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Rezensionen – Soukoku no Garou: Hokuto no Ken Rei Gaiden

Avatar: Sillshez15#1
Alles Gute kommt von oben... Oder?

Nicht, wenn man es mit Rei, dem Erben der ebenso anmutigen wie tödlichen Kampfkunst des Nanto Suichoken zu tun hat! Denn wenn dieser junge Mann erst einmal sein Opfer anvisiert hat, gibt es für dieses kein Entkommen. Auch ich hatte keine Chance gegen ihn - und bin dem einzigartigen Charme seines Mangas erlegen...

Die Geschichte...
... setzt vor den Ereignissen von Hokuto no Ken an, nur, dass hier nicht Kenshiro, sondern sein Freund Rei die Hauptrolle spielt. Und diese Rolle steht ihm außerordentlich gut! In der Vorgeschichte zu Hokuto no Ken streift Rei durch die postapokalyptische Welt, um den Mann zu finden, der seine Schwester Airi entführt hat. Unterwegs schließt sich ihm ein Junge namens Yuu an, der ihn zum Königreich Asgarzul führt, in dem angeblich viele Frauen als Sklavinnen verkauft werden. Natürlich macht sich der einsame Krieger dort sofort auf die Suche nach Airi und trifft auf Eva, die Herrscherin des Königreichs, die ihm vorschlägt, für eine Weile bei ihr zu bleiben. Da Rei Pech hat und seine Schwester nicht wie angenommen in Asgarzul findet, beschließt er, in Evas Palast zu übernachten, um sich etwas von der Reise auszuruhen.
Und ab hier wird´s romantisch! Nach einigen Reibereien hat Rei mit Eva so etwas wie eine kleine Liebesbeziehung am Laufen, und in der Nacht der Nächte... ähm... tun sie das, was Erwachsene nun mal so tun, wenn sie unter sich sind *hüstel*... Doch der wohl schönste Moment seines Lebens entpuppt sich schon bald als die Ruhe vor dem Sturm: Kaum wacht unser Frauenheld am nächsten Morgen auf, liegt Eva neben ihm - tot. Die Wunde an ihrem Rücken deutet klar auf einen Meister des Nanto Suichoken hin. Nun muss Rei nicht nur vor Evas Soldatinnen fliehen, die ihn - wie könnte es auch anders sein? - für den Mörder halten, sondern sich auch mit einer wichtigen Frage auseinandersetzen:
Wer hat Eva in jener Nacht wirklich umgebracht?
Klingt spannend? Ist es auch.
Denn Rei Gaiden ist nicht einfach irgendein Actionmanga. Es ist ein phänomenales Zusammenspiel aus Krimi, Thriller, Action und einem Hauch Romanze. Die Geschichte überzeugt mit einer fesselnden Handlung und unerwarteten Wendungen. Sehr gut gelungen finde ich auch die Rückblenden, die in die Story eingebaut wurden und einiges über die Beweggründe und Entwicklung der Charaktere verraten.
Leute, die Hokuto no Ken nicht kennen, müssen sich hierbei keine Sorgen machen: Rei Gaiden kann man problemlos ohne Vorkenntnisse lesen, allerdings gibt es viele gut eingebaute Anspielungen auf den Originalmanga.

Die Charaktere...
...sind sehr interessant gestaltet: Als Protagonisten haben wir Rei, einen mysteriösen, unnahbaren ruppigen Kerl, der sich nicht zu schade ist, über Leichen zu gehen, um seine Schwester Airi zu finden. Ziemlich untypische Attribute für einen Helden, nicht wahr? Doch gerade das macht den Reiz dieses Mangas aus. Warum? Das Stichwort heißt Ungewissheit: Da Rei (besonders am Anfang) unberechenbar ist, weiß man nie, wie er sich in bestimmten Situationen verhalten wird. Erst im weiteren Verlauf der Geschichte erkennt man, dass er im Grunde ein sympathischer und verlässlicher Mensch ist, der seine Freunde nie im Stich lassen würde. Auch die anderen Charaktere sind hervorragend ausgearbeitet: Stereotypen findet man fast ausschließlich bei den Schurken, dazu bekommen viele Nebencharaktere die Chance, auch einmal im Rampenlicht zu stehen. Gelungen finde ich auch die unerwartete Entwicklung einzelner Charaktere: Leute, von denen man gerade noch glaubte, dass sie zu den Guten gehören, entpuppen sich im nächsten Moment als die Drahtzieher hinter der Intrige und umgekehrt.

Die Kampfszenen...
...sind vielleicht nicht ganz so zahlreich wie in Hokuto no Ken, doch das macht sie keineswegs langweilig! Im Gegenteil sind die Kämpfe sehr spannend und intensiv umgesetzt. Reis Kampfstil trägt einiges dazu bei: Seine Bewegungen wirken in diesem Manga sehr elegant und dynamisch, genau wie man es vom anmutigsten Nanto-Stil erwartet. Und wie man es von einem Manga der Hokuto no Ken- Reihe kennt, fließt in den Kämpfen auch Blut. VIEL Blut. Leuten mit schwachen Nerven sei deshalb von diesem Manga abzuraten.

Der Zeichenstil
Was mir besonders am Zeichenstil gefällt, ist die Darstellung der Figuren: Die weiblichen Charaktere glänzen mit Kurven und Sexappeal, aber auch Rei sieht nicht gerade unattraktiv aus. Ich finde sogar, dass er von allen Figuren am coolsten aussieht. Und die Schurken? Großgewachsen, grobschlächtig, furchteinflößend - wie dazu geschaffen, beim Leser Antipathie hervorzurufen... und von Rei eine ordentliche Abreibung zu kassieren! Auch die Hintergrunddetails sind überzeugend gezeichnet. Was ich ebenfalls an Nekois Stil mag, ist, dass die Stimmung in jeder Szene klar zu erkennen ist: ernst, aufgewühlt, verführerisch... Ich bin regelrecht in den Manga eingetaucht!

Fazit: Ich mochte Rei schon von Anfang an, aber durch Rei Gaiden wurde er für mich neben Kenshiro zu meinem absoluten Lieblingscharakter! Hätte mich nicht das Ende etwas enttäuscht, hätte ich diesem Meisterwerk die volle Punktzahl gegeben.
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Rezensionen – Skull Party

Avatar: Sillshez15#2
Im Reich der Kristallschädel

Ein mysteriöses Cover mit Schädelsilhouette... Eine Internetseite, auf der man die Geschichte von Melanie Schobers Manga Skull Party mitbestimmen kann... Klingt sehr vielversprechend, nicht wahr? Dachte ich auch, als ich mir diesen Manga gekauft hatte. Doch wie heißt es so schön?
"Man soll ein Buch nicht nach seinem Umschlag beurteilen..."

Die Geschichte...
... ist für sich alleinstehend sehr interessant: In der nahen Zukunft werden die Menschen durch Chips von der Regierung einer Gehirnwäsche unterzogen, um die Welt vor dem vermeintlichen Untergang zu retten. Nur einer will sich dem System nicht anpassen: Emil Schwarz. Dieser junge Mann nutzt jede Chance, um der Regierung zu zeigen, dass er sich nicht durch sie kontrollieren lässt. Als er wegen seines "systemgefährdenden" Verhaltens eine Zeitlang mit Betäubungspräparaten ruhiggestellt wird, trifft er während seiner Bewusstlosigkeit auf eine seltsame Kreatur, die wie ein Pestdoktor aus dem 15. Jahrhundert aussieht und ihm aufträgt, den Unterkiefer eines magischen Kristallschädels zu finden...
Spannend, stimmt´s?
Für einen gelungenen Manga reicht es jedoch nicht, eine gute Idee zu haben - sie muss auch gut präsentiert werden, und für mich fehlt bei Skull Party genau dieser Aspekt. Die Geschichte um Emil soll angeblich in einer Gesellschaft spielen, die mit wenig Ressourcen auskommen muss, aber im Manga sieht man davon kaum etwas: Futuristische Technik, imposante Gebäude, schicke Restaurants... lediglich in einer Szene, in der sich Emil über das Abendessen beschwert, lässt sich die Nahrungsknappheit erahnen. Etwas deutlicher vertreten ist das Dystopische eher bei den manipulierten Bürgern: Gefühle, besonders negative wie Wut oder Trauer, werden hier als etwas Primitives angesehen, das mithilfe von Medikamenten neutralisiert werden muss. Ein schöner Ansatz für die Geschichte, doch einige Personen verhalten sich trotz der Wundermittel nicht anders als man es von "normalen" Leuten erwartet. Die Manipulation durch die Regierung habe ich mir etwas stärker vorgestellt. Auch sonst geht die Story ziemlich lasch voran und Spannung wird eher in geringem Maße aufgebaut.

Die Idee mit der Internetseite...
... ist zwar recht nett, aber da ich die Serie abgebrochen und mich nicht dort angemeldet habe, werde ich nicht näher darauf eingehen.

Die Charaktere:
Mit dem Rebellen Emil Schwarz wollte man vermutlich einen Charakter schaffen, mit dem man sich sehr leicht identifizieren kann, doch für mich ist er nichts weiter als ein aufsässiger Teenager inmitten einer Menge manipulierter Bürger. Mir persönlich ist er kein bisschen sympathisch, was vor allem an seiner Attitüde á la "Die Welt ist doch sowieso am Ende, lasse ich meinen Frust also an den anderen aus!" liegt. Auch die anderen Charaktere wirken für mich eher schwach und scheinen mehr auf Stereotypen zu basieren.

Der Zeichenstil:
Solide? Ja. Anatomisch "korrekt"? Ja. Ausdrucksstark? Nicht immer. Szenen, die eine bedrohliche Atmosphäre erzeugen sollen, wirken an einigen Stellen eher lasch als spannungserregend. Anstatt zum Beispiel angeekelt oder erschrocken mitanzusehen, wie Emils Bruder Lucas seine Partnerin Lin vergewaltigt, saß ich da und dachte: "Hmmm, okay, scheint wohl dort gang und gäbe zu sein..." Auch Emils Alptraum hat mich bis auf ein Bild kaum beeindruckt.
Für mich muss ein guter Zeichenstil die Atmosphäre, die der Zeichner erzeugen will, so in die Zeichnungen transportieren, dass der Leser mit den Charakteren mitfühlt, im besten Falle sogar nahezu in die Geschichte hineingesogen wird. Bei Skull Party hätte man in dieser Hinsicht mehr rausholen können.

Fazit: Allzu enttäuscht war ich von dem Manga nicht, dennoch finde ich, dass Skull Party nicht wirklich überzeugen kann. Melanie Schober-Fans werden jetzt vermutlich heftig mit dem Kopf schütteln, aber meinen Geschmack hat Skull Party nicht getroffen. Ob man sich den Manga kaufen soll oder nicht, bleibt einem selbst überlassen.
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Rezensionen – Resident Evil: Marhawa Desire

Avatar: Sillshez15#3
Evil - More Evil - Resident Evil

"Diese Schule ist die Hölle...!" Dieser Spruch ist bestimmt schon vielen Jugendlichen über die Lippen gekommen. Was aber aus dem Mund eines Schülers eine mehr oder weniger scherzhafte Metapher darstellt, ist bei Resident Evil: Marhawa Desire blutiger Ernst. Oder würdet ihr euren fiesen Lateinlehrer gerne gegen eine aus menschenfressenden Zombies bestehende Schülerschaft austauschen...?

Die Geschichte...
...spielt in der berühmten Marhawa-Akademie, einem Internat, in dem nur die besten der besten aufgenommen werden. Doch der tadellose Ruf dieser Eliteschule steht auf dem Spiel, als ein Zombie entdeckt wird. Wo, fragt ihr? Nicht in einem Labor, nicht in einem zufällig gefundenen Experimentierkeller, sondern im Internat selbst! Schwester Gracia, die Leiterin der Marhawa-Akademie, will das Image ihres Internats so rein wie möglich halten, und so lässt sie ihren alten Freund Douglas Wright und dessen Neffen Ricky Tozawa zu sich schicken, um die Ursache des plötzlichen Zombieangriffs herauszufinden.
Moment mal. Zombies in der Schule?! Klingt nicht nur spannend, sondern wird auch erzähltechnisch großartig umgesetzt: Stück für Stück wird dem Leser mehr über die Vergangenheit des Internats enthüllt, die alles andere als glorreich ist und dazu noch eine große Intrige in Gang gebracht hat, die der Auslöser für das plötzliche Auftauchen der Zombies ist. Ergänzt wird diese gut durchdachte Story mit zahlreichen Schockmomenten, unerwarteten Wendungen und (was das Herz aller Horrorfans höher schlagen lassen wird) blutigen Actionszenen mit den hungrigen Untoten.
Erwähnenswert finde ich auch den Spannungsaufbau: Während anfangs noch der Konflikt zwischen Douglas und Gracia im Mittelpunkt steht ("Sollen wir die Schüler vor der Gefahr warnen oder nicht?"), gewinnt die zunehmende Bedrohung durch die Zombies immer mehr an Bedeutung - bis die Schwester in eine Situation gerät, in der es für ihr Internat kein Zurück gibt...
Da es sich bei Resident Evil: Marhawa Desire um einen weitgehend eigenständigen Manga handelt, werden auch Leute, die die Resident Evil-Reihe nicht kennen, keine Probleme haben, der Geschichte zu folgen.

Die Charaktere
Eigentlich halte ich nicht viel von "Normalos" als Helden, aber in diesem Manga ist gerade dieses "Normale" der Grund, warum sich Ricky Tozawa für die Rolle des Protagonisten hervorragend eignet: Der junge Bakteriologiestudent wirkt nicht nur durch seine lockere und ungezwungene Art sehr sympathisch, sondern gibt mit seiner Entwicklung im Lauf der Geschichte eine mögliche Antwort auf die Frage:
"Wie würde ich mich verhalten, wenn ich an eine Schule geschickt würde, in der hinter jeder Ecke ein Zombie lauern könnte?"
Während er den Untoten anfangs noch sehr ängstlich und hilflos gegenübersteht, wächst er mit jedem Mal mehr über sich hinaus und schafft es schließlich, sich seiner Angst zu stellen und die Zombies zu bekämpfen.
Auch das Verhalten der Internatsschüler treibt die Handlung voran: Während der Großteil Schwester Gracias Anweisungen blinden Gehorsam leistet und sich der Welt außerhalb der Marhawa-Akademie überlegen fühlt, versucht eine kleine Gruppe, mehr über die seltsamen Vorfälle im Internat zu erfahren und einen Weg zu finden, um aus der einengenden sektenähnlichen Schulgemeinschaft zu fliehen, was innerhalb des Internats zu zahlreichen Konflikten führt.
Resident Evil-Fans werden sich darüber hinaus über die Auftritte von Chris Redfield und Piers Nivans freuen, wobei ich finde, dass besonders das Stoische und Analytische an Chris´ Charakter gut zum Ausdruck kommt. (Als Semi-Neuling, der den vierten und den Revelations-Teil gespielt hat, weiß ich leider nicht, wie gut Piers´ Persönlichkeit im Manga umgesetzt wurde.)

Der Zeichenstil
Soll ich ehrlich sein? Ich habe mich nicht gefühlt, als würde ich einen Manga lesen. Mir kam es eher so vor, als würde ich gerade einen erstklassigen Anime zu Resident Evil hautnah mitverfolgen. Die Charaktere und Hintergründe sind mit viel Liebe zum Detail gezeichnet und die düstere Atmosphäre kommt durch die gelungenen Schattierungen noch mehr zur Geltung. Mit seinem klaren Zeichenstil schafft es Naoki Serizawa nicht nur, die Bedrohlichkeit der Zombies perfekt einzufangen, sondern auch eine Welt des Horrors auf einem Blatt Papier zum Leben zu erwecken.

Fazit: Ob Resident Evil-Fan oder nicht - für alle, die spannende Geschichten mit Zombies mögen, ist dieser Manga Pflicht! Für mich bietet Resident Evil: Marhawa Desire die perfekte Mischung aus fesselnder Handlung, hervorragend ausgearbeiteten Charakteren und einer gehörigen Ladung Gruselfaktor.
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Rezensionen – Ousama Game: Spiel oder stirb!

Avatar: Sillshez15#4
"Hallo Leser/-in. Ich möchte ein Spiel spielen...

Die meiste Zeit deines Lebens hast du damit verbracht, japanische Bildergeschichten, auch bekannt als Mangas, zu konsumieren. Dass du auf diesen Kommentar gestoßen bist, lässt auf zwei Gründe schließen: Entweder hast du den Manga Ousama Game gekauft und willst eine Kritik dazu lesen oder du hast vor, ihn zu kaufen und möchtest dich vorerst darüber informieren. Nun, in diesem Text bekommst du beides: Eine Kritik als auch eine Informationsquelle. Deine Aufgabe ist es jetzt, diesen Text zu lesen, um dir ein Bild aus der Sicht des Verfassers zu machen. Die Spoiler sind dabei optional. Schaffst du es nicht, den Text vollständig durchzulesen, werden deine Finger einem elektrischen Impuls ausgesetzt, der dich eine x-beliebige Internetseite in die Suchleiste deines Browsers eingeben lässt.
Wie lange hältst du durch? Das Spiel beginnt...

Die Geschichte
Spiele sorgen immer für viel Spaß. Brettspiele, Kartenspiele, Videospiele... Aber Spaß sucht man beim Ousama Game vergebens: Die Regeln sind hart und wer sich ihnen widersetzt, wird gnadenlos bestraft, nicht selten sogar mit dem Verlust seines Lebens. Jeden Tag übermittelt der Ousama, wie sich der Leiter des Spiels nennt, seine Befehle der Klasse von Nobuaki Kanazawa per SMS, und wer einen dieser Befehle ausführen muss, sollte das am besten auch tun, wenn er nicht sterben will.
Was zusammengefasst ein wenig an eine japanische Version von SAW erinnert, wird in den ersten vier Bänden hervorragend präsentiert: Die Angst, als nächster einen Befehl zu erhalten, der ständige Terror durch die Nachrichten des Ousama, die Entwicklung von Rivalitäten und Feindschaften innerhalb der Klasse, wo früher noch ein starker Zusammenhalt herrschte, die Spannung, die durch die Ungewissheit der Identität des Ousama erzeugt und mit einem interessanten Rätsel kombiniert wird - wenn das mal kein Meisterwerk ist! Doch dann kommt unerwartet im letzten Band das enttäuschende Finale... 
Ich habe nichts gegen offene Enden, aber das Ende von Ousama Game lässt für meinen Geschmack etwas zu viel offen. Nein, eher VIEL zu viel. Obwohl ich mir zum Beispiel den fünften Band mehrfach gründlich durchgelesen habe, bin ich mir immer noch nicht ganz im Klaren, wer oder was Ousama wirklich ist.
Im Manga wird gesagt, dass Ousama ein Computerprogramm ist, das benutzt wurde, um die Wirkung von Suggestionen auf den Menschen zu erforschen, und kurze Zeit nach seiner Entwicklung gelöscht wurde. Irgendwie soll es sich jedoch wiederhergestellt und ein Eigenleben entwickelt haben.
Wow, Wissenschaft, wie unheimlich! Allerdings stellt sich mir da die Frage: Wie hat sich ousama.exe eigenständig reproduzieren und einen eigenen Willen entwickeln können? Hat etwa ein bösartiger Geist von dem Programm Besitz ergriffen? Oder sind wir jetzt plötzlich in einem Alternativszenario von
I, Robot? Die Krönung ist für mich die Erklärung von Ousamas großem Einfluss auf die Tode der Schüler: Die Jugendlichen sind der Macht von Ousama erlegen, weil "Highschool-Schüler (...) den ganzen Tag auf ihr Handy und damit auf die Suggestion [schauen]." Hm. Kommt es nur mir so vor, oder glaubt der Autor, dass alle Oberschüler handysüchtige Freaks sind? Und selbst wenn es solche Leute gibt, finde ich die Erklärung mit der Suggestion ziemlich unpassend für die Tode von Nobuakis Klassenkameraden. Ich weiß, dass man durch bestimmte Techniken sein Schmerzempfinden oder seine Körpertemperatur beeinflussen kann, aber ich habe noch nie von einem Menschen gehört, der es geschafft hat, sich nur durch die Kraft seiner Gedanken zu enthaupten oder zu verbrennen.
Apropos Ousama: Es soll eine Möglichkeit geben, sich dem Einfluss von Ousama komplett zu entziehen, die im Abschlussband gezeigt wird und auf wundersame Weise Wirkung zeigt. Komisch nur, dass diese Methode in den anderen Bänden zwar auch angewandt wird, aber nicht funktioniert...
Laut Nobuaki muss man sich nur oft genug einreden, dass man trotz Strafe überleben wird, um den "Fluch" von Ousama zu brechen, frei nach der Formel: Eigensuggestion - Ousamas Suggestion = Unbeschadetes Überstehen von Ousamas Strafen und ein glückliches Leben ohne Ousama Game.
Aber als Daisuke von Ousama zum Tode verurteilt wird, ist er nach einer durchzechten Nacht mit seinen Freunden ebenfalls fest davon überzeugt, dass er leben wird - und wird am nächsten Morgen tot aufgefunden. Auch Ria sollte eigentlich mit ihrem Ehrgeiz, "jedes Game gewinnen zu wollen", gegen die tödlichen Urteile des Ousama immun sein. Aber man will dem Publikum doch etwas bieten, oder? Und so wird die Computerexpertin schließlich doch von Ousama umgebracht, obwohl sie das unheilbringende Programm sogar mit ihren Hackerfähigkeiten gelöscht hat. Oder etwa doch nicht...?
Aber das größte Rätsel bleibt für mich immer noch die Schlussszene: Hierbei handelt es sich um exakt dieselbe Szene, die zu Beginn des Mangas gezeigt wird, wobei sich jedoch die Enden der beiden Szenen stark voneinander unterscheiden. Was will uns diese Schlussszene sagen? War das Ousama Game nur ein äußerst realistischer Alptraum? Wurde die Zeit zurückgedreht? Oder haben Nobuaki und seine Freundin Chiemi durch die Macht ihrer Gedanken Zeit und Raum manipulieren können? Das werden wir als Leser wohl nie erfahren... Schade eigentlich, interessiert hätt´s mich schon!

Die Charaktere
Was würdest du tun, wenn deine Schulklasse ein seltsames "Spiel" spielen muss, bei dem jeder Fehltritt mit dem Tod bestraft wird, auch wenn die gestellten Aufgaben einfach nur abartig sind? Die Charaktere in Ousama Game geben viele Antwortmöglichkeiten auf diese Frage: Die einen folgen aus Angst den Befehlen, die anderen spielen ihre Klassenkameraden gegeneinander auf, während andere wiederum versuchen, trotz der brenzligen Situation zusammenzuhalten und Informationen über das Spiel zu sammeln, um die Identität des Ousama aufzudecken und das "Spiel" abbrechen zu können. Dabei stößt man auch auf undurchsichtige Personen wie die einzelgängerische, intelligente Computerexpertin Ria, die auf eigene Faust versucht, das Geheimnis hinter dem Spiel zu lüften und sich dabei von niemandem in die Karten sehen lässt. Aber auch Leute wie Nobuaki, der trotz seiner Angst nichts unversucht lässt, um seine Mitschüler zu retten und gleichzeitig stark unter den erbarmungslosen Regeln des Ousama Games zu leiden hat, sind nicht selten. Alles in allem wird das Verhalten der Schüler sehr glaubwürdig dargestellt, allerdings finde ich auch, dass man auf einige Schlägereien und Ausraster hätte verzichten können, obwohl dann vermutlich einiges an Dramatik verloren gegangen wäre.

Der Zeichenstil...
... ist zwar bei den Charakterzeichnungen relativ schlicht gehalten, kann aber dennoch mit ausdrucksstarken Bildern überzeugen. Die Hintergrunddetails sind zum größten Teil ziemlich realistisch ausgefallen, wobei mir auch gefällt, wie Hitori Renda durch seinen Zeichenstil die Angst oder den Kontrollverlust der Schüler während des Ousama Games und die Bedrohung, die von diesem Spiel ausgeht, glaubhaft zum Ausdruck bringt.

Fazit: Ein Manga, der dich Seite für Seite fesselt, der dich mit den Charakteren mitfiebern lässt... und dich ganz zum Schluss bitter enttäuscht. Wie fühlt sich das an? Würdest du ihm trotzdem die volle Punktzahl geben? Oder würdest du deiner Enttäuschung mit einer schlechten Bewertung Ausdruck verleihen? Lieben oder hassen? Du hast die Wahl.
Aber denk daran: Es gibt auch andere Farben neben Schwarz und Weiß...
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Rezensionen – Twilight: Biss zum Morgengrauen - Der Comic

Avatar: Sillshez15#5
Die unergründlichen Wege der Liebe

Ich habe den Film gesehen.
Ich habe das Buch gelesen.
Und nun habe ich mich endlich dazu durchgerungen, mir die Manga-Adaption zur Brust zu nehmen. Eine ausgezeichnete Wahl, wie ich finde, denn dieser Manga macht dem Roman alle Ehre...

Die Geschichte:
Wer kennt sie nicht, die Geschichte der 17-jährigen Bella Swan, die aus dem sonnigen Phoenix in die regnerische Stadt Forks zieht und unverhofft den Mann ihrer Träume, Edward Cullen, findet - der zufällig ein Vampir ist? Der Anfang dieser romantisch-gefährlichen Beziehung wird mit diesem Manga aufs Neue erzählt - und das mehr als gut! Der Manga arbeitet sehr nah am Original, es werden auch Szenen gezeigt, die im Film zu kurz kamen oder ausgelassen wurden wie zum Beispiel die Geschichte von Edwards Adoptivvater Carlisle. Ebenso finde ich, dass hier die Gefühle zwischen Bella und Edward besser zur Geltung kommen als im Film. Die erste Begegnung der beiden, die ersten Annäherungsversuche und schließlich die Anfänge einer besonderen Liebe zwischen Mensch und Vampir werden in diesem Manga so gekonnt dargestellt, dass ich ihn kaum aus der Hand legen konnte!

Die Charaktere...
... werden hervorragend in Szene gesetzt. alle Figuren behalten ihre Eigenarten aus dem Roman bei. Besonders Bellas Faszination für Edward, aber auch die Liebe und gleichzeitige anfängliche Distanz des jungen Mannes - pardon, Vampirs - Bella gegenüber kommen sehr gut zum Ausdruck. "So, als ob Edward oder Bella direkt aus den Seiten zu mir sprechen würden"... Stephenie Meyer hat mit diesen Worten eine ziemlich treffende Beschreibung für den Grund gefunden, warum ich der Meinung bin, dass jede Szene des wohl bekanntesten Liebespaares neben Romeo und Julia ein gezeichnetes Spiegelbild der entsprechenden Romanpassagen der Twilight-Reihe ist.

Der Zeichenstil...
... ist einfach traumhaft. Selten habe ich so einen liebevoll gezeichneten Manga gesehen: Die realistischen Umgebungsdetails und der einzigartige Stil Young Kims tragen viel zu Handlung und Atmosphäre bei. Interessant ist auch der spärliche, aber gerade deswegen sehr effektive  Einsatz von Farben: Für die Handlung wichtige Szenen gewinnen durch die Kolorierung viel Intensität und bieten eine äußerst schön anzusehende Abwechslung zu den Schwarzweißzeichnungen.
Einen weiteren Pluspunkt sehe ich in der Gestaltung der Charaktere, besonders bei Edward. Hier sieht er genau so aus, wie Stephenie Meyer ihn in ihrem Bestseller beschreibt: Fast unmenschlich gutaussehend und scheinbar unnahbar - genau wie es sich für einen modernen Vampir gehört. Die einzigen Charaktere, die mir im Film etwas besser gefallen haben, sind Edwards Schwester Alice und James, der Antagonist des ersten Teils.

Fazit: Meiner Meinung nach ist das Buch immer noch am besten, aber wer vom Film enttäuscht war, wird diesen Manga lieben! Twilight-Fans und denen, die es noch werden wollen, kann ich diese Adaption wärmstens empfehlen!
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Rezensionen – Fist of the North Star

Avatar: Sillshez15#6
Anspruch:mittel
Action:sehr viel
Humor:wenig
Spannung:sehr viel
Erotik:wenig
Die vergessene Faust des Nordsterns
Vor 11 Jahren wurden den deutschsprachigen Mangafans 19 Bände eines der wohl großartigsten Klassiker der Mangageschichte vorenthalten.
Sein Name?
Fist of the Northstar, auch bekannt als Hokuto no Ken.
Aber was macht diesen Manga so besonders?

Die Geschichte…
… hört sich als Zusammenfassung ziemlich ausgelutscht an: Kenshiro, der Held, greift nach einer atomaren Katastrophe den Menschen unter die Arme und verprügelt nebenbei machthungrige Schurken, welche die Schwachen unterwerfen. Gäääähn, schon tausendmal gehört, langweilig…
Doch genau das Gegenteil ist hier der Fall! Hokuto no Ken ist ein spannungsgeladener Manga, der den Leser von der ersten bis zur letzten Seite fesselt.
Schon in der Einleitung wird man Zeuge des durch die Katastrophe hervorgebrachten tagtäglichen Kampfes ums Überleben, der hier sehr oft mit Gewalt bestritten wird. Die Wenigen, die sich in dieser Situation noch gegenseitig unterstützen, werden von Banditen schamlos ausgenutzt, -geraubt und im schlimmsten Fall getötet.
Doch was wäre ein guter Manga ohne einen Helden?
Kenshiro, Meister und einziger Erbe der Kampfkunst Hokuto Shinken, lässt seine schlagkräftigen Argumente sprechen, um den Wehrlosen im Kampf gegen Ungerechtigkeit und Unterdrückung zu helfen. Auf seiner Reise freundet er sich mit vielen Leuten an, die ihn bei seinen Abenteuern begleiten und beim Kampf gegen die üblen Schurken tatkräftig mitmischen.
Klar steht hier eindeutig die Action im Vordergrund und es werden viele Kämpfe ausgetragen, dennoch entwickelt sich die Geschichte mit jedem Kapitel weiter und man erfährt in Rückblenden mehr über Kenshiro und seine Freunde.
Eine einzige Warnung an dieser Stelle: Hokuto no Ken ist trotz seiner guten Geschichte sehr brutal. Diejenigen, die den Anblick von explodierenden Körpern nicht ertragen können, sollten besser Abstand von diesem Manga nehmen. Dazu könnten es einige als nervig empfinden, dass Kenshiro, kurz bevor sein Gegner ihn zu besiegen droht, jeden Kampf für sich entscheiden kann, aber für mich enthält dies eine versteckte Botschaft:
„Am Ende siegt stets die Gerechtigkeit!“

Die Charaktere…

…bestechen durch ihre Originalität. Jeder hat seine eigene Persönlichkeit, sein Markenzeichen. So bringt uns Bat mit seiner witzigen Art zum Lachen, während wir mit Mamiya eine selbstbewusste und clevere Frau kennen lernen, die mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln ihr Dorf und ihre Freunde verteidigt. Selbst für viele Schurken kann man zumindest Verständnis für deren Verhalten gewinnen, zum Beispiel für Kenshiros ehemaligen Freund Shin, dessen Schwäche für Kenshiros Verlobte Julia ausgenutzt wurde, um ihn auf die Seite der Unterdrücker zu locken.
Im Verlauf der Geschichte entwickeln sich besonders die vormals Unterdrückten auf eine unerwartete Art: So findet die zunächst konfliktscheue und ängstliche Airi, die Schwester von Kenshiros Freund Rei, während einer Invasion durch den machtgierigen Ken-Ou den Mut, sich gegen dessen Schergen zur Wehr zu setzen.
Zum Hauptcharakter Kenshiro: Auf den ersten Blick mag er wie ein Kämpfer wirken, der sich alle paar Seiten mit Banditen prügelt, um die Story voranzutreiben und stets die Oberhand behält, doch das ist, wie ich finde, eine ziemlich oberflächliche Beschreibung des Helden. Er ist durchaus in der Lage, den Menschen ohne Prügeleien zu helfen, zum Beispiel, indem er einer Gruppe Waisenkinder hilft, an Wasser zu kommen oder während seiner Reise die ein oder andere Krankheit heilt. Kommt es dennoch zum Kampf, stellt er sich nur, um sich oder die Unterdrückten zu schützen. Seine Gegner tötet er manchmal aus Rache für einen ermordeten Freund, den er nicht retten konnte, aber nie zum Vergnügen wie zum Beispiel Alucard aus der „Hellsing“-Reihe.

Die Kampftechniken

In Hokuto no Ken gibt es kein Kapitel, in dem nicht gekämpft wird. Und es gibt wenige Mangas, in denen es eine so originelle Art zu kämpfen gibt wie Kenshiros Hokuto Shinken.
Vergesst Genjutsu, Zanpakutos und Teufelsfrüchte, denn wozu großartig Fingerzeichen machen oder sich in einen Shinigami verwandeln, wenn man seinen Gegner ganz bequem durch Druck auf einen seiner 708 Nervenpunkte ausschalten kann?
Gedächtnisverlust, Betäubung, Manipulation von Körperfunktionen… Kens Möglichkeiten, seine Gegner zu bekämpfen, sind schier unbegrenzt!
Doch damit nicht genug: Ähnlich einer Akupressur kann Kenshiro mit seiner Technik auch Krankheiten wie Lähmungen oder Blindheit heilen, was diese Kampfkunst sehr vielseitig macht.
Auch das Gegenstück zu diesem Kampfstil, Nanto Seiken, sei an dieser Stelle erwähnt: Mittels dieser Techniken kann der Anwender von menschlichem Gewebe bis hin zu Felsbrocken nahezu alles zerschneiden, als wäre es Butter, anders als beim Hokuto Shinken, wo dem Gegner innere Verletzungen zugefügt werden.
Abgesehen von diesen zwei Kampfkünsten, die im Manga eine große Rolle spielen, besitzt jeder von Kens Gegnern einen individuellen Kampfstil, was die Kämpfe sehr spannend macht.

Der Zeichenstil…
…ist eine Augenweide! Leser von „neueren“ Mangas werden sich zuerst an die vielen Schraffuren gewöhnen müssen, die für die Darstellung von Schatten, Leder, Stoff etc. verwendet werden. Doch hat man erst einige Seiten gelesen, besteht die Möglichkeit, dass man sich in den originellen Zeichenstil von Tetsuo Hara verliebt. Zugunsten der Figuren wurde der Hintergrund an einigen Stellen vernachlässigt, doch die Zeichnungen der Charaktere und die gezeichneten Hintergrunddetails (besonders schön anzusehen, wenn im Manga ein Höhepunkt erreicht wird oder die Spannung steigt!) machen dieses Manko mehr als wett. Besonders Bilder, die eine oder zwei Seiten ausfüllen, erwecken den Anschein, als handele es sich hier eher um Gemälde als um Zeichnungen eines Mangas.
Auch erwähnenswert sind die Charakterzeichnungen:
Die Gesichter sind hier sehr ausdrucksstark gezeichnet: Wut, Freude, Trauer, Überlegenheit – mehr als einmal muss man die Charaktere nicht ansehen, um zu erkennen, wie sie sich fühlen.
Heutzutage gibt es für Mangazeichner dank moderner Technik mehr Möglichkeiten, ihre Zeichnungen überzeugend zu gestalten, dennoch kann Hokuto no Ken es meiner Meinung nach mit den modernen Mangas aufnehmen.

Fazit: Hokuto no Ken ist zwar ein älterer Manga, gehört aber dennoch nicht zum alten Eisen! Deshalb gebe ich allen Leuten, die Actionmangas mögen (und den Anblick von Eimerladungen Blut ertragen können), einen Ratschlag: LASST EUCH NICHT VOM ENTSTEHUNGSJAHR ABSCHRECKEN UND GEBT DIESEM MEISTERWERK EINE CHANCE!!! Es ist echt schade, dass Buronsons und Tetsuo Haras Werk hierzulande nicht komplett veröffentlicht wurde!
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Rezensionen – Hellsing

Avatar: Sillshez15#7
Lasset das Schlachtfest beginnen!
Für euch sollte ein Manga eine Botschaft an den Leser beinhalten?
Der Held mit einem Mindestmaß an Gefühlen und Gewissen ausgestattet sein?
Die Schurken zumindest einen nachvollziehbaren Grund für ihr Verhalten haben?
Die Geschichte trotz Blutspritzer eine gewisse Tiefe haben?
Dann rate ich euch, um Hellsing einen großen Bogen zu machen.
Denn dieser Manga weist keinen einzigen dieser Punkte auf...



Die Geschichte...
...ist in den ersten Bänden lustigerweise überraschend genial! In England wird ein kleines Dorf von  Untoten angegriffen, die anscheinend von jemandem kontrolliert werden. Lady Integra, Kopf der renommierten Hellsing-Organisation, welche zur Bekämpfung von Untoten gegründet wurde, schickt ihren besten Mann, den Vampir Alucard, um die Bedrohung zu neutralisieren und herauszufinden, wer hinter diesen Anschlägen steckt.
Mögen die ersten Bände noch einen Hauch Handlung besitzen, geht es spätestens ab Band 4 nur noch um drei Dinge:
Metzeln, metzeln, metzeln, dass sich selbst dem robustesten Mangaleser der Magen umdreht, falls er Wert auf eine zumindest zufriedenstellende Handlung legt. Als wenn das noch nicht genug wäre, sind die Gegner in diesem Manga - schlicht und ergreifend - Nazis. Wozu eine gegnerische Organisation erfinden, wenn es die bösen Deutschen gibt? Dieses Gegnerkonzept finde ich einfach nur einfallslos und ausgelutscht, auch wenn es durch die Verbindungen mit dem dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte sehr gut in die Welt von Hellsing passt.
Zwar wurde versucht, der Geschichte durch Rückblenden aus dem Leben einzelner Charaktere mehr Tiefe zu verleihen, jedoch ist dies meiner Meinung nach nicht wirklich gelungen, zumal die Einblicke in die Vergangenheit der Figuren ziemlich lasch sind. Besonders fällt das bei der Hintergrundgeschichte von Alucard auf: Zwar werden hier viele Aspekte des Romans Dracula einbezogen, auf dem der Manga teilweise aufbaut, allerdings sind diese Rückblenden für die eigentliche Geschichte belanglos und ungeschickt eingebaut. Hätte man diese Hintergrundgeschichten mehr herausgearbeitet, wäre aus Hellsing vielleicht mehr geworden als ein "Wie viel Blut passt in einen Manga?"-Experiment. Auch das Thema "Unterschied zwischen Mensch und Monster" hätte man getrost weglassen können, da Menschlichkeit nicht wirklich in das Konzept des Mangas passt.
Die ab und an auftretenden Szenen, die anscheinend lustig sein und die düstere, brutale Atmosphäre auflockern sollen, wirken ebenfalls sehr häufig fehl am Platz.
Was ist bitteschön lustig daran, wenn Seras nach dem Kampf gegen Pater Andersen anfängt, sich zu übergeben? 

Die Charaktere...
...haben in etwa die Vielschichtigkeit von einlagigem Klopapier. Warum zum Beispiel zettelt Der Major, der Oberschurke des Mangas, in England solch ein Massenmassaker an? Weil er als Kind mit den falschen Leuten zu tun gehabt hatte? Oder weil früher ein paar Briten etwas Furchtbares mit seiner Familie angestellt hatten? Nein, ganz einfach, weil er Krieg will! Warum? Wäre wohl zu viel Aufwand gewesen, das zu erklären...
Darüber hinaus haben die "Helden" der Hellsing-Organisation und die mit ihr rivalisierende Gruppe namens Iskariot prinzipiell dasselbe Ziel: Alle zu töten, die nicht mit ihren Idealen übereinstimmen, sodass man sich unweigerlich fragen muss, wer denn nun zu den Bösen gehört: Millenium, die Organisation des Majors, die ihre Aufgabe darin sieht, mit einer Vampirarmee alles umzuschießen, was sich bewegt, Lady Integra, die Alucard erlaubt, alles niederzumähen, was seiner Mission im Weg steht (anscheinend auch unschuldige Leute) oder Maxwell, der Anführer von Iskariot, für den alle Nichtchristen vernichtet werden müssen.
Was mich persönlich ebenfalls an diesem Manga stört, ist, dass Alucard, der "Held", unbesiegbar ist. WORTWÖRTLICH. Schwachstellen, wie zum Beispiel Kopf oder Herz? Null, egal wie sehr man ihn mit Patronen/geweihten Schwertern etc. durchsiebt, schon kurze Zeit später steht er putzmunter und regeneriert auf, als sei nichts gewesen. Schwächen wie Beziehungen, "Krankheit" oder Vorlieben? Fehlanzeige. Alucard bleibt stets "cool" und ist sich nicht zu schade, seine Gegner nach allen Regeln der Kunst zu quälen, beleidigen und zu provozieren. Dagegen wirkt sogar Kenshiro aus Hokuto no Ken wie ein sentimentales Weichei, wenn man bedenkt, dass man ihn prinzipiell töten KANN
Souther, einer der vielen Bösewichte der Serie, hätte es sogar fast geschafft...
Liebhaber der Hellsing-Serie werden nun bestimmt protestieren, weil man Alucard theoretisch auch töten könnte, doch bei den vielen Seelen, die er in der Mangaserie bereits verschlungen haben soll, glaube ich kaum, dass irgendjemand ihn umbringen kann, auch wenn Schrödinger, einer der Gefolgsleute des Majors, im letzten Band zu einem besonderen Mittel greift, um dem Vampir den Garaus zu machen...
Die einzige Figur, die im Manga einigermaßen gut wegkommt, ist Seras Victoria. Man erkennt zumindest am Anfang, wie sehr sie sich gegen ihr neues Dasein als Vampir sträubt und sich bemüht, ihre Menschlichkeit zu bewahren. Allerdings wird sie ebenfalls sehr oft als Witzfigur dargestellt, was bei mir den Lesegenuss oftmals getrübt hat.

Die Sache mit der Religion...
...wird sogar bei Atheisten einen Würgereiz auslösen. Ein Paradebeispiel bietet der (etwas zu) fromme Pater Andersen. Aussprüche wie "Gewalt darf man nur gegen (...) Ketzer anwenden!" oder "Du babylonische H***!" sind hier keine Seltenheit. Einige Stellen grenzen schon an Blasphemie, man denke zum Beispiel an Maxwells religiös begründeten Angriff auf die "ungläubigen" Zivilisten. Ein Manga, in dem Religion eine große Rolle spielt? Schön und gut. Ein Manga, in dem Menschen abgeknallt werden, nur weil sie gerade keine Katholiken/Christen sind? Für meinen Geschmack zu viel des (Un-)Guten.

Der Zeichenstil...
...ist eines der wenigen Dinge, die man an diesem Manga "gelungen" nennen kann. Die Kampfszenen, vor allem die Momente, in denen Alucard in Aktion zu sehen ist, wurden sehr eindrucksvoll umgesetzt, aber gelegentlich wirken die Zeichnungen etwas schludrig. Die Gag-Szenen wirken durch die detailarme Aufmachung ziemlich lieblos und dahingerotzt, was mir an vielen Stellen die Leselust genommen hat. Dennoch muss ich hinzufügen, dass Kouta Hiranos Zeichenstil viel zur düsteren Atmosphäre des Mangas beiträgt.
Die ab und an von ihm handgeschriebenen Texte in den Sprechblasen kann man oftmals kaum entziffern. Wollte er mit diesen Hieroglyphen vielleicht seine mangelnden Englisch- und Deutschkenntnisse kaschieren?

Fazit: Für Mangaleser, die brutale Action einer gut durchdachten Story vorziehen, ist Hellsing die optimale Wahl. Für alle anderen:
Sorry Leute, aber diese sinnfreie Splatter-Orgie kann ich nicht weiterempfehlen.
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Rezensionen – Uzumaki: Spiral into Horror

Avatar: Sillshez15#8
Spiralen, Spiralen überall...

Befandet ihr euch auch einmal in dieser Situation? Ihr schlendert gemächlich die Regale des Mangaladens eures Vertrauens entlang, lasst euren Blick neugierig umherschweifen - und da ist dieses Cover.
Schlicht gehalten, aber dennoch verstörend, gleichzeitig hypnotisierend, fast, als ob es euch sagen wollte: "Kauf mich... Ich werde dir eine spannende Geschichte erzählen..." Wie in Trance nehmt ihr den Manga in die Hand, geht zur Kasse, bezahlt, schlagt zu Hause den Manga auf und taucht ein in die Welt von Uzumaki...

Die Geschichte...
... könnte verstörender nicht sein: In dem kleinen Städtchen Kurouzu gehen seltsame Dinge vor, angefangen mit unnatürlichen Wetterphänomenen bis hin zum Vater des Oberschülers Shuichi. Der scheint nämlich seit einiger Zeit ein Faible für Spiralen zu haben. Was? Klingt nicht unheimlich? Ist es zunächst auch nicht, aber bereits früh im Manga entwickelt sich das anfängliche Interesse zu einer regelrechten Bessessenheit nach Spiralen - und das mit grotesken Ausmaßen: Nach und nach beginnt Shuichis Vater die Fähigkeit zu entwickeln, seinen Körper in eine Spiralenform zu verbiegen, was später zu seinem Tod führt. Doch mit dem Ableben von Shuichis Vater hat der Alptraum gerade erst begonnen. Immer mehr Leuten widerfahren seltsame Dinge, die allesamt mit Spiralen zu tun haben. Es scheint so, als wäre die komplette Stadt verflucht von Spiralen...
Für mich persönlich war der erste Band am besten, der zweite konnte zwar auch überzeugen, aber mit dem dritten Band ging es dann bergab mit der Handlung. Während die ersten beiden Bände durch die Einleitung, den Übergang des Fluches auf die Familie von Shuichis Freundin Kirie und die vielen unheimlichen Vorkommnisse in Kurouzu eine gewisse Spannung und Tragik erzeugen, enttäuscht der Abschlussband nicht nur mit eher laschen Auswirkungen des Spiralenfluches, sondern auch mit dem Ende: Nachdem Kirie endlich den Entschluss fasst, mit Shuichi aus Kurouzu zu fliehen, findet sie gemeinsam mit ihm die Ursache des Fluches heraus...
Es gibt keine (zumindest keine zufriedenstellende).
Der Grund für die Ereignisse in Kurouzu scheint eine unterirdische Stadt zu sein, die komplett aus Spiralen besteht. Nur wie ist sie entstanden? Durch Voodoozauber? Durch die rachsüchtigen Seelen verstorbener Stadtbewohner? Oder durch die Launen japanischer Götter? Oder was wissenswerter wäre: Welchen Zweck hat diese Stadt mit ihrem Fluch? All das wird im Manga nicht geklärt.
Meiner Meinung nach hätte man storytechnisch mehr aus Uzumaki machen können, indem man zum Beispiel mehr über die Vergangenheit oder den Ursprung der verfluchten Stadt verraten hätte. Ein Fluch, der keinen Auslöser und keine Ursache hat (wie zum Beispiel in Juon / The Grudge), wirkt auf mich eher unglaubwürdig als unheimlich.

Die Charaktere
Jede Horrorgeschichte braucht einen Realisten, der die surrealen Ereignisse zuerst als unsinnig abtut, und wer eignet sich besser für diese Rolle als Kirie? Anfangs quittiert sie Shuichis starke Abneigung Kurouzu gegenüber und seine seltsamen Theorien über die Stadt mit einem müden Lächeln, aber sie muss schon sehr bald feststellen, dass das schräge Verhalten ihres Freundes einen guten Grund hat. Ihre Reaktionen auf die Auswirkungen des Fluches sind überzeugend dargestellt, oftmals so, als könnte sie in den ersten Augenblicken gar nicht glauben, was sie gerade sieht. Dass sie die Flucht aus Kurouzu vorschlägt, um ihre Freunde und Familie zu retten und sich so zu der eigentlichen Heldin des Mangas entwickelt, finde ich ebenfalls gut, wobei ich anmerken muss, dass ich an ihrer Stelle bereits gegen Ende des ersten Bandes versucht hätte, aus der Stadt zu fliehen... Aber dann wäre die Geschichte auch zu früh zu Ende, nicht wahr?
Shuichi finde ich als Charakter zwar auch interessant, allerdings stören mich an ihm ein paar Dinge: Er scheint immer spüren zu können, ob jemand oder etwas vom Spiralenfluch betroffen ist und versucht, dem Fluch so gut es geht aus dem Weg zu gehen, er verbarrikadiert sich sogar einige Tage lang in seinem Haus. Aber wenn unser menschliches Spiralenradar so sehr unter dem Fluch zu leiden hat, warum hat Shuichi Kurouzu nicht längst verlassen, als er noch eine Chance hatte? Und warum bekommt er im zweiten Band einen "Powerschub", der ihnversuchen lässt, gegen den Fluch anzukämpfen, während er in den beiden anderen Bänden eher ausweichend, manchmal fast schon apathisch ist? Der Mensch ist und bleibt ein großes Rätsel... Andererseits wirkt seine Verhalten durch die vielen Schicksalsschläge, die er im Verlauf der Geschichte einstecken muss, ziemlich authentisch, zumal ich an seiner Stelle auch nicht gerade logisch und optimistisch handeln würde.

Der Zeichenstil
Kann man nur mit Tinte, Rasterfolie und Papier etwas erschaffen, das allein vom Ansehen eine Gänsehaut verursacht? Oh ja, das kann man... Junji Ito ist das perfekte Beispiel dafür: Mit seinen Zeichnungen fängt er den Wahnsinn, der sich nach und nach in Kurouzu ausbreitet, perfekt ein, was nicht nur an den ausdrucksstarken Charakteren, sondern auch an den vielen Details, die den Fluch der Spirale schon fast greifbar machen, liegt. Auch sonst erzeugt sein Stil eine düstere und drückende Atmosphäre. Nur leider kann der Zeichenstil allein nicht den eher schwachen Inhalt des dritten Bandes wettmachen. Leider...

Fazit: Uzumaki lässt sich mit exakt zwei Worten beschreiben: Ungenutztes Potenzial. Dieser Manga hatte das Zeug zu einem Meisterwerk, das beim Leser noch lange nach dem Durchlesen ein Gefühl der Angst hinterlässt. Aber leider flacht die Story nach dem zweiten Band zu einer bloßen Aneinanderreihung von skurrilen Vorkommnissen ab, die in einem Finale, das zu viele Fragen über die Geschichte von Kurouzu und seinem Fluch offenlässt, ihr Ende findet.
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Rezensionen – Hokuto no Ken: Yuria Gaiden - Jibo no Hoshi

Avatar: Sillshez15#9
"Oh Julia, Julia, wherefore art thou Julia?"

Fast jeder kennt dieses Gefühl, ob beim Mangalesen oder Animeschauen: Neben dem strahlenden Protagonisten gibt es einen interessanten Nebencharakter, über den man gerne mehr erfahren möchte. Und wie könnte man diese Neugier besser stillen als mit einer Nebengeschichte? Das dachte ich mir, als ich auf Yuria Gaiden aufmerksam wurde. Und das Ergebnis? Nun, enttäuscht bin ich nicht allzu sehr. Aber meine Neugier ist kein bisschen gestillt worden...

Die Geschichte
Dem Titel nach zu urteilen müsste eigentlich Julia die Heldin des Mangas sein, aber was man tatsächlich geboten bekommt, sieht eher nach einem zweiteiligen romantischen Actiondrama namens "Die Tragödie der kleinen Saya", gefolgt von "Shin, Juuza und der Kampf um die große Liebe", aus. Ist man sehr streng, hätte man den Manga sogar glatt in "Shin Gaiden" umbenennen müssen, denn selbst als Kenner der Hokuto no Ken-Serie erfährt man mehr über den blonden, langhaarigen Kampfkünstler als über die mysteriöse Frau, die in der Lage ist, in die Zukunft zu sehen. Wann hat sie zum Beispiel diese Gabe bekommen? Wie hat sie ihren Verlobten Kenshiro kennen gelernt? Und wie kam sie überhaupt mit der Nanto-Kampfschule in Verbindung, für welche sie als eine der Rokuseiken sozusagen ein V.I.P. ist?
Viele Fragen, keine Antworten. Man erfährt nur, dass Julia aus welchem Grund auch immer die Stimme des Himmels hören kann (was auch immer das sein mag), die ihr das Schicksal anderer Leute ins Ohr flüstert, und dass ihr wegen ihrer geheimnisvollen und selbstlosen Art die halbe Welt zu Füßen liegt. Dazu werden Leuten, die mit der Geschichte von Hokuto no Ken nicht vertraut sind, einige Sachen spanisch vorkommen wie zum Beispiel, dass Juuza sich Shin als "die Wolke" vorstellt.
Trotz aller Kritik haben mir an Yuria Gaiden durchaus einige Dinge gefallen wie zum Beispiel das Szenario des zweiten Storyteils: Die erste Begegnung zwischen Shin und Julia, die darin endet, dass sich der fähige, aber aufbrausende Meister des Nanto Koshuuken in die attraktive Frau verliebt und daraufhin auf eine halb charmante, halb rücksichtslose Art versucht, ihr Herz zu erobern, ist ziemlich gelungen gestaltet worden. Aufgepeppt wird die Handlung mit der Rivalität zwischen Shin und Julias Freund Juuza, der mit seinem lustigen Charakter für den Humor sorgt, der in der ersten Hälfte des Mangas gefehlt hat. Apropos Charakter...

Die Charaktere
Werfen wir mal einen Blick auf die Protagonistin Julia: Welche Qualitäten machen aus ihr eine Person, die man auf Anhieb als Heldin der Geschichte erkennt? Hmm, mal sehen...
Ihr Name kommt im Titel vor. Check.
Die Story dreht sich ausschließlich um sie. Check.
Von allen auftretenden Charakteren hat sie die meiste "Bühnenpräsenz". Autsch.
Hier hört das Heroentum schon auf. Okay, sie hat nicht gerade wenige Auftritte, aber wenn sie schon die Heldin des Mangas ist, dann sollte sie doch eigentlich diejenige sein, die die Handlung am stärksten vorantreibt, stimmt´s? Aber nein: Spätestens im zweiten Kapitel überlässt sie das viel lieber den Herren der Schöpfung. Erst gegen Ende der Geschichte hat sie ihren großen Auftritt, in dem sie sich mitten in Shins und Juuzas Kampf selbstopfernd zwischen die beiden stellt, um ein sinnloses Blutvergießen zu verhindern und sie "an ihre Bestimmung zu erinnern"... was den spannendsten Teil des Mangas versaut! Auch allgemein fand ich ihr ständiges Gerede von "Schicksal" und "Bestimmung" etwas nervig.
Zu Kenshiro: Gut, er ist dafür bekannt, meist ernst und finster dreinzublicken, aber muss er deshalb selbst in Anwesenheit seiner Verlobten ungefähr genauso viele Emotionen zeigen wie Kristen Stewart? Außerdem taucht er trotz seiner Beziehung zu Julia gerade mal in 3 von insgesamt 9 Kapiteln auf und wird danach quasi durch Juuza ersetzt. Ob er in den restlichen sechs Kapiteln auf Trainingsausflug war? Das alles weiß nur Akimi Kasai allein...
Besser gefallen haben mir Shin und Juuza, besonders Shin: seine stolze, besitzergreifende Art aus dem Originalmanga ist mehr als gut umgesetzt worden. Einerseits wirkt er mit seinem Verhalten ziemlich unsympathisch, aber andererseits hat er auch etwas Vornehmes, nahezu Vampirartiges an sich, das ihn zu einem der interessantesten Charaktere des Mangas macht.
Und Juuza? Der Spaßvogel schafft es nicht nur, mit seinen frechen Sprüchen Shin auf die Palme, sondern auch den Leser zum Lachen zu bringen. Seine witzige Art macht ihn für mich sehr sympathisch, wobei er allerdings auch seine ernste Seite zeigen kann, wenn die Situation es erfordert.
Echt schade, dass die Vielschichtigkeit der beiden gerade dort fehlt, wo sie am nötigsten gewesen wäre: nämlich bei Julia, die dank ihrer Fähigkeit nahezu alles weiß, keiner Fliege etwas zuleide tun würde und darüber hinaus alles und jeden scheinbar auf den ersten Blick durchschauen kann, praktisch der "Allwissende Pazifist-/Humanisten"-Stereotyp, der bei ihr im zweiten Storyteil besonders stark ausgeprägt ist.

Der Zeichenstil...
... ist, um es mit einem Wort zu beschreiben, schick. Ich habe mir nicht vorstellen können, dass Shin (dem übrigens Sonnenbrillen richtig gut stehen!) und Juuza einmal so hübsch aussehen könnten wie in diesem Manga. Einzig Kenshiro gefällt mir hier nicht besonders, weil er wie ein ziemlich unauffälliger, sprich austauschbarer Typ aussieht. Hintergründe werden im Manga ab und an weggelassen, um den Charakteren mehr Präsenz zu verleihen, aber wenn ein Hintergrund gezeigt wird, wirkt die Zeichnung ansprechend und solide.

Fazit: Aus dem Manga hätte man eindeutig mehr rausholen können. VIEL mehr. Wer jedoch einen netten kleinen Liebesmanga mit Tragödien- und Actioneinlagen für zwischendurch sucht, kann ruhig einen Blick in Yuria Gaiden wagen. Ich für meinen Teil habe es nicht bereut, auch wenn ich etwas enttäuscht von Julias Rolle in der Geschichte bin.
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