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Reviews

Rezensionen – Your Name. Gestern, heute und für immer

Avatar: Glaecien#1
Lang lang ist es her, dass ich Anime geguckt, geschweige denn bewertet habe. Bin ich doch gefühlstechnisch etwas aus dem Medium rausgefallen, so hat Your Name diesen emotionalen Funken, doch etwas wieder entfachen können. Denn um nichts anderes geht es in Makoto Shinkai's Werken. Es geht um Emotionen und hoffnungsloser Romantik . Eine Inhaltsangabe werde ich hier nicht präsentieren, da schon oben eine steht. Stattdessen will ich näher bringen, warum ich Your Name und Shinkai's Werke so gut finde.

Shinkai's Werke versuchen immer eines: Das Erwecken und die Darstellung von der Sehnsucht nach der besonderen Person/ besonderem Etwas in der Ferne. Eine Ideologie, eine Liebe, die über Raum und Zeit geht, unschuldig und von Melancholie überzogen. Zweifelsohne eine äußerst unrealistische, zuweilen schon destruktive Vorstellung von Liebe , aber seien wir ehrlich: Sie ist verdammt schön, vor Allem gepaart mit bildgewaltigen Hintergründen und Animationen, die ich zuvor in dem Ausmaße noch nie gesehen habe. Und das gelingt ihm wirklich wie kein anderer. Durch Bild, Ton und Erzählstil entführt er den Zuschauer in sein melancholisches Universum von der "wahren Liebe". Aber abgesehen vom Vermitteln des Gefühls der inneren Zerrissenheit, macht Your Name noch erstaunlich viel anderes richtig bzw. diese anderen Faktoren verstärken diesen Effekt noch mehr. Das Bild ist das Endspektrum von dem was man auf die Leinwand zaubern kann. Unglaublich detailliert und wunderschön wird ein kleines ländliches Dorf, das Zimmer eines Teenagers oder das moderne Tokio dargestellt. Auch im Punkt Ton überzeugt Your Name mit schöner und passendender Untermalung. Der Spannungsbogen, die Erzählgeschwindigkeit und die Länge der Handlung sind absolut angemessen um die Geschichte überzeugend zu erzählen. Die Charaktere sind alle sympathisch und fügen sich passend in die Grundstruktur ein, ohne störend oder anorganisch zu wirken. Allerdings muss man hier bei genauer Betrachtung doch sagen, dass sie "romantisiert" sind und recht blass und idealisiert wirken. Die Mischung der ersten Hälfte des Filmes aus Slice of Life, Comedy, Genderbend und der zweiten aus Dramatik und Romantik ist also gut zusammengewoben worden, ohne, dass der Bruch in Ernsthaftigkeit und Seriosität im Sinne von Realismus und Übernatürlichem großartig negativ auffällt.


Fazit: Wer gerne in eine atmosphärische Welt von Schönheit und "naiver" Romantik, fern von der ernüchternden Realität, entführt werden will, der greife hier schnell zu. Der Hype um Your Name ist tatsächlich gerechtfertigt. Ich empfehle ihn allerdings in Blue Ray auf einem großen Bildschirm zu genießen. Denn alles andere würde den wunderschönen atemberaubenden Bildern nur bedingt gerecht werden.
Post was last edited on 16.12.2020 08:17.
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Rezensionen – Amagami SS

Avatar: Glaecien#2
Amagami SS ist eine Dating Sims Umsetzung eines gleichnamigen Playstation Videospiels und einer Visual Novel.
In beiden Fällen geht es darum sich aus einer Reihe von Mädchen, das Mädchen auszusuchen, welches dem Spieler am besten gefällt und dessen Happy End zu erspielen. Für die Umsetzung bedienten sich die Macher des Prinzips ala' Higurashi, also sprich die Aufteilung in mehrere unabhängige Parallelwelten oder Handlungsbögen, in der jede weibliche Figur ihren eigenen Arc bekommt. Somit kann Amgami SS nicht wirklich zum Harem Genre zugeordnet werden. Der Vorteil einer solchen Aufteilung in mehrere verschiedene Arcs liegt sicherlich darin, dass auch wirklich jede Favoritin abgedeckt und genug ausgearbeitet wird. Des Weiteren wird dadurch eine dramatische Wendung gezielt abgewendet, da ja kein Mädchenherz wirklich gebrochen werden muss.

Insgesamt besteht der Cast aus sieben Mädchen und einem männlichen Protagonisten. Die Serie besteht aus einer Extra Folge und 6 Arcs, jede einzelne bestehend aus vier Folgen. Dabei sei anzumerken, dass die verwendete Folgenanzahl für jedes Mädchen sehr angemessen ist und die Romanze nie gehetzt wirkt. Natürlich ausgenommen der letzten Einzelfolge.
Die Figuren sind eigentlich recht abwechslungsreich und jedes Mädchen besitzt eine eigene Persönlichkeit, die leider nicht immer sehr nachvollziehbar bzw. glaubwürdig ist. Die Sympathie hält sich zwar für einige Charaktere in Grenzen, aber mindestens kann von keiner Antipathie die Rede sein. Einige Protagonistinnen
gefallen mir auf der anderen Seite sogar umso besser. Die Favoritin wird jeder für sich finden müssen. Junichi der Protagonist verändert sein Verhalten zwar mit jedem vergangenen Arc, wirklich unsympathisch oder äußerst unglaubwürdig wirkt er jedoch an keiner Stelle. Als wirklich gelungen kann das Charakterdesign bezeichnet werden, welches sehr ansehnlich ist und sich vom Stil her von vielen anderen Charakterdesigns hervorhebt.

Die teilweise schwankende Qualität oder besser gesagt, der verschieden verlagerte Focus der einzelnen Arcs, erschweren leider unweigerlich eine Bewertung der Serie. Dennoch kann in jedem Arc von gelungener Romantik gesprochen werden und das ist bei diesem Genre ja wohl das wichtigste.

Fazit: AmagamiSS ist eine solide, durchschnittliche Romanze, die zeitweise wirklich gut unterhalten kann. Was mir persönlich auch sehr gefallen hat ist, dass die Serie durchweg sehr leichtherzig bleibt. Kein großes Drama. Nur die unschuldige Liebe von Schülern. Jedem Romanzenliebhaber sei die Serie ans Herz gelegt.
Post was last edited on 16.12.2020 08:18.
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Rezensionen – Mitsudomoe

Avatar: Glaecien#3
Mitsudomoe besitzt eine schräge Komik, keine Frage. Nur leider im schlechten Sinne. In 90% der Fälle sind überdrehte Charaktere und zum Teil deren Weltfremdheit, von Logik und Glaubwürdigkeit ganz zu Schweigen, ein Grundstein für eine lustige Komödie. Dem ist eigentlich nichts entgegenzusetzen. In Mitsudomoe wird das ganze jedoch extremst auf die Spitze getrieben. Wenn acht-jährige Grundschulkinder und deren Lehrer ständig irgendwelche sexuellen Anspielungen machen und die gags zu gefühlten 80% daraus bestehen, kann man sich vielleicht vorstellen, dass das Ganze nicht mehr lustig oder komisch, sondern einfach nur noch pervers und grenzwertig ist. Auch die restlichen (gefühlten) 20% hauen einen nicht gerade vom Hocker. So wird beispielsweise der Vater der drei Protagonistinnen, egal wo er sich gerade in der Öffentlichkeit befindet, aufgrund seines groben Äußerens, ständig von der Polizei inhaftiert, weil man denkt er sei ein Krimineller oder Kinderentführer. Beim ersten mal witzig oder zumindest einen kleinen Grinser wert, aber nach dem 99.mal gewinnt es einem nur noch ein Kopfschütteln ab. Mitsudomoe bedient sich solcher wiederverwerteten WItze leider nur allzuoft.
Ob bewusst oder unbewusst, ich übertreibe hier wohl ein wenig. Aber nichtsdestotrotz ist Mitsudomoe insgesamt gesehen, also bzw. das was ich davon gesehen habe, ungeachtet der Frage ob ich überhaupt das Recht habe bei ca. der Häfte der Folgen solch ein Urteil zufällen, ein großer Gähner und wegen seiner geschmackslosen Witze von meiner Seite aus gesehen nicht zu empfehlen. Die Charaktere sind selbst für eine Comedy einfach zu bescheuert. Ich muss hier jedoch klarstellen, dass jeder seinen eigenen Geschmack in Sachen Humor hat und es einem anderen eventuell gefallen könnte. Einen Blick auf die ersten drei Folgen zu werfen könnte sich durchaus lohnen, da es in den späteren Folgen kaum anders aussehen wird. Sollte ich irgendwann mal die Serie weiterschauen, vorrausgesetzt ich falle in ein großes, schwarzes Loch der Langeweile und habe gerade kein anderes Unterhaltungsmedium zu Händen, werde ich mein review möglicherweise überarbeiten.
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Rezensionen – B Gata H Kei

Avatar: Glaecien#4
Den Inhalt von B Gata H Kei widerzugeben gestaltet sich als relativ einfach. Die Kurzbeschreibung fasst den roten Faden an dem sich die Serie hängt eigentlich voll und ganz zusammen. Yamada, ein 15 jähriges hübsches und selbstbewusstes Mädchen hat sich als Lebensziel vorgenommen "100 fuck buddys" zu finden. Da sie Jungfrau und in Sachen Sex noch unerfahren ist und es vermeiden will sich beim ersten mal mit einem gutaussehenden Freund zu blamieren, greift sie auf Kosuda zurück. Dieser ist ein unscheinbarer und bescheidener Klassenkamerad und wie sie auch noch Jungfrau. Die Geschichte dreht sich eigentlich nur um die ungeschickten und plumpen Anmachen von Seiten Yamadas und die Missverständnisse die dabei entstehen. Unweigerlich muss sich Yamada im Laufe der Serie jedoch eingestehen, dass sie für Kosuda mehr empfindet als nur sexuelles Bedürfnis und dass sie in ihm mehr sieht als nur das Mittel zum Zweck.

Das nicht viel Ernsthaftigkeit entsteht, sollte keinen wundern und genau das ist eine der Stärken von B Gata H Kei. Sie legt ihr Augenmerk gänzlich auf die Comedy. Und die ist wirklich gelungen, was nicht minder an der Persönlichkeit Yamadas liegt. Auch die Nebencharaktere haben mehr oder weniger nicht alle Tassen im Schrank. Kurz zusammengefasst könnte man den Cast wie folgt beschreiben: Eindimensional: Ja. Durchgeknallt: Ja. Langweilig: NEIN.
Nur Kosuda fällt da ein wenig aus dem Rahmen und gibt den typischen Langweiler ab, mit dem sich die Otakus wohl identifizieren sollen. Großartig schlimm finde ich es nicht, da eine andere Besetzung wohl kaum die Würze der Comedy rüberbringen könnte. Aber langweilig bleibt der Charakter nach wie vor.

Gegen Ende der Serie häufen sich die anzüglichen Szenen, gepaart mit einer steigenden Anzahl von mMn störenden Zensuren. Das ganze driftet zwar ein bisschen in Richtung Hentai ab, hält sich dabei aber noch einiger Maßen in Grenzen und ist recht spielerisch gestaltet.

Fazit:
B Gata H Kei ist eine wirklich lustige und lockere Comedy-Romanze, die es versteht verdammt gut zu unterhalten. Wer nicht gerade Lust auf tragische oder geistig anfordernde Animes hat, der wird sicherlich gut mit B Gata H Kei bedient sein. Sehenswert ist die Serie alle Male.
Post was last edited on 16.12.2020 08:20.
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Rezensionen – Black Rock Shooter (2010)

Avatar: Glaecien#5
Black Rock Shooter ist eine OVA umgesetzte Kurzgeschichte eines Vocaloid-charakters und dreht sich um die Charaktere Yomi und Mato und deren Beziehung zueinander. Diese Charakter sind meiner Meinung nach äußerst gut gelungen, sowohl das Design als auch die Charakterzüge sind sehr sympathisch und sprechen an. Aber vor allem, dass das Ganze nicht in einer Übertreibung untergeht, wie man es oft sieht, ist ein großer Pluspunkt. Des Weiteren werden die Beziehungsprobleme zwar nicht genau ins Detail ausgeleuchtet, sind aber gut inszeniert worden und völlig ausreichend.

Neben des Slice of Lifes bietet die 51 minütige OVA dazu eine Art Parallelwelt, in der die Hauptcharaktere sich stellvertretend von Figuren mit ähnlichem Aussehen und mit Superkräften ausgestattet bekämpfen. Ohne Frage sind diese Spitze animiert worden und erinnern unweigerlich vom Stil her an Soul Eater. Nur besteht das Problem darin dass diese Parallelwelt keine wirkliche Relation zum alltäglichen Leben von Mato und Yomi aufbaut. Dass die Parallelwelt die Gefühlszustände der wirklichen Charaktere darstellen soll, wäre dementsprechend nicht nachvollziehbar, da in der Parallelwelt von Anfang bis zum Ende gekämpft wird, auch dann wenn die Charaktere sich gut verstanden haben. Ich denke, dass die Macher sich für diesen Kunstgriff aus zwei unterschiedlichen Gründen entschieden haben. Zum einem hätte der Slice of Life Teil nicht genug Kontext um eine 51 minütige OVA zu decken und dies wäre in eine 25 minütige OVA gemündet, was vielleicht zu kurz wäre und zum anderen sollten die Black Rock Shooter Fans auch auf ihre Kosten kommen, indem sie den gleichnamigen Charakter in Action und gewohnter Kleidung sehen können.

Das größte Problem stellt für mich das Ende dar. Einerseits wird der Zuschauer im Dunklen gelassen
und es werden keine weiteren Erläuterungen gemacht warum und wie alles endet. Zum anderen hinterlässt er einen bitteren Nachgeschmack und impliziert, dass eine Beste-Freunde Beziehung nur aus zwei Leuten bestehen könne und eine dritte Person alles aus dem Ruder werfe, was nicht immer der Fall sein muss.

Fazit: Eine solide OVA mit gut inszenierten Slice of Life Elementen und sympathischen Charakteren. Wer Zeit hat kann sich getrost die 51 minütige OVA zu Herzen nehmen. Eine Zeitverschwendung wird es sicherlich nicht werden.
Post was last edited on 16.12.2020 08:21.
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Rezensionen – Asobi ni Iku yo!

Avatar: Glaecien#6
Eins vorweg, Asobi ni Ikuyo! ist Trash vom Feinsten und man sollte seine Erwartungen dementsprechend darauf einstellen. Die Story ist absurder wie sie kaum sein könnte und erinnert etwas an To-Love-Ru. Ausserirdische, seltsamerweise in Form von schicken Mädchen, mal abgesehen von den Katzen-Ohren und Schwänzen, landen auf der Erde um friedlichen Kontakt mit den Menschen zu schließen. Die Botschafterin, dieser sogenannten Catianer, Eris freundet sich schnell mit dem dort ansässigen Kio an und bald darauf gesellen sich auch noch ein paar weitere schnucke Catianer hinzu, die mit der japanischen Regierung anfangen über die intergalaktische Beziehung zu verhandeln. Dem stellen sich, wie der Lauf der Dinge es so will mehrere Gruppen von Fanatikern, nur um eine davon zu nennen, die Underside of Kitten Paw, welche eine gewaltige Anhängerschaft von Anbetern von Katzenschwänzen und Ohren ist, die amerikanische CIA und auch noch zu allem Übel, die mit den Catianern verfeindete Alienspezies der Dogisianer. Offensichtlich besitzen auch diese Aliens, das äussere Erscheinungsbild von weiblichen Menschen, anders als die Catianer haben sie jedoch Hundeöhrchen und Hundeschwänzchen. Die Story ist mehr als lächerlich und versucht sich auch nicht selber wirklich ernst zu nehmen, was bei dem Genre aber zu verkraften, wenn nicht sogar zu erwarten ist.

Im Gegensatz zu den Oberweiten so mancher weiblichen Charaktere ist der cast leider recht flach ausgefallen und besitzt nur wenig Tiefe, umfasst dafür aber die meisten Archetypen und wird wohl für jeden etwas zu bieten haben. Besonders herausragende Charaktere kommen zwar nicht wirklich vor, die meisten jedoch sind sympathisch genug um sich schnell mit ihnen anzufreunden. Einiges an Tiefe hätte der Serie zwar mMn sicherlich nicht geschadet, wäre aber vielleicht mit der Leichtherzigkeit und das Genretypische der Serie schwer vereinbar gewesen. Etwas gestört hat mich nur der männliche Hauptcharakter Kio, der sowohl langweilig als auch ziemlich genretypisch ist und für den ich nur recht wenig Sympathie aufbringen konnte.

Die animationstechnische Umsetzung überzeugt vollkommen und lässt nur wenig negative Kritik zu. Die Animationen der Hintergründe und Charaktere sind sauber ausgefallen und auch das Charakterdesign bietet sehr ansehnliche und hübsche Mädchen. Ich schreibe hier absichtlich nur vom Design der Mädchen, weil erstens sowieso fast nur weibliche Charaktere vorkommen und zweitens weil die angesprochene Zielgruppe sich wohl ohnehin kaum für den Rest interessieren wird. Für die besagte Zielgruppe und die Genreliebhaber werden die vielen fanservice-lastigen Szenen sicherlich zufriedenstellend sein, wobei manchmal auch die eine oder andere weibliche Brust komplett entblößt wird, was bei manch anderen Genrevertretern durch Rauch oder was auch immer entschärft wird. Im Übrigen haben mir die Openings und Endings alle recht gut gefallen und sind sehr passend.

Fazit: Asobi ni Ikuyo! ist ein solider Vertreter seines Genres und kann sogar als überdurchschnittlich gelten, was durch die gute Umsetzung und die gelungenen Animationen gerechtfertigt wird. Aufgrund der recht seichten Story und flachen Charaktere ist die Serie aber nur Genreliebhaber und Ecchifans zu empfehlen.
Post was last edited on 16.12.2020 08:23.
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Rezensionen – Toradora!

Avatar: Glaecien#7
Ich hatte keine hohen Erwartungen als ich Toradora erstmals eingeschaltet habe. So würde mich doch eine durchschnittliche Comedy-Romanze erwarten mit einer typischen Tsundere als Hauptdarstellerin und einem recht normalen männlichen Protagonisten, die beide die selbe Highschool besuchen. Doch desto weiter die Serie fortschreitet, desto mehr überzeugt sie auf ganzer Linie. Toradora schafft überraschenderweise den Spagat zwischen Comedy-Romanze und Drama und lässt beide Elemente verschmelzen, ohne dass das eine mit dem anderen plötzlich aufgesetzt oder fehl am Platz wirkt. Setzt die Serie in der ersten Hälfte eher auf lockere Comedy so ändert es sich in der zweiten Hälfte eher zu Drama/Romantik mit kleinen Anteilen von Comedy und dies gelingt der Serie wirklich gut.

Was Toradora aber besonders ausmacht ist der großartig gelungene Cast, der anfangs zwar einen sehr stereotypisch und recht langweiligen Anschein macht, aber mit der Zeit immer interessanter und vielschichtiger wird als man es sich von einer Comedy-Romanze erwartet. Die Charaktere gewinnen an Tiefe und weisen ein äußerst nachvollziehbares Verhalten auf , welches von einem in dieser Art selten gesehenem richtigen Verständnis und Durchblick für die Gefühle der anderen Charaktere begleitet wird. Vor allem Ami punktet mit ihrer Persönlichkeit, trotz eines trügerischen Ersteindrucks und auch Tsundere-Chan gewinnt an Liebenswürdigkeit und Menschlichkeit im Verlauf der Geschichte und mausert sich für mich von zero to hero. Insgesamt gesehen ist der cast absolut sympathisch und vor allem nicht geistig zurückgeblieben, wie man es oft in einem solchem Genre sieht.

Fazit: Toradora ist eine äußerst gelungene Comedy-Romanze mit gut in Szene gesetzten Dramaelementen und überzeugt durch sympathische und vielschichtige Charaktere und ein überzeugendes Ende. Interessant sind hier hier vor allem die Beziehungskonstellationen die gegen Mitte der Geschichte entstehen.
Post was last edited on 16.12.2020 08:24.
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Rezensionen – The Familiar of Zero

Avatar: Glaecien#8
Zero no Tsukaima ist Love-Comedy in ihrer reinsten Form und macht dabei erstaunlich wenig falsch. Dem Genre entsprechend sind die Charaktere allesamt frisch aus der Stereotypbox gegriffen worden, allen voran Louise (the Zero), die eine kleine Tsundere ist, wie es im Buche steht. Ich denke ZnT ist dabei ein gutes Beispiel dafür, zumindest im Comedy-Bereich, wie sympathisch stereotypische Charaktere doch sein können und wie sie mit ihrer Flachheit, die wenn sie schlecht umgesetzt wird in den meisten Fällen einfach nur nervt, für die Spritzigkeit und die Unterhaltung einer Serie sorgen können (Hier sei Guiche zu erwähnen, dessen Synchronsprecher nur den Mund aufmachen musste, um mir mindestens ein Lächeln abzugewinnen). Es sind also die Charaktere und die damit verbundene Comedy, die die Serie in erster Linie tragen. Neben dem bietet ZnT noch einen romantischen Aspekt, der nicht gerade besonders gut, aber auch nicht gerade besonders schlecht umgesetzt wurde, im Großen und Ganzen aber zufriedenstellend ist. Schade finde ich nur, dass das mögliche Beziehungsgeflecht, welches für Spannung sorgen könnte, eigentlich allein durch die Tatsache, dass Louise die Hauptdarstellerin ist (und man siehe das Opening), entschärft bzw. viel zu vage angekratzt wird. Obwohl ich zugeben muss, dass solch eine Auseinandersetzung wohl kaum in den Rahmen der Serie passen würde oder zumindest die Umsetzung unheimlich schwierig wäre. Interessant wäre es mMn allerdings schon. Zuletzt sei an dieser Stelle noch das Ende erwähnt. Schlachten sind bei mir immer so ein Problem, ungeachtet in welchem Genre sie auftauchen, weil ich denke, dass eine gute Umsetzung dermaßen schwierig ist, dass man es lieber gleich lassen sollte, falls möglich. Schnell geraten solche Szenen nämlich unter dem Mantel der Lächerlichkeit. Beim Comedy-Genre allerdings sollte man es erst recht lassen, da eine eine Umsetzung ohne den besagten Mantel gar nicht möglich ist. Lächerlich bedeutet allerdings nicht unbedingt lustig oder unterhaltsam...

Fazit: ZnT ist eine durchaus gelungene Comedy-Romanze mit äußerst sympathischen und putzigen Charakteren und einer Briese Ecchi, die gut mit eingebunden wurde. Für Genre Liebhaber ist ZnT wärmstens zu empfehlen. Aber auch andere können ruhig einen Blick drauf werfen, vorausgesetzt sie sind kratzbürstigen Mini-Tsundere gegenüber nicht komplett abgeneigt.
Post was last edited on 16.12.2020 08:26.
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Rezensionen – Mobile Suit Gundam Seed

Avatar: Glaecien#9
Gundam Seed bedeutet für mich vor allem Emotionen, Emotionen und noch mehr Emotionen. Selten wurde ich von einer Animeserie derart mitgerissen und selten habe ich so sympathische Animecharaktere gesehen und musste aufgrund ihrer tragischen Erlebnisse mit ihnen mitleiden. Im Gegensatz zu anderen Vertretern des Mechas-Genres sind die Mechas in Gundam Seed jedoch nur ein Mittel zum Zweck und das Sahnehäubchen auf der delikatessen und vorzüglichen Torte. Denn Gundam Seed bietet viel mehr als nur sinnloses Mechagekloppe: Emotionen, Freundschaft, Vertrauen, großartige und tiefgründige Charaktere, interessante und schwierige Beziehungsgeflechte, überraschende Entwicklungen, philosophische Fragen, Dramatik, bombastische Atmosphäre, Mp3-Player verdächtige Soundtrack-kandidaten, und vieles mehr. All diese Sachen verschmolzen zu einer atemberaubenden Weltraumoper, die ich nicht so schnell wieder vergessen werde. Sicher, GS ist nicht perfekt und hat seine Schwächen, doch trotzdem schaffte es diese Serie mühelos in meine Lieblingsliste.

Gundam Seed behandelt mit seiner Story im Kern zwei wichtige Aspekte, die nicht uninteressant sind und durchaus Stoff zum Nachdenken bieten. Wichtigster Punkt dabei ist, wie bei allen Gundam Teilen auch, die Behandlung von Krieg und deren Auswirkungen auf Menschen sowohl physisch als auch psychisch. Wie verhalten sich Menschen im Krieg gegenüber Feinden oder Freunden? Gibt es eine Schuldfrage? Rechtfertigt der Kriegszustand das Töten von Menschen, weil man Soldat ist? Wie kann man ihn vernünftig und gezielt beenden bevor er eskaliert? Ist sie ein Resultat der menschlichen Natur? Fragen wie diese und mehr werden dem Zuschauer gestellt und für die es gilt sich intensiver mit ihnen zu befassen und auf mehr als einer oberflächlichen Ebene zu beantworten, insofern es eine gibt. Zweiter Aspekt ist die interessante Thematik der Genforschung-Manipulation. Was würde es für Auswirkungen auf unsere Gesellschaft haben, wenn normale Menschen und genmanipulierte Menschen, die ihnen in allen Belangen (bessere Reflexe, erhöhte Gehirnleistung, angeblich auch besseres Aussehen, sowohl künstlerische als auch sportliche Begabung, Immunität gegen Krankheiten, etc.) überlegen sind, koexistieren würden? Ist ein friedliches Leben, ohne jeglichen Hass, Neid oder Herablassung überhaupt möglich? Ist die Genmanipulation überhaupt mit der Ethik übereinstimmbar? Wie man sieht bietet GS reichlich spannenden Stoff, der gut neben der Handlung mit eingebunden wird und was ein weiterer faszinierender Punkt ist, der zu einer guten Wertung meinerseits geführt hat.

Was bei Gundam Seed schwer zu übersehen negativ ausfällt sind zum einem die doch für meinen Geschmack zu oft verwendeten recycelten Szenen die dem Zuschauer immer wieder geboten werden. Seien es die Ginns die abgeschossen werden, die immer wieder ins Bild fallende Ramius, wenn die Archangel getroffen wird, Kira der seine gigantische Strahlenattacke abfeuert, der Start der Maschinen, usw.... In jeder Folge wird man solche wiederverwerteten Szenen wirklich mindestens zig Male erblicken, was der Serie jetzt nicht fundamental schadet, aber schon recht störend auffällt. Animationstechnisch gesehen könnten mMn einige Sachen besser gemacht werden.
Zum anderen sind die vielen Rückblenden anzumerken. Problem dieser ist zwar nicht ihr Zweck und ihre Wirkung, sondern vielmehr ihre penetrante Anzahl, was viele Stellen wie langweilige Filler wirken lässt. Und was sollten eigentlich diese pinken Explosionen? Weiterhin hätte ich mir bei den Schlachten etwas mehr Realismus gewünscht. Beispielsweise feuert ein Mobile Suit aus eher geringer Nähe einen Strahl ab und der Kapitän des Schiffes schreit "Ausweichen!" und sie weichen tatsächlich aus. Da fragt man sich wie langsam ein solcher Laserstrahl ist, dass noch genug Zeit für den Kapitän bleibt um zu schreien und für den Steuermann noch zu reagieren. Oder in den meisten Fällen werden diese Geschosse einfach in der Luft abgeschossen bevor sie ihr Ziel erreichen können.
Solche Szenen kommen nur allzu oft vor. Andererseits ist es verständlich, dass es unheimlich schwierig, wenn nicht unmöglich ist, diese Szenen realistischer zu gestalten. Nicht dass Gundam Seed gänzlich unrealistisch wäre und die Logik außen vorlassen würde, denn das stimmt keinesfalls, nur einige Kleinigkeiten lassen einen dann doch ein kleines bisschen schmunzeln.

Aber dies sind alles nur kleine Spitzfindigkeiten und können die Großartigkeit Gundam Seeds keinesfalls auch nur ankratzen. Wie oben erwähnt haben mich sowohl die Charaktere als auch ihr Werdegang, ihr Schicksal und ihre inneren Konflikte zutiefst bewegt. Den Cast kann man wirklich als Herzstück von Gundam Seed bezeichnen. Vor allem den Hauptprotagonisten Kira Yamato habe ich in mein Herz geschlossen. Der kleine weinerliche, sensible, pazifistische, selbstlose und mutige Junge schafft es trotz dieser vielen Eigenschaften und seinem typischen Good Boy Image nicht unglaubwürdig oder unnatürlich zu wirken, obwohl er schon fast ein wenig zu gutmütig ist. Stattdessen wird er zu einer tollen Figur. Aber auch alle anderen Charaktere wie Athrun, Cagalli, Lacus und co. bleiben nicht alle farblos, sondern erhalten alle im Verlauf der Geschichte ihre Farbe und wissen zu überzeugen. Wichtig ist dabei, dass jeder seinen Platz besitzt und später einen wichtigen Teil zur Handlung beiträgt. Obwohl der Cast alleine schon das meiste von Mobile Suit Gundam Seed ausmacht, trägt auch der tolle Soundtrack zum Ganzen bei und verwandelt so manche Szenen zu einer emotionsgeladenen und unvergesslichen Seifenblasenoper. Die Atmosphäre in Gundam Seed ist einfach so dicht wie bei keiner anderen Animeserie.

Fazit:
Guckt euch Mobile Suit Gundam Seed an! Und lasst euch vom Genre nicht abschrecken, solltet ihr kein Fan von Mechas sein. Ansonsten werdet ihr einen der großartigsten und schönsten Anime verpassen die es überhaupt gibt. Denn sie hat viel mehr zu bieten als auf den ersten Blick zu erhaschen scheint.
Post was last edited on 16.12.2020 08:29.
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