Human Lost (2019)

人間失格

German Rezensionen – Human Lost

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Avatar: Nova Lunaris#1
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Hat ein Leben ohne Tod überhaupt einen Sinn? Dies ist die zentrale Fragestellung im Film «Human Lost». Eine wie ich finde interessante und vor allem philosophische Frage. Auf die man nur schwerlich eine Antwort geben kann. Also ist es dem Werk gelungen, uns neue Blickweisen aufzuzeigen oder gar eine Lösung zu präsentieren?

In diesem Film finden wir uns in einer typischen cyberpunkangehauchten Stadt der Zukunft wieder. Durch die von S.H.E.L.L. entwickelte Nanotechnologie ist es den Menschen möglich, Alter jenseits der 120 Jahre zu erreichen. Außerdem gibt es keine Krankheiten mehr. Niemand kann eines unnatürlichen Todes sterben, selbst ein stehen gebliebenes Herz vermögen die Nanobots wieder zum Schlagen zu bringen. Allerdings ist seit kurzem eine neue Droge im Umlauf, die den, der sie einnimmt, vom System trennt und zu Monstern den sogenannten Lost mutieren lässt. In dieser Welt treffen wir auf die Freunde Yozo Oba und Takeichi, die im Armenviertel des S.H.E.L.L.-Systems leben. Die jungen Männer sind es leid, ihr Ende nicht frei wählen zu dürfen. Deswegen lehnen sie sich gegen das System auf und bekommen Unterstützung vom zwielichtigen Masao Horiki. Dieser gibt den beiden ein merkwürdiges Mittel und die Geschichte nimmt ihren Lauf.
So interessant die Story beginnt, umso ernüchternder ist es, was am Ende dabei raus kommt. Das größte Problem stellt die Kürze des Films dar. Eine zwöflteilige Serie hätte besser zu der Handlung gepasst. So hatte man während des Schauens öfter Probleme mit der Entwicklung der Story und der Charaktere. In der kurzen Zeit wirkte, was einem dort gezeigt wurde unglaubwürdig.
Der melancholische bis depressive Held der Geschichte Yozo Oba, der nebenbei ein toller Maler ist, machte auf mich den Eindruck, als hätte er keine Ahnung, was er während des Films eigentlich anstellt. Er wechselt die Seiten so schnell, dass es einfach unglaubhaft ist. Begleitet wird er von der lebensfrohen Yoshiko Hiragi, deren Vertrauen in die Menschen und in das System unerschütterlich scheint. Genauso wie der Glaube an Yozo, den sie gerade erst kennengelernt hat. Auf der anderen Seite haben wir den mysteriösen Antagonisten in spe Masao Horiki, der versucht die Menschheit vom Joch S.H.E.L.L.’s zu befreien. Er ist der Meinung, dass das System zum Verlust der Menschlichkeit führt. Diese drei sind im Übrigen Übermenschen Applikanten genannt, die aus der Nanotechnologie hervorgingen und eine große Rolle für die Welt spielen.
Animationstechnisch haben wir es hier mit einem gut umgesetzten CGI-Film zu tun. Lediglich die Mimik der Charaktere wirkte bisweilen ein bisschen schräg. Leider war man auch bei den Mundbewegungen etwas knauserig. So stand der Mund manchmal einfach offen, während Worte heraus waberten. Die Kampfszenen waren wie von CGI gewohnt dynamisch und im Allgemeinen spannend umgesetzt. Das Design der Lost gefiel mir ausgesprochen gut. Die Kreaturen wirkten echt gruselig und hätten direkt einem Horrorfilm entsprungen sein können. Die Gestaltung der Applikanten in ihrer, ich nenne es jetzt mal, Lost-Form war ansprechend und hatten ebenfalls einen leichten Gruselfaktor inne. Im Fall der guten Yoshiko fühlte ich mich prompt an Dante’s Inferno im Kreis der Lust erinnert. Kenner können sich wohl denken, was ich meine.
Musikalisch setzt das Werk vor allem auf elektronische Musik, was mir persönlich gefallen hat und im Grunde auch zu einem Science-Fiction-Film passt. Nur in einem Fall fiel der Klang negativ auf. Jedes Mal wenn die Kipprotor-Wandelfugzeuge (gibt es im Deutschen echt kein kürzeres Wort?) durch die Lüfte flogen, gab es da so ein merkwürdiges Geräusch. Ich meine, die meisten haben, denke ich, schon mal einen Helikopter gehört. Hattet ihr den Eindruck, es würde klingen wie das Summen einer Fliege? Nein, ich auch nicht, aber genau das war hier der Fall. Da fragt man sich echt, was haben sich die Macher dabei gedacht. Vor allem weil der Film ansonsten keine klanglichen Fauxpas aufweist.

Fazit
Ein solider Science-Fiction-Film mit einer interessanten Prämisse, von dem man allerdings nicht zu viel erwarten sollte. Lediglich die Kampfszenen wissen zu überzeugen. Die Frage nach dem Sinn eines Lebens ohne Tod, wurde leider nicht wirklich behandelt. Hier hat jeder seinen Standpunkt und Diskussionen darüber finden nur marginal in Form von Kämpfen statt. Am Ende entscheidet man sich in «Human Lost» für keine der Seiten und verbleibt in einem Zustand der Unklarheit. Ich persönlich bin bei diesem Thema derselben Meinung wie der Antagonist Masao. Für mich verliert das Leben seinen Sinn, wenn es den Tod nicht mehr gibt. Denn die Angst vor dem Tod oder vor der Art und Weise, wie er uns holt, ist ein zentraler Teil unseres Daseins. Ich würde ein Leben ohne das Wissen, das es irgendwann zu Ende geht, langweilig finden. Gerade die Vergänglichkeit des Lebens macht es lebenswert. Zumindest dort bietet dieses Werk einen interessanten Ansatz, dem ich zu stimmen kann. Ein Mensch, der nicht sterben kann, ist kein Mensch mehr. In meinen Augen ist Unsterblichkeit etwas, das niemand anstreben sollte.
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