Monster Hunter: Orage (2008)

モンスターハンター オラージュ

German Rezensionen – Monster Hunter: Orage

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Avatar: Slaughtertrip#1
Monster Hunter Orage ist ein Werk, an dem Hiro Mashima zeitgleich mit Fairy Tail gearbeitet hat und lose auf der namensgebenden RPG-Reihe basiert. Der Manga wurde mit dem Start des damaligen „Shonen Rival“-Magazins veröffentlicht.

Capcom, der Verleger von Monster Hunter, konnte sich glücklich schätzen, mit Hiro einen Mangaka an der Seite gehabt zu haben, der die digitale Welt des Spiels auf Papier übertragen und mit seinem charakteristischen Stil vermengt hatte. Er schaffte es, der fantasievollen Vorlage Leben einzuhauchen und dadurch die Werbetrommel für die Spielereihe kräftig zu rühren.

Und hier ist auch schon das Stichwort gefallen: Werbung. Man ist es bereits gewohnt, dass ein Anime oft nur produziert wird, um für den darauf basierenden Manga zu werben. Hier wurde ein ähnlicher Schritt vollzogen. Der Manga sollte vermutlich nur Werbung für das Videospiel sein. Dabei möchte ich diesem jedoch keine Qualität absprechen, die er durchaus besitzt. Im Gegensatz zu Hiros Großtaten, an denen er mehrere Jahre lang zeichnete, erscheint mir Monster Hunter wie eine abgespeckte Form davon. Ein kurzes Abenteuer, welchem man sich „zwischendurch“ widmet. Sind Rave und Fairy Tail Weltreisen, ist Monster Hunter ein Kurzurlaub übers Wochenende. Neigt sich der Urlaub jedoch seinem Ende entgegen, denkt man sich oft: „Schade, dass der Urlaub schon vorbei ist“ oder „Könnte der Urlaub nicht noch ein wenig länger sein?“ Dieselben Gedanken schwirren einem durch den Kopf, sobald man die letzte Seite des mit nur vier Bänden abgeschlossenen Mangas umblättert. Man möchte mehr sehen – mehr von den Charakteren, mehr Monster, mehr von der Welt an sich. Es beschleicht einen das Gefühl, es handle sich hierbei nur um einen Prolog. In gewisser Weise hat die Werbung also ihr Ziel erreicht.

Aber um was geht es hier überhaupt? Captain Obvious würde sagen: „In ‚Monster Hunter‘ werden Monster gejagt.“ Aus dieser Prämisse, die banaler nicht sein könnte, und einer relativ kurzen Geschichte hat Hiro möglichst viel Potential herausgeholt, um sein Publikum mit einem spannenden und abwechslungsreichen Manga zu beglücken. Dreh- und Angelpunkt sind hierbei der Haupthandlungsstrang um Shiki Ryuho, dem Helden der Geschichte, und der Nebenhandlungsstrang um Kuron Belusas, Shikis Rivalen. Das Abenteuer von Kuron entpuppt sich dabei als nicht minder interessant als das von Shiki. Beide Handlungsstränge besitzen zwar gewisse Berührungspunkte, die sich vor allem in der Nähe zu Irie Jeskar, Shikis Gefährtin bzw. Kurons großer Liebe, bemerkbar machen, die Storyline von Kuron findet jedoch ihren Abschluss, ohne wesentliche Auswirkungen auf die von Shiki zu haben.

Da ich soeben mit Shiki, Kuron und Irie ein bisschen Namedropping gemacht habe, möchte ich noch kurz ein wenig näher auf die Charaktere eingehen. Man erkennt sofort die Handschrift von Hiro, wobei ich hier nicht von billigen Kopien der Charaktere aus seinen anderen Werken sprechen möchte. Viele, wenn auch nicht alle, Charaktere können mit einer eigenständigen Persönlichkeit und einer interessanten Hintergrundgeschichte aufwarten. Besonders hervorzuheben wäre hier der undurchsichtige Bösewicht Shadow, der Forscher und Schriftsteller Kirck oder der rätselhafte Gordon. Allzu viel Tiefe darf man von den Nebencharakteren nur nicht erwarten, da der Manga schon alleine aufgrund seiner Kürze in dieser Hinsicht nicht viel mehr hergeben kann. Die Anzahl der Charaktere wurde auf ein Minimum beschränkt, damit sich auch bei diesem kurzen Manga die Persönlichkeiten von Shiki und Co herauskristallisieren können. Enttäuschend sind eher die Monster, welche fast nur aus Drachen bestehen. Hiro möchte ich jedoch keine Schuld in die Schuhe schieben, da er sich an die Vorlage halten musste und deshalb in seinem kreativen Handlungsspielraum etwas eingeschränkt war.

Nachdem ich nun lange genug ein Loblied auf den Manga gesungen habe, muss ich die Musik leider kurz unterbrechen und auf ein paar schiefe Noten zu sprechen kommen. So spannend diese kurze Geschichte anfangs auch inszeniert ist, so linear und überraschungsarm präsentiert sie sich am Ende. Die Höhepunkte sind zwar quer durch die ganze Geschichte gestreut, jedoch lassen diese vor allem in den letzten Chaptern vermissen.
Die Manga von Hiro sind meistens Fighting Shonen der harmlosen Art – wenige Charaktere sterben, und die Mehrzahl der Feinde wird zu Freunden, da man immer die Chance bekommt, seine Seele von seinen Sünden reinzuwaschen. Hiros Werke haben immer viel Herz und Witz und sind mit einem Band der Freundschaft, welches sich nicht zerreißen lässt, umschlungen. Umso verwunderter war ich, dass auf die meisten Monster ohne eine triftige Begründung Jagd gemacht wird. Diese werden um des Tötens willen getötet. Das trübt doch ein wenig das Bild, welches ich ansonsten von Hiros Werken bekommen hatte.

Wer Fairy Tail oder Rave mochte, wird auch Monster Hunter mögen. Im Vergleich zu diesen umfassenden Werken ist Monster Hunter eher eine Zwischenmahlzeit. Genauso schmackhaft, nur vielleicht nicht ganz so sättigend. Mit Edens Zero arbeitet Hiro aber bereits an seiner nächsten Hauptspeise, an der sich die Fans den Bauch vollschlagen können.
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