Bokke-san (2008)

ぼっけさん

German Rezensionen – Bokke-san

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Avatar: Slaughtertrip#1
Manchmal ist es besser, seine Erwartungen nicht allzu hoch zu schrauben. Je höher diese sind, desto mehr wird man enttäuscht, wenn sie nicht erfüllt werden. Genauso erging es mir mit »Bokke-san«. Wobei ich eigentlich gar keinen triftigen Grund hatte, besonders hohe Erwartungen in diesen Manga zu setzen. Einzig und alleine ein früheres Werk von Mangaka Yoshiyuki Nishi – »Muhyo to Rouji no Mahouritsu Soudan Jimusho« – war eines der Highlights meiner zuletzt gelesenen Manga. Dieses stach durch seine durchdachte, fantasievoll gestaltete und leicht schaurige Geisterwelt und die originellen Charaktere heraus. All das besitzt »Bokke-san« zwar auch, doch in weitaus geringerem Maße.

Dieser Manga geleitet den Leser in eine mysteriöse Welt, in der die sogenannten Bokke – mit den Youkai verwandte Götter – existieren. Viele davon werden in Menschen wiedergeboren, andere suchen sich einen menschlichen Wirtskörper und wieder andere muss man finden, um an ihre Kräfte zu gelangen. Beim Charakterdesign, das von normalen Menschen bis hin zu Monstern reicht, ist nicht wirklich ersichtlich, ob es sich um Menschen mit Bokke-Kräften oder um Bokke handelt. Diese Willkür ist nur einer der Gründe, weshalb der Manga nicht wie ein kohärentes Gebilde wirkt. Natürlich gibt es auch hier gute und böse Bokke, und natürlich gibt es einen Kampf zwischen den beiden Parteien. Die Gründe für die Fehde sind durchaus sinnvoll und neuartig.

»Bokke-san« besteht aus nur zwei Volumes, wobei ich mir gar nicht so sicher bin, ob das von Anfang an so geplant war. Band #1 ist nämlich ein ganzes Stück schwächer als Band #2, weshalb ich mich gefragt hatte, ob der Manga aufgrund einer eventuell wenig euphorischen Resonanz vielleicht sogar vorzeitig beendet wurde. So werden z.B. viele Charaktere eingeführt, von denen man einiges erwartet hatte, jedoch bis zum Schluss keinerlei Akzente setzen konnten. Besonders auffällig waren hier die drei Polizisten namens Yano, Kani und Daibutsu, welche die mysteriösen Todesfälle, die von den Bokke verursacht wurden, untersucht hatten. Ich stellte mich auf einen kleinen Krimi ein, doch die interessante Idee dahinter wurde leider nicht weitergestrickt.
Die Handlung hat mit ähnlichen Problemen zu kämpfen. Bis kurz vor dem Finale schafft es der Manga, seine ganz eigene, kleine Welt aufzubauen, die jedoch nicht so klein hätte bleiben müssen. Die ganze Geschichte spielt sich nämlich nur in der Stadt Matsuroba Town ab. Potential hätte es hier also noch genug gegeben.

Bis man überhaupt weiß, was es mit den geheimnisvollen Bokke auf sich hat, vergehen vielleicht sogar etwas zu viele Chapter. Yoshiyuki wollte die Spannung womöglich bis zum Schluss aufrechterhalten, doch ich konnte mich anfangs lange nicht mit dieser Welt anfreunden. Die mit seltsamen Kräften ausgestatteten Charaktere werden ohne erkennbaren Zusammenhang ins Geschehen geworfen. Erst gegen Ende wird ein sinnvolles Konstrukt daraus, doch dann befindet man sich schon mitten im zweiten Band – und offene Fragen bleiben am Ende ebenfalls ungeklärt.

Was bei »Muhyo to Rouji no Mahouritsu Soudan Jimusho« so wundervoll funktioniert hat, waren die oft ungewöhnlichen und sympathischen Charaktere. Hier wurde wohl ebenfalls versucht, den Hauptcharakter Mitsuru Hinomiya mit ebensolchen Eigenschaften auszustatten. Zu Beginn wurde er auch interessant portraitiert – und zwar als Schüler, der so introvertiert ist, dass er seine Klassenkameraden in Erstaunen versetzt, sobald auch nur ein einziges Wort aus seinem Mund kommt. In kleinen Rückblenden wurde sich zwar darum bemüht, eine logische Erklärung für sein Verhalten zu finden – was auch funktioniert hat –, jedoch konnte Mitsuru bei seinen Auftritten immer weniger überzeugen. Mit Fortdauer des Mangas hatte ich das Gefühl, dass sein Charakter immer mehr einem generischen Shounen-Helden ähnelte – nur ohne das regelmäßige und mit vielen Ausrufezeichen und mit Nachdruck gebrüllte Freundschaftsgerede.
Da ein männlicher Hauptcharakter einen weiblichen Gegenpart braucht, wird diese Rolle mit Sayu Ojiro ausgefüllt. Bei ihr gibt es dasselbe Problem: Anfangs wurden ihr ungewöhnliche Charaktereigenschaften gegeben, die von Chapter zu Chapter immer mehr im Sand verlaufen. Die gegensätzlichen Persönlichkeiten von ihr und Mitsuru hätten genug Reibungsfläche bieten können, um viele Comedy-Situationen – welche es auch ab und zu gab – erzeugen zu können, doch aufgrund der Spärlichkeit dieses Mangas werden diese weit auf die Seitenlinie hinausgeschoben, um Platz für ein sinnvolles Zusammenfügen aller Handlungsstränge zu lassen, was jedoch nur zum Teil funktioniert hat.
Von den restlichen Charakteren überzeugen am meisten die Bokke Kakeru Abe, Ameike und Amon Barajima. Von den Menschen hat am ehesten noch Takeshi Iwata diese bestimmte Ausstrahlung, die Charaktere, welche einem noch länger im Gedächtnis bleiben, besitzen sollten. Enttäuschend fand ich hingegen die Antagonisten. Von den vier Endgegnern wurde hier lediglich Kokuto in den Fokus gerückt. Die restlichen drei kamen kaum zum Zug, wodurch ich mich ein weiteres Mal gefragt hatte, ob Yoshiyuki auf ein vorzeitiges Ende gedrängt wurde.

Eigentlich ist der Manga nicht so schlecht, wie meine Rezension vielleicht den Anschein gibt. Das Problem ist nur, dass man sich während dem Lesen der ersten 1 ½ Bände denkt: »Nein, ist nicht interessant.« Erst gegen Ende denkt man sich: »Ist vielleicht doch ganz interessant.« Aber zu diesem Zeitpunkt ist man mit dem Manga leider schon fast durch.
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