10 Promises to My Dog (2008)

Inu to Watashi no 10 no Yakusoku / 犬と私の10の約束

German Rezensionen – Inu to Watashi no 10 no Yakusoku

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#1
»Ich hätte nie gedacht, daß 10 Jahre so kurz sind«


Als die 14jährige Akari einen Hund bekommen soll als Entschädigung dafür, daß ihr Vater als Chirurg beruflich stark eingespannt ist und sogar zu ihrem Geburtstag es nicht mehr rechtzeitig nach Hause schafft, formuliert ihre Mutter die titelgebenden »10 Versprechen an meinen Hund«, die Akari ihrem kleinen Golden-Retriever-Welpen geben muss. Und da außerdem noch die Rede davon ist, daß so ein Hund nur etwa 10 Jahre zu leben hat, dürfte einigermaßen klar sein, wohin die Reise gehen wird, besonders emotional. Denn der Film schafft es am Ende spielend, das Herz des Zuschauers zu packen und ihn mit Akari zusammen um die Wette heulen zu lassen, ohne da in plumpen Kitsch zu verfallen.

Aber von vorne.

Grundsätzlich ist es ja so, daß man schon ein gewisses Faible für die Eigenarten des japanischen Actings haben muss, denn oftmals gibt sich das doch recht hölzern und wie von fremder Hand geleitet, anstatt spontan und authentisch zu wirken. Das ist hier nicht groß anders, verläuft aber für mein persönliches Empfinden in erträglichen Bahnen. Von wenigen Ausnahmen abgesehen wie beispielsweise bei der jungen Akari, wo man ständig so ein bemüht aufgesetztes Moment bemerkt, eine Art inneres Schielen nach den Anweisungen des Regisseurs.

Ort der Handlung ist im wesentlichen Hakodate auf Hokkaidou, daher spielt auch die berühmte Seilbahn hier eine prominente Rolle. Zuerst noch erleben wir die Leichtigkeit des Seins im Garten der Familie, aber sehr schnell wird der Welpe sehr groß und erste Brüche und Schicksalsschläge stellen sich ein. Indem wir über die Jahre die Verwandlung von Akari in eine junge Frau erleben, tritt ihr Hund immer mehr in den Hintergrund und das gegebene Versprechen beginnt zu bröckeln.

Am Ende ist es ironischerweise Akari, die nach ihrer Ausbildung zur Veterinärin im Zoo einen Job bekommt und dadurch sich nicht in dem Maße um Socks kümmern kann, wie sie sich das vorstellt. (Kleiner Exkurs: das ist irgendwie mal wieder typisch japanisch, wie die Namensgebung abläuft. Als die Frage danach aufkommt, wie der Kleine denn heißen soll, fällt der Blick der Mutter auf die farblich abgehobenen Pfötchen und schlägt also vor, daß das arme Tier auf den Namen Socks hören soll. Anstatt in blankem Entsetzen die Hände über dem Kopf zusammenzuschlagen, zeigt sich die Tochter hellauf begeistert: "Kawaii! Das passt ja perfekt!" Jedoch als Zuschauer sitzt man nur da und begreift es nicht, was manche Japaner dabei finden, ausgerechnet solche Begriffe, die möglichst schräg und zudem möglichst sperrig sind, jenen unschuldigen Wesen zu verpassen, an denen ihr Herz am meisten hängt. Ende des Exkurses.)

Etwa zwei Stunden dauert der Film, aber die vergehen wie im Flug. Gerade in den Phasen zeitweiser Entfremdung zeigt der Film die unmerkliche Entwicklung von Mensch und Hund über die Jahre hinweg, legt das Augenmerk auf gesellschaftliche Dinge und thematisiert beispielsweise die Opfer, die man eingehen muss, um beruflich vorwärts zu kommen, und auch welche Auswirkungen dies auf das Familienleben hat. Allerdings nie plakativ oder didaktisch den Finger die Wunde legend. Hierin gibt sich der Film angenehm entpannt, hat überhaupt die Ruhe weg und erzählt sehr sorgfältig, aber auch sehr unaufgeregt. Alles in allem ein typischer Film für die ganze Familie.

Und weil's so schön war, hier noch die Versprechen im einzelnen, wie sie den Zeichnungen aus dem Skizzenblock von Akaris Mutter entnommen sind:

Titel: socks no 10 no Yakusoku

Nr. 1


Hör genau hin, was ich zu sagen habe.

Nr. 2


Vertraue mir. Ich werde immer zu dir halten.

Nr. 3


Spiel mit mir. Oft!

Nr. 4


Auch ich habe ein Herz, vergiss das nicht!

Nr. 5


Wir sollten keinen Streit anfangen.

Nr. 6


Wenn ich einmal nicht auf dich höre, hat das seinen Grund.

Nr. 7 (Blatt 1)


Für dich gibt es die Schule und deine Freunde …

Nr. 7 (Blatt 2)


… aber ich habe außer dir niemanden.

Nr. 8


Bitte bleib mein bester Freund, auch wenn ich alt geworden bin.

Nr. 9 (Blatt 1)


Ich werde wahrscheinlich bloß 10 Jahre alt …

Nr. 9 (Blatt 2)


… daher sollte dir die Zeit wichtig sein, die wir zusammen verbringen.

Nr. 10 (Blatt 1)


Die Zeit mit dir werde ich nie vergessen …

Nr. 10 (Blatt2)


… und ich bitte dich: bleib bei mir, wenn meine Zeit gekommen ist.

Danach begleitet uns der Film noch ein wenig auf dem weiteren Lebensweg von Akari, bevor er ein angemessen warmherziges, hoffnungsfrohes Ende nimmt und uns in einen Alltag entlässt, der nun vielleicht etwas leichter und nachdenklicher ausfällt als noch 2 Stunden zuvor. Oder um es mit Akaris Worten zu sagen:

»Danke, daß du immer bei mir warst«
Post was last edited on 16.04.2024 16:36.
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