Attack on Titan: Season 3 (Part 2) (2019)

Shingeki no Kyojin Season 3 (2019) / 進撃の巨人 Season 3 (2019)

German Rezensionen – Attack on Titan: Staffel 3 (Teil 2)

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#1
Rezensionen zu Staffel 1, Staffel 2 und Staffel 3.1
Diese Staffel bezeichne ich mit "3.2" und verzichte so gut wie möglich auf Spoiler zu vorherigen, doch ein paar vage Andeutungen lassen sich mittlerweile nicht mehr vermeiden. Kenntnis der verlinkten Rezensionen oder der Staffeln sind nicht zwingend, aber von Vorteil.

Staffel 3.1 klang regelrecht harmonisch aus und zeigte in einer schön gemachten Szene den Aufbruch zahlreicher Kundschafter, inklusive Levi-Trupp, zur Mauer Maria. Nach einen halben Jahr Wartezeit erlebt man nun endlich, wie die Menschheit versucht, sich das wiederzuholen, was ihnen vor über 5 Jahren genommen wurde.
Der erste Abschnitt von Staffel 3.2 vermittelt einem zunehmend das Gefühl, als ginge es um alles. Die Niederlage der Menschen hätte viele effektiv bedeutungslose Tote und den potientiellen Verlust von Eren zur Folge, weswegen mittel- bzw. langfristig die ganze Menschheit hinter den Mauern erledigt wäre. Die titanischen Gegner haben auch einiges zu verlieren, denn durch den Kundschafteransturm bietet sich ihnen eine Gelegenheit zum Erreichen ihres Ziels, die so schnell nicht wiederkommt. Es ist also kein Wunder, dass die Emotionen auch immer weiter hochkochen – selbst beim verhältnismäßig ruhigen Beginn merkt man bereits deutlich die Anspannung.

Schon in der ersten Folge fängt die aus den ersten zwei Staffeln bekannte Mixtur aus Kämpfen, Blut und Spannung an, der Abschnitt fühlt sich aber mehr wie ein Bosskampf an, genauer gesagt wie drei. Da diese parallel ablaufen, abwechselnd gezeigt werden und es auch etliche innere Monologe und Strategie offenbarende Dialoge gibt, fühlt man sich hier fast wie bei einem Fighting-Shounen. Na ja, jedenfalls teilweise, denn mit fortschreitender Dauer greift immer mehr das Entsetzen um sich – zugegebenermaßen auch bei mir.
Attack on Titan war auf visueller Ebene ja nie subtil inszeniert, aber hier hat man es bei zwei Szenen leider übertrieben. Der entscheidende Kampf von Levi kann hinsichtlich der inneren physikalischen Logik nicht funktionieren, ebenso wenig wie die Angriffe seines Gegners zuvor, die viel mehr Schaden anrichten, als massemäßig möglich ist – der Unterschied ist leider allzu offensichtlich. Bei humorvollen oder magiedurchdrungenen Animes mag das akzeptabel sein, hier aber nicht. Schade eigentlich – ein wenig Zurückhaltung hätte die Dramatik kaum reduziert. Allgemein ist das Animationsniveau so solide wie zuvor, nur leider wurden die teils wahnwitzigen "Kamerafahrten" aus den vorherigen Staffeln ziemlich reduziert.

Die Staffel verlangt dem Zuschauer emotional schon während der Kämpfe mehr ab als je zuvor, aber der eigentliche Höhepunkt sind deren Konsequenzen. Denen wird eine gesamte Episode gewidmet, die für mich nicht nur bislang beste der ganze Serie ist, sondern überhaupt einer der besten, die ich je im Animebereich gesehen habe. Im Laufe der Episode entwickelt sich ein Dilemma, das ein Großteil der Beteiligten emotional schon fast aus der Bahn wirft – höchstwahrscheinlich auch die Zuschauer, die einigermaßen was für die Figuren übrig haben. Besonders beeindruckend sind zwei Facetten der Inszenierung: Einerseits liefern die Synchronsprecher eine außergewöhnliche Arbeit ab, insbesondere der ohnehin passende Sprecher von Eren, andererseits gibt es bis auf die letzten zwei Minuten praktisch keine Hintergrundmusik (die paar Sekunden Ambientgedudel hätte es gar nicht gebraucht). Aus meiner Sicht ist das die beste Entscheidung, die man für diese Episode treffen konnte. Ich habe mittlerweile viele Szenen erlebt, die für Augen- und teilweise auch Brustdruck sorgen, doch hier erstreckt sich das über fast zehn Minuten. Zuschauer, die nah am Wasser gebaut sind, sollten also vorsichtshalber mit Taschentuch anrücken.

Der zweite Handlungsabschnitt schlägt stimmungsmäßig in eine andere Kerbe: Relativ ruhig, teils schwermütig, Kämpfe rücken fast vollständig in den Hintergrund. Es wird nicht nur die Hintergrundgeschichte von Grisha Yeager behandelt, man erfährt auch viele Details zur Welt an sich, wodurch etliche Ereignisse und vermeintliche Fakten in einem teilweise ganz anderen Licht erscheinen. Daher empfehle ich, sofern es einem bei der im Absatz darüber genannten Folge ähnlich erging, danach ein wenig zu pausieren – vielleicht für ein paar Stündchen oder bis zum Folgetag. Denn zumindest ich konnte die anschließenden Folgen gar nicht richtig würdigen. Bei einem weiteren Anschauen stellte ich fest, dass mir ein paar Details wirklich entgangen waren.

Für Beleuchtung der Figuren bleibt daher nicht viel Zeit – es sind vor allen Armin und Erwin Smith sowie zwei der drei Antagonisten, die hier in Szene gesetzt werden. Das heißt nicht, dass die restlichen Charakter bedeutungslos wären. Aber wenn man bedenkt, dass Mikasa eine der drei Hauptfiguren ist, doch mittlerweile neben Eren und Armin auch so manche andere Figur mehr Hintergrund und Entwicklung spendiert bekommen hat, fragt man sich, warum sie noch als solche geführt wird. Wer weiß, vielleicht ändert sich in den verbleibenden Episoden ja noch etwas daran.

Fazit:
Heftiger und emotionaler als je zuvor, aber auch sehr aufschlussreich – wer dank der Drastik der ersten Folgen nicht vor den Kopf gestoßen wird und die zwei genannten Patzer verzeihen kann, hat hier womöglich die bisher beste Staffel vor sich.

Update 21.09.2020: Dopplung im ersten Satz
Post was last edited on 21.09.2020 02:45.
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