tollen Charakterentwicklung dieses Charakters. Der Film spricht mit Mobbing, Suizid und Co brisante Themen an die schnell ans Herz gehen und trotz der langen Laufzeit kam bei mir nie ein Gefühl der unnötigen Langwierigkeit (Im Gegenteil aber dazu gleich) auf . Die Animationen waren wie bei den meisten Kyoto Animation Produktionen die ich gesehen hab wieder auf sehr hohem Niveau sodass der Film auch mit seiner Schönheit überzeugen konnte. Musik technisch sorgte der Japanische Komponist Kensuke Ushio​ für eine gelungene Untermalung des sentimentalen Dramas. Bei all den positiven Worten gibt es allerdings auch ein klein wenig Kritik meinerseits weswegen ich eine Punkt abgezogen habe. Während die Hauptcharaktere eine der großen stärken waren, vielen einige Nebencharaktere eher Negativ auf. Ich konnte das Handeln eines manchen bzw. auch die ein oder andere Situation nicht wirklich verstehen bzw. nachvollziehen. Zudem gab es an einigen Stellen zu abrupten Szenenwechsel wo der Wunsch nach einer ausführlicheren Erzählung entstand. Diese Negativ Punkte fallen bei mir allerdings nicht allzu schwer ins Gewicht da diese meines Erachtens am Format "Film" lagen. Wir haben mit 129min schon eine beachtliche Laufzeit und der originalen Manga Vorlage liegen nun mal 7 Bände zu Grunde. Auch wenn ich die Mangabände noch nicht gelesen habe, wirkt es als ob versucht wurde sich stark an der Vorlage zu orientieren und so so wenigst wie möglich weg zu lassen. Dieser Gedanke dem Manga treu zu bleiben finde ich zwar grundsätzlich gut aber wie gesagt merkte man einfach in der ein oder anderen Szene das für ausführlichere Erklärungen die Zeit fehlte.


Fazit: A Silent Voice ist eine wundervolle Geschichte die mit brisanten Themen und einer ruhigen Erzählweise zu überzeugen weiß. Manchmal bekam man das Gefühl das dem Film nicht die Zeit blieb alles in der Ausführlichkeit zu erzählen wie er es wollte was aber wahrscheinlich an der 7 Band langen originalen Vorlage liegt. Dies störte den Film allerdings nur zu kleinen teilen weswegen ich ihn jedem nur wärmstens ans Herz legen kann. Ich für mich selbst bin gespannt auf den Manga um zu sehen ob sich mein Eindruck bestätigt.
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Avatar: JDK#10
  • Handlung
  • Animation
  • Charaktere
  • Musik
Unter all meinen Bewertungen ist das die dritte Höchstpunktzahl. The Shape of Voice oder Silent Voice ist nicht nur einer der schönsten Anime sondern einer der schönsten Filme die ich insgesamt je gesehen habe. Das war nicht einfach ein Anime der mich so in den Bann gezogen hat, dass ich zwei Stunden Urlaub von meinem eigenen Leben hatte, sondern noch Tage danach beschäftigte.

Trotz der Beschreibung von oben hier eine kleine kurzzusammenfassung:
Ein taubes Mädchen kommt neu in eine Klasse und versucht einen normalen Schulalltag zu haben. Da sie jedoch taub ist muss der Schulalltag auf Ihre Situation eingestellt werden was andere Mitschüler nervt. Deshalb wird sie, weil Kinder nunmal grausam sind von den anderen gemobbt. An voderster Front der junge Shouja. Was folgt ist realistisch und erinnert auch mich an alte Geschichten wie Schüler früher in meiner Schule behandelt wurden. Und diese Geschichte die bereits einen ganzen Film füllen könnte ist tatsächlich erst die Einleitung. Zum Rest des Filmes kann ich auch schon einmal eines vorweg nehmen ohne zu spoilern, das ist kein amerikanischer Hollywood Film und dementsprechend gibt es kein Ende bei sich am Ende alle umarmen, alles vergeben und vergessen wurde und alle Freunde sind. Stattdessen gibt es konsequenzen und Menschen die lernen müssen mit sich und diesen Konsequenzen klar zu kommen.

Charactere:
Die Protagonisten sind Shouya und die taube Nishimiya begleitet von den ehemaligen Klassenkameraden Ueno und Sahara. Später hinzu kommen Shouyas Freund Nagatsuka und Nishimiya kleine Schwester Yuzuru (Ich benutze hier hauptsächlich die Nachnamen, weil das alle Charactere wie in Japan üblich auch tun). Dabei lässt sich keine Person in Clichés wie Tsundere oder Yandere einordnen. Nicht das Nishimiya keinen klassischen Moe Faktor hat aber jeder Chracter ist glaubwürdig und genau deshalb wird man von der Geschichte so mitgezogen.

Animation und Musik:
Animation und Musik ist wie üblich von Kyoto Animation Top und man merkt wie viel Arbeit und Liebe bei der Produktion in dieses Projekt eingeflossen ist. Farbenfroh wenn es fröhlich ist, düster wenn es traurig ist. Sparsamer Einsatz von Klaviermusik die Emotionen gekonnt verstärkt. Wo sich so manch ein Anime wie eine Powerpointpräsentation anfühlt sind es hier Momente wie eine Hand die nach einer anderen greift die diese Geschichte zum Leben erwecken.

Fazit:
Der Anime ist Bodenständig und handelt über alltägliche Themen. Selbstmordgedanken, Behinderungen, Soziale Ängste, Mobbing, Depression. Und ist dabei trotzdem ich möchte fast sagen leichtherzig. Dieser Anime berührt einen mit glaubwürdigen Charktären und beeindruckt ohne epischen Schlachten um den Vortbestand der Welt. Dabei ist er weder übermäßig dramatisch oder niederschmetternd. A Silent Voice zeigt einfach Menschen die damit klar kommen müssen, dass das Leben manchmal schlecht sein kann. Dabei wurde selbst jemand der schon so viele Jahre Anime schaut wie ich daran erinnert warum er Anime so liebt. Ich kenne kein anderes Medium, dass es schafft mich so zu berühren. Ich sehe ein, dass dieser Film nichts ist um an einem stressigen Tag einfach mal abzuschalten (auch ich habe diesen Titel lange vor mir her geschoben weil ich dachte das Thema wäre zu schwermütig), aber das ist Anime von seiner besten Seite und ich bin mir sicher, dass sich der ein oder andere wieder findet und sich an seine eigenen tragischen Momente erinnert. Fernabseits von Bildern von Unterwäsche kleiner Mädchen ist das der Anime dem man Menschen empfehlen kann die Anime gegenüber kritisch sind und denen die schon alles gesehen haben. Ich empehle diesen Anime nicht einfach, ich behaupte wenn ihr diesen Anime nicht gesehen habt verpasst ihr was.
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Avatar: Strixy#11
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Eine emotionale Achterbahn, die unter die Haut geht

Mobbing, Depression, Selbstmordgedanken. Das klingt nach einer tragischen Story ohne Happy End. Hinter dieser Fassade würde man keinesfalls eine wunderschöne Liebesgeschichte vermuten. Wobei ich mich noch davor sträube "A Silent Voice" eine Romanze zu nennen. Das Genre Drama beschreibt den zweistündigen Film einfach noch ein Stück besser. Eines steht jedenfalls fest. Eine herkömmliche Lovestory ist "Koe no Katachi" definitiv nicht.

Der Protagonist des Films, Shōya Ishida hat schon seit seiner Grundschulzeit einige folgenschwere Phasen durchlebt. Vom allseits bekannten Klassenclown zum von allen gemiedenen Mobber. So leicht kann es gehen. "A Silent Voice" zeigt uns wie so oft einmal, welche fatalen Auswirkungen Mobbing auf Opfer und Täter haben kann. Shōko Nishimiya, ein taubes Mädchen, über das sich Shōya in der Schule in allen erdenklichen Augenblicken lustig gemacht hat, spielt im Anime eine ausschlaggebende Rolle und verleiht dem Drama eine bittersüße Note. Obwohl "A Silent Voice" mit solch sensiblen Themen agiert und es schwer sein kann diese in einer Liebesgeschichte zu verpacken, kann man an der Handlung absolut nichts aussetzen.

Die Charaktere stellen sich als emotional tiefgründig und wohl durchdacht heraus und auch wenn für meinen Geschmack ein wenig zu viele Personen in die Handlung integriert sind, kann man sich dennoch auf die zentrale Romanze konzentrieren. Mit der Animation hat Kyoto Animation wie zu oft einmal ein unverkennbares Meisterwerk hervorgebracht. Kensuke Ushio, der den Soundtrack für den Anime komponierte, hat ebenfalls ganze Arbeit geleistet. Schon die Musik allein verleiht einem Gänsehaut, weshalb ich den OST nur wärmstens empfehlen kann.

Fazit:
Ein kurzer Film mit großem Rewatchpotential. Emotionales Feuerwerk und Gefühlschaos garantiert. Wem sensible Themen wie Mobbing, Depressionen und Selbstmord nichts ausmachen, hat mit Koe no Katachi" einen wunderschön gestalteten Anime für die Ewigkeit. Auch wenn diese Rezension nur wenig über die eigentliche Handlung preisgibt, kann ich euch versichern, dass es sich lohnen wird, dem Anime eine Chance zu geben.

Strixy
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