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Reviews

Rezensionen – Bucchigiri?!

Avatar: Lpark#1
Bei Bucchigiri?! sprengt der Testosterongehalt jeden Rahmen. Hauptsächlich geht es hier um Schul-Gangs, die sich gegenseitig vermöbeln. Klingt vielleicht erstmal nicht sonderlich spannend. Anfangs ist es das auch nicht. Mit der Zeit hat sich der Anime aber doch ganz gut gemausert und ist insgesamt eine runde Nummer geworden. In der ersten Hälfte, die hauptsächlich der Etablierung vieler Charaktere dient, hat sich Bucchigiri?! für mich durch den Humor und die draufgängerische Gangart über Wasser gehalten. Zum Beispiel hat mich die absolut chaotische Schul-Umgebung immer belustigt. Jeder Raum ist voller Graffiti und Müll. Der heillos überforderte Lehrer des Hauptcharakters Arajin hat seine eigene kleine Nebengeschichte. Man sieht ihn jede Episode in ein zwielichtes Etablissement einkehren und erst ganz am Ende wird verraten, was es denn überhaupt damit auf sich hat. Diese Art der gelungenen Comedy ist es, die es für mich gepackt hat, eine sonst wenig besondere Geschichte über den Durchschnitt zu hieven. Ein anderes Paradebeispiel dafür ist Arajins quirlige Mutter, die sich durch ihren Sohn ständig aufs Neue in ihre jungen Jahre zurückversetzt fühlt und so einiges fehlinterpretiert.

Erst in der zweiten Hälfte läuft so langsam die eigentliche Handlung an. Was hier geschieht mag nicht tiefschichtig sein. Krasse, überraschende Wendungen werden nicht wirklich geboten. Trotzdem spitzt sich das Geschehen gelungen zu und es entsteht genug Spannung. Die Kämpfe sind immer solide animiert und es macht schon Laune, sie anzusehen. Wobei es eben durchaus ein etwas eintöniges Gekloppe ist. Es sind kaum Tricks, besondere Fertigkeiten oder Plottwists vorhanden. Stattdessen gibt es stur auf die Rübe, bis einer nicht mehr kann. Insgesamt ist es also nicht die Story-Qualität, die Bucchigiri?! meine überdurchschnittliche Bewertung einbringt. Ich denke, vielen wird auch Arajins halbgarer Charakter etwas negativ aufstoßen. Für mich war es aber ein sehr kurzweiliger Anime, der durch seinen eigenen, konsequent durchgezogenen Stil und viele Lacher überzeugt hat. Dass sowohl Opening als auch Ending hervorragend im Ohr bleiben, hat ebenso noch einen finalen, kleinen Push gegeben.
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Rezensionen – Shangri-La Frontier

Avatar: Lpark#2
Shangri-La Frontier tut hauptsächlich Eines. Es porträtiert ein überragend gutes MMORPG, das man am liebsten selbst zocken würde. Schon viele Animes haben sich daran versucht, ein PC-Spiel zum Leben zu erwecken. Doch rein unter diesem Aspekt betrachtet, sticht Shangri-La Frontier jegliche Konkurrenz aus. Andere Titel sind oft zu faul, die Key-Features eines Videospiels gescheit auszuarbeiten. Stattdessen wird Fanservice betrieben oder die Zeit anderweitig verplempert. Shangri-La Frontier hingegen arbeitet fleißig am World-Building. Ich spreche von vielfältigen Items, Skills und Monstern, die eben wirklich zu Ende designt sind und mit Leben gefüllt sind. Beispielsweise baut man zu Sunrakus Waffen einen echten Bezug auf, weil sich die Mühe gemacht wird, genug über ihre Eigenschaften zu sprechen. Wie schon bei den Gegenständen, haben auch Skills deutlich mehr Hintergrund als bei anderen Titeln. Es macht einfach Laune, das sich erweiternde Repertoire des Protagonisten zu beobachten. Der Progress ist hier wahrhaftig greifbar. Es ist eben kein Pseudo-Fortschritt wie sonst oft, sondern man bekommt zu sehen, an welcher Stelle sich etwas erarbeitet wurde, oder welche Entdeckungen einfließen.

Diese Herangehensweise zieht sich auch durch die restlichen Parts, die zu einem guten Spiel dazugehören. Damit meine ich, dass auch die verschiedenen Gebiete optisch distinkt und reizvoll sind, dass die Monster stets besondere Eigenheiten mitbringen und zu guter Letzt auch spannende Quests in dieser Welt die Regel sind. Was das angeht gibt es an Shangri-La Frontier also nichts zu bemängeln. Den Anime ereilt für mich dasselbe Schicksal, wie einige andere Titel dieser Season. Er ist knapp davor, von mir als Highlight bezeichnet zu werden. Es fehlt aber das letzte Quäntchen Besonderheit. Im Rahmen des in der Tat hervorragend ausgearbeiteten Settings, erzeugt Shangri-La Frontier für mich trotzdem zu selten dieses gewisse Knistern. Es plätschert immer schön vor sich hin und macht Spaß. Aber weder ist die erzeugte Spannung herausragend, noch gibt es Szenen, die auf mich einen großen emotionalen Impact ausüben. Ein wenig liegt das vielleicht auch an den Charakteren, die mir nur in Ordnung gefallen. Sunraku ist schon ziemlich One-Note. Zwar strahlt er stets eine riesen Begeisterung für das Spiel aus, sonst fehlen ihm aber jegliche Eigenschaften oder Entwicklungen. Es ist natürlich absolut unverständlich, dass Rei ihm derart verfallen ist. Obligatorisch wurde ein Love-Interest platziert, ohne dass was das angeht ein sinnvoller Hintergrund geschaffen wird. Die gewiefte Arthur Pencilgon hingegen gefiel mir noch am besten, weil sie das Spiel auf eine überaus clevere Art und Weise in Angriff nimmt. Schlussendlich ist Shangri-La Frontier trotz meiner Kritik sehr gelungen. Das Kernthema des Videospiels ist beinahe perfekt umgesetzt und außerdem gibt es noch viel Spannendes zu entdecken. Lategame-Content scheint es in diesem Game reichlich zu geben. Kommen weitere Staffeln, bin ich auch gerne wieder dabei, um diesen gemeinsam mit Sunraku zu erkunden.
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Rezensionen – Solo Leveling

Avatar: Lpark#3
Solo Leveling möchte das Blut seiner Zuschauer durch einen großen Schock-Faktor in Wallung bringen. Bei mir hat das von Anfang an funktioniert. Schon früh kriegen wir äußerst brenzlige Situationen aufgetischt, die den dramatischen Ton für die Serie etablieren. Durch seine Profession als sogenannter Hunter ist der Alltag von Hauptperson Jin-Woo nicht gerade ein Zuckerschlecken. Bei Huntern handelt es sich um Menschen, die Gates erkunden. Diese Gates tauchen seit einigen Jahren überall auf der Erde auf und führen in eine andere Dimension, in der bedrohliche Monster lauern. Im Prinzip ist es, als erkunde man in einem Videospiel einen Dungeon. Reichlich Loot gilt es auch zu bergen, sodass man sich damit eine goldene Nase verdienen kann, wenn man etwas auf dem Kasten hat. Ich beschreibe das Setting hier etwas ausführlicher, weil es mir gut gefällt. Es mag im ersten Moment nicht wie etwas großartig Neues klingen, ist aber extrem reizvoll. Dadurch, dass die Hunter direkt von den Straßen einer gewöhnlichen Stadt in die beängstigenden Gates springen, fühlt sich die Gefahr für mich realer an. Es sind eben ganz normale Menschen mit ganz normalen Familien, die nachts in einem ganz normalen Bett schlafen. In den Gates erwartet sie mitunter das reinste Grauen. Es ist eben nicht so, dass wir in einer Isekai umherschlendern, ohne dass den Charakteren wirklich etwas Schlimmes zustoßen könnte. Hier ist es immer so, dass alle Menschen extrem verwundbar wirken, wodurch eine große Spannung erzeugt wird. Auch sind die Implikationen der Verbindung zwischen den Welten ganz spannend. Die Gates stellen einerseits ein Sicherheitsrisiko dar, auf der anderen Seite sind sie aber auch von großem wirtschaftlichen Interesse.

Nicht alles an Solo Leveling ist in den Himmel zu loben. Der Anime bedient sich ein paar Tropen, wie beispielsweise Jin-Woos schwerkranker Mutter, die als Motivation des Protagonisten herhalten muss. Das Thema des besonders begünstigten Hauptcharakters, der auch mit der Zeit ein paar Damen beeindruckt, ist ein häufig strapaziertes. Wirklich störend ist das Ganze aber für mich nicht, da sich Jin-Woo jeden Fortschritt hart erkämpft und er außerdem Gott sei Dank kein langweiliger Gutmensch ist, der es jedem recht machen muss. Er verhält sich seinen Mitmenschen gegenüber durchaus korrekt, ist aber auch stets auf den eigenen Profit bedacht.

Eine große Stärke dieses Animes ist die gute Inszenierung. Das Opening ist ein absoluter Banger. Die starken Animationen liefern dynamische, mitreißende Kämpfe, die einen jedes Mal aufs Neue in Atem halten. Ich hatte einen riesen Spaß an der blutigen Action, die hier geboten wird. Was die Handlung angeht, weiß man im Mittelteil nicht so recht, woran man ist. Den um Schwächling Jin-Ho Yoo aufgebauten Handlungsstrang empfinde ich als etwas lauwarm. Es zeigen sich aber mit der Zeit ganz interessante Ansätze für die Zukunft. Obwohl Jin-Woo sich schon gewaltig steigert, bekommt man immer mal Personen gezeigt, die ihn wohl noch übertreffen. Ebenso wird schon angeteasert, woraus wohl der nächste Abschnitt bestehen könnte. Ich hoffe darum in jedem Fall auf noch viel mehr Solo Leveling in den nächsten Jahren. Bis dahin ist diese erste Staffel eine Empfehlung für alle Fans packender Action.
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Rezensionen – The Wrong Way to Use Healing Magic

Avatar: Lpark#4
The Wrong Way To Use Healing Magic hat zwar schon so seine Alleinstellungsmerkmale, richtig das Gelbe vom Ei ist das Gesamtpaket aber nicht. Ich mag es, dass am Start nicht nur ein einzelner Kerl ge-isekait wird. Stattdessen sind es eben gleich 3 Personen, alle mit ihrer ganz eigenen Meinung zur neuen Situation. Das klingt nicht gerade nach einer weltbewegenden Idee, ist aber trotzdem ein guter Ansatz. Abgesehen davon bewegt sich diese Serie auch nicht immer komplett auf Standard-Schienen, landet am Ende aber irgendwie doch im selben Bahnhof wie die anderen Züge. Auf der einen Seite haben wir eine Handlung, die zeitweilen aufgrund des drohenden Kriegs einen erstaunlich ernsten Anstrich hat und Fanservice ist erstmal gar nicht so reichlich vorhanden. Schlussendlich ist’s aber eben doch wieder die wohl langweiligste Option, dass die Feinde wie fast immer die bösen Dämonen sind. Außerdem ist Protagonist Usato später dann doch mehr One-Man-Show als es mir gefällt. Die skurrilen Love-Interests hat der Anime sich auch für die zweite Hälfte aufgespart.

Zwar sind die zwei Nebenpersonen Kazuki und Suzune trotz allem eine Bereicherung. Ich hätte mir aber gewünscht, dass sie noch etwas besser mit Usato mithalten. Usato selbst ist zudem viel zu viel Gutmensch, was nicht in das Kriegs-Setting passt. Wenn man gegen blutrünstige Dämonen kämpft, die alles meucheln wollen, was ihnen im Weg steht, bin ich nicht der Meinung, dass man sie mit seinen Angriffen verschonen muss. Die Moral-Keule ist mir an dieser Stelle zu stark. Als letzten Makel möchte ich noch die fehlende Kreativität in Usatus Fähigkeiten nennen. Durch den Titel The Wrong Way To Use Healing Magic habe ich mir viele clevere Tricks erhofft, die der Anime leider überhaupt nicht bietet. Es gibt kaum eine Spur cooler Twists in den Kämpfen. Insgesamt landen wir also definitiv unter dem Durchschnitt.
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Rezensionen – The Weakest Tamer Began a Journey to Pick Up Trash

Avatar: Lpark#5
Eigentlich hat The Weakest Tamer ja schon dieses gewisse Etwas. Durch seine niedliche Protagonistin Ivy strahlt der Anime von Beginn an einen großen Charme aus. Die Arme wird aus ihrer Heimat verstoßen, weil ihr Tamer-Skill keinen einzigen Stern hat. In ihrer Welt wird jeder Mensch mit einem eigenen Skill gesegnet. Häufig erklären einem die Leute, was sie dadurch Tolles draufhaben. Einer kann vielleicht hervorragend mit dem Schwert umgehen, der andere verschießt 3-Sterne-Feuerbälle. Vielleicht ist man aber auch der krasseste Butterbrotschmierer, den die Welt je gesehen hat. In jedem Fall lässt der Anime es manchmal so aussehen, als könne man sich ohne den passenden Skill nicht einmal alleine die Schnürsenkel binden. Ohne Skill-Bonus eine bestimmte Profession auszuüben, macht jedenfalls wenig Sinn. Ivy wird ja auch weil sich herausstellt, dass ihr Skill 0 Sterne hat, urplötzlich von ihrem ganzen Dorf und ihrer Familie zutiefst verabscheut, was mir einfach viel zu dick aufgetragen ist. Das System mit den Skills ist generell etwas gewöhnungsbedürftig. Zudem sind Dialoge in diesem Anime oftmals unnatürlich. Es werden viele Dinge von Charakteren nur besprochen, um dem Zuschauer Infos zu verklickern, ohne dass die Gespräche dabei wie ein sinnvoller Teil der gezeichneten Welt wirken.

Trotzdem hat The Weakest Tamer auch gute Seiten, insbesondere auf rein emotionaler Ebene. Ivy ist einfach so liebenswert und pfiffig, dass man meistens gut mit ihr mitfiebert. Man freut sich, wenn sie auf ihrer Reise Erfolge erzielt oder wenn ihr Freundlichkeit entgegengebracht wird. Durchweg ist es eine sehr herzliche Geschichte mit vielen rührenden Szenen. Darum habe ich die meiste Zeit tatsächlich den Schwachpunkten zum Trotz zu einer besseren Bewertung tendiert. Leider aber forciert der Anime zum Ende hin die eigenen Schwächen, indem probiert wird, eine etwas größere Story-Arc darzubieten. Damit übernimmt man sich, da die erzählerischen Qualitäten hierfür nicht ausreichen. Was man zum Schluss verzapft, ist ziemlich kindisch und ergibt insgesamt wenig Sinn. Anstelle der unausgegorenen Verstrickungen, hätte es mir besser gefallen, wäre Ivys Reise weitergeführt worden und hätte man noch mehr Gegenden erkundet. Denn solange sie in Bewegung war und neue Dinge entdeckte, hatte ich mehr Spaß an ihrer Geschichte. Alles in Allem ist The Weakest Tamer nicht perfekt, aber auch nicht reizlos. Für meinen Geschmack landet es im Durschnitt.
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Rezensionen – Hokkaido Gals Are Super Adorable!

Avatar: Lpark#6
Hokkaido Gals Are Super Adorable! Ist der Inbegriff von Slice-Of-Life Durchschnitt. Es gibt gute und schlechte Aspekte, die ein kleines Tauziehen veranstalten. Aber bereits der ganze Rahmen des verklemmten Teenagers, auf den die ganzen feschen Mädels der klasse aus unerfindlichen Gründen abfahren, könnte nicht noch mehr dem Standard entsprechen. Mit dem Gal-Girl-Thema wird ebenfalls recht simpel an einen Trend der letzten Zeit angeknüpft. Einen netten Tapetenwechsel hingegen stellt der Ort des Geschehens dar. Der Anime spielt sich in Hokkaido, der nördlichsten Hauptinsel Japans, ab. Entsprechend kommt eine gewisse Winterurlaubs-Atmosphäre auf und es wird sich lobender Weise bemüht, viele lokale Eigenheiten einzubringen. Das beginnt bei heimischen Snacks und geht weiter über Aktivitäten wie Ski-Fahren oder Eis-Fischen. Für mich ist dieses Umfeld der größte Pluspunkt des Animes, unter anderem auch, weil ich selbst gerne mal alle Teile Japans bereisen würde.

Abgesehen davon ist Hokkaido Gals Are Super Adorable! durchgängig recht nett. Die alte Leier des Waschlappen-Protagonisten ist eine Sache, mit der ich nach jeder Wiederholung dieses Schemas weniger anfangen kann. Zusätzlich intensiviert man den Stock im Arsch noch durch eine überstrenge Großmutter als Aufsichtsperson. Das ist eine Wahl, die ich nicht nachvollziehen kann, da es meiner Ansicht nach für eine Serie dieser Sorte mehr Sinn macht, auf eine lockere Atmosphäre zu setzen. Wieso sollte man dem Spaßfaktor was das angeht Steine in den Weg legen?

Den Verehrerinnen des behüteten Tsubasa stehe ich mit gemischten Gefühlen gegenüber. Generell sind sie recht aufgeweckt. Die neckische Fuyuki bringt etwas pepp in das Geschehen. Während jedoch die vielleicht sympathischste des Dreiklangs Akino insgesamt zu wenig Aufmerksamkeit bekommt, fällt der Anime für mich besonders um die Mitte herum ab, wenn Rena im Mittelpunkt steht. Sie entsprecht dem langweilen Stereotypen der perfekten, hyperintelligenten und gleichzeitig wunderschönen Klassengöttin. Eben ein komplett ausgelutschtes und ödes Design. Am Ende der Geschichte schwingt der Anime schließlich noch etwas unbeholfen die Drama-Keule. Also alles recht typische Problemchen, die Serien dieses Schlags oft mit sich bringen. Schlussendlich kann man sich Hokkaido Gals Are Super Adorable! dennoch locker flockig angucken. Meistens ist die Stimmung recht angenehm und die Aktivitäten bieten durch das winterliche Umfeld eine nette Abwechslung. Von einem Must-See kann hier aber alles in allem nicht die Rede sein.
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Rezensionen – Die Tagebücher der Apothekerin

Avatar: Lpark#7
Die Tagebücher der Apothekerin ist ein positiv spezieller Anime. Die Geschichte dreht sich um Maomao. Das junge Mädchen wird zu Anfang aus ihrer Heimat, dem Rotlichtviertel, entführt und wird dazu verdonnert, im kaiserlichen Palast zu dienen. Unfreiwillig beeindruckt sie dort einflussreiche Personen mit ihren Fähigkeiten als Apothekerin und generell mit ihrem scharfen Verstand. So kommt es, dass sie einen gewissen Aufstieg erlebt und wiederholt in verzwickte Fälle involviert ist. Mitunter haben wir hier ein waschechtes Krimi-Feeling. Immer wieder ist es spannend, welche besonderen Eigenschaften verschiedener Pflanzen oder Substanzen hinter den rätselhaften Ereignissen stecken.

Maomaos Persönlichkeit ist eine essentielle Forte dieser Serie. Sie ist eine sympathisch ausgefuchste Person und geht in ihrer Leidenschaft zu Giften völlig auf. Gleichzeitig ist sie relativ berechnend und mitunter etwas gefühlskalt. Grundsätzlich finde ich auch diese Eigenschaften reizvoll, allerdings sorgen sie eben etwas dafür, dass die Romanze mit dem überaus aufdringlichen Eunuchen Jinshi nicht so recht warmlaufen mag. Wäre der Kerl nicht göttlich attraktiv und dazu noch von hohem Rang, hätte er heutzutage mehrere Anzeigen wegen sexueller Belästigung am Hals. Anfangs ist es ganz obligatorisch in diesen Anime integriert, dass er Maomao in jeder Episode mindestens einmal dicht auf die Pelle rückt. Ihr könnt mir glauben, mir gefallen die Hauptpersonen. Sie werden sehr gut ausgearbeitet und entsprechen keinen abgenutzten Stereotypen. Dennoch hätte es mir eben etwas besser gefallen, hätte man mit Jinshis Anhimmelung aufgrund seiner übertriebenen Attraktivität durch die ganzen Damen am Hof etwas weniger dick aufgetragen. Ebenso hätte Maomao ihm gegenüber mit der Zeit schon einen Tick mehr auftauen können. Sie hat doch eine überragende Auffassungsgabe. Da hätte es ihr nach 20 Annäherungsversuchen irgendwann auch mal dämmern können, dass der Kerl auf sie steht.

Die Handlung von Die Tagebücher der Apothekerin ist grundsätzlich interessant. Gerade der Rätsel-Aspekt gefällt mir. Weniger reizt mich das tägliche Treiben am Hof und die dortige Gerüchteküche. In der ersten Hälfte hat das Ganze für mich etwas zu viel Kaffee-Tratsch-Atmosphäre. Ich find’s einfach nicht so spannend, welche seiner 4 Gemahlinnen der König aktuell bevorzugt, wer da kommt und geht, und wie gegeneinander gestichelt wird. Überspitzt gesagt kann ich mir für sowas auch den Bachelor auf RTL angucken. Natürlich ist das ein spaßig gemeinter Vergleich. Der Aspekt der Ränkespiele am Hof ist nur eine von vielen Facetten der Serie und es ist alles schon gut verarbeitet. Dennoch ist dieses ganze Themengebiet eines, das nicht so meinen Nerv trifft. Die zweite Hälfte des Animes hat mir generell etwas besser gefallen, da die Geschichte dort größere Ausmaße annimmt und bedeutsame Hintergründe offengelegt werden. Atmosphärisch hat dieses Werk zudem viel zu bieten. Die Produktion ist sehr wertig und sorgt für so manch magischen Moment. Insbesondere die Sorgfalt bei der Darstellung der großen Eleganz, die von manchen Personen ausgeht, ist bemerkenswert. Schlussendlich hat mir Die Tagebücher der Apothekerin gut gefallen und ich tendiere mit meiner Bewertung auch eher noch nach oben. Dennoch lande ich hier im Vergleich zur Mehrheit bei einer moderaten Meinung. Mich persönlich hat das Geschehen zwar durchweg gut unterhalten, aber emotional nur selten gepackt. Trotzdem sollte jeder selbst mal reinschauen und sich ein eigenes Bild machen.
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Rezensionen – A Sign of Affection

Avatar: Lpark#8
A Sign of Affection ist eine recht erwachsene Romanze mit weiblicher Zielgruppe. Es gefällt mir, dass wir es hier nicht zum zigsten Mal mit einem Schul-Setting zu tun haben. Stattdessen sind die Charaktere schon ein paar Jährchen älter und gehen zur Uni. Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal des Animes ist seine gehörlose Protagonistin Yuki. Mit ihr geht einher, dass auch die Gebärdensprache ein zentraler Bestandteil der Erzählung ist. Dieser Punkt bietet eine nette Abwechslung. Es ist ganz spannend, in diese Sprache hinein zu schnuppern. Insbesondere weil man bei manchen Gebärden schon erahnen kann, was sie wohl bedeuten werden. Außerdem ist es eine erfrischende Sache, Gefühle auf diese Art und Weise zum Ausdruck gebracht zu sehen.

Yukis werdende bessere Hälfte Itsuomi ist eine ziemlich spannende Figur. Anfangs wirkt er übertrieben aufdringlich, möglicherweise sogar etwas eitel. Es ist so ein Punkt, mit dem die weibliche Zielgruppe dieses Animes deutlich wird. Der fesche junge Mann mit seinen vollen Lippen überfällt das schüchterne Mädel mit großer Regelmäßigkeit. Mich als Kerl sprechen solche Momente natürlich nicht so sehr an. Zu meinem Erstaunen wurde ich mit Itsuomi mit der Zeit aber wärmer und wärmer, da er sich als schöner Gegensatz zu den ganzen verkrampften Japanern entpuppt, die sonst in Animes porträtiert werden. Eingangs wirkt sein Verhalten schon ziemlich drüber, später jedoch bekommt man auch die Vorteile seiner Offenherzigkeit zu sehen. Tatsächlich ist er weitaus sanftmütiger als man es erst meinen würde. In diesem Sinne hatte ich an ihm inhaltlich sogar mehr Spaß als an Yuki, die sich eher durch ihr immerzu errötendes Gesicht definiert. Versteht mich nicht falsch, das Mädel ist knuffig. Natürlich passt ihre zurückhaltende Art auch zur Gehörlosigkeit. Trotzdem hätte ich mir ein noch etwas größeres Auftauen von ihrer gewünscht, zumindest zum Ende hin. Aber was nicht ist, kann ja in einer Fortsetzung vielleicht noch werden.

Abseits das Hauptcasts leistet sich A Sign of Affection keine echten Schnitzer. Die Nebencharaktere sind ein ganz aufgeweckter, netter Haufen. Alle werden auf die eine oder andere Weise in eine Liebesgeschichte verwickelt und haben so ihre eigenen Problemchen. Weiterhin wird in Sachen Inszenierung viel richtig gemacht, sodass die von einem solchen Anime erwarteten intimen Momente durchaus zu Stande kommen. Im Endeffekt sind jedoch genau diese entscheidenden Passagen etwas mehr so gestaltet, dass sie Frauen noch mehr ansprechen werden. Das führt dazu, dass A Sign of Affection mir persönlich zwar schon sehr zugesagt hat, ich aber denke, dass es viele Damen da draußen geben wird, die sogar noch mehr Freude mit diesem Anime haben werden als ich.
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Rezensionen – Frieren: Nach dem Ende der Reise

Avatar: Lpark#9
Frieren: Nach dem Ende der Reise ist Geborgenheit wie ein Märchenbuch am Kaminfeuer. Ein Anime, der Wärme ausstrahlt. Ein Anime, der wohlige Schauer verursacht und der einen förmlich im Glück baden lässt. Beinahe mit jeder Episode erwischt mich Frieren. Ich höre die atemberaubende Musik zu Beginn einer jeden Rückblende und schon krabbelt Gänsehaut über meinen ganzen Körper. Ich fühle eine überwältigende Nostalgie, als wäre ich selbst auf der Reise dabei gewesen. Ich fühle Freundschaft zu den liebevollen Persönlichkeiten, deren großartige Gedanken in eine ewig währende Schatztruhe gehören. Ich fühle Trauer, dass alles, was am Ende bleibt, nur die fragilen Erinnerungen der Hauptperson Frieren sind. Trauer über die Vergänglichkeit. Trauer darüber, dass wertvolle Beziehungen so flüchtig sind. Es sind Animes wie Frieren, wegen denen ich wieder und wieder in dieses wundervolle Medium abtauche. Denn zwischen dem vielen, netten Popkornkino, sind es in Wirklichkeit am Ende doch die wahrhaft emotionalen, erfüllenden Momente, die ich erleben möchte.

Genau solche Momente finden sich in der langen Lebensspanne der zunächst stoisch wirkenden Elfe Frieren, deren Reise wir hier verfolgen dürfen. Sie bewegt sich auf den Spuren ihrer alten Freunde, während sie gleichzeitig neue Bindungen erfährt. In jeder Hinsicht sind die Charaktere dieser Geschichte meisterhaft geschrieben. Von fast allen geht eine unvergleichlich große Sympathie aus. Das wird im Kern dadurch erreicht, dass es bei jeder Person zwei Seiten der Medaille gibt. Zum einen haben die Figuren beeindruckende Fähigkeiten und vollbringen Heldenhaftes. Zum anderen haben sie alle so ihre Macken, die sie menschlich und nahbar erscheinen lassen. Es ist eine Symbiose, an der sich auch andere Geschichten versuchen, aber selten klappt es in einer derartigen Perfektion wie hier. Das Resultat ist eine riesige Fülle tiefschichtiger, faszinierender Charaktere, in deren Gefühlswelten man immer wieder aufs Neue gerne eintaucht.

Spannenderweise ist die übergreifende Handlung für mich nicht zentral das, was Frieren ausmacht. Ja, die grundlegende Idee schon. Aber inhaltlich bewegen wir uns gar nicht in einem durchweg aufregenden Rahmen. Die erste Hälfte läuft relativ episodisch ab und die zweie Hälfte setzt dann etwas mehr auf Hype und Action. Doch obwohl ich episodisches Treiben häufig wenig schätze, ist in diesem Fall der zweite Teil der Serie für mich sogar was die unmittelbare Emotionalität angeht ein wenig schwächer einzuordnen als der erste. Allerdings wird dort mit neuen wundervollen Charakteren und ihren Interaktionen ein guter Grundstein für mögliche weitere Staffeln gelegt. Der springende Punkt ist in jedem Fall, dass sich dieser Anime nicht in erster Linie über die erzeugte Spannung definiert. Vielmehr sind es es das grenzenlose Fingerspitzengefühl beim Formen der Personen und das gänzliche Auskosten besonderer Momente, die Frieren so herausragend machen.

Ich habe wirklich etwas mit mir gerungen, ob ich denn nun die Meisterwerk-Bewertung rausrücke. Schließlich hat es bei mir seit fast 9 Jahren kein Anime mehr in diesen Bereich geschafft. Eigentlich würde man meinen, es braucht noch einen Abschluss, oder zumindest eine Fortsetzung, bevor ich mir diesen Ruck geben kann. Denn ein großes Finale vermisst man hier noch. Doch gehe ich einen Moment in mich, muss ich mir eingestehen, dass mich Frieren einfach noch eine Spur mehr berührt hat als die anderen Highlights der letzten Jahre. Ich hab es zuinnerst geliebt, mir dieses herausragende Werk ansehen zu dürfen. Natürlich gibt es von mir demnach eine uneingeschränkte Empfehlung. Frieren: Nach dem Ende der Reise muss jeder gesehen haben.
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Rezensionen – Sasaki and Peeps

Avatar: Lpark#10
Selten habe ich einen so unerwarteten Griff ins Klo erlebt wie bei Sasaki and Peeps. Anfangs wirkt der Anime nämlich ziemlich charmant. Gerade durch das ganz knuffige Duo aus dem 39-jährigen Büroangestellten Sasaki und seinem süßen Piepmatz Pii-chan, macht die erste Episode eigentlich Lust auf mehr. Es ist eine schöne Dynamik wie der überarbeite Mann mittleren Alters durch sein erstes Haustier neue Lebensfreude gewinnt. Auch der Isekai-Kappes steigt noch ganz in Ordnung ein. Der Ansatz, dass Sasaki zwischen den Welten Geschäfte treibt, hat schon Potential. Leider jedoch geht das wacklige Gebilde mit steigender Episodenzahl ziemlich gewaltig den Bach runter, bis kein Unterhaltungswert mehr übrig bleibt. Aber wie kommt es bloß dazu?

Der Anime versucht, viel zu viel Unfug unter einen Hut zu bringen. Es sind mannigfaltige Ideen zugegen, die allerdings äußerst inkohärent so lange zusammengeklatscht werden, bis nur noch Matsch übrig bleibt. Jeder der tausend Ansätze ist maximal halb durchdacht und das große Gebilde ergibt keinen Sinn. Auf dem Weg ins Chaos laufen dem 39-jährigen Protagonisten obendrein an jeder Ecke skurrile Love-Interests über den Weg. Dabei handelt es sich ausschließlich um pubertierende Mädchen, die möglichst seltsamer Herkunft sein müssen. Wieso? Gegen einen Altersunterschied in der Liebe gibt es ja gar nichts einzuwenden, aber lasst die Mädels doch wenigstens 20 sein. Selbst wenn man mal vom Alter absieht, ist es überaus unverständlich, was die Damen bloß im Krawattenträger sehen. Im Prinzip ist der Anime damit auch schon genügend in den Sand gesetzt. Die 5 absurden, möglichen Liebhaberinnen nehmen genug Zeit ein, dass nicht mehr viel für etwas Interessantes übrig bleiben kann. Aber zu allem Überfluss wird das meiste der verbleibenden Laufzeit auch nicht gerade gut genutzt. Ich mag ja die Idee, dass Sasaki ein gewiefter Geschäftsmann sein soll, der mit seiner Cleverness so manchen Erfolg erhandelt. Allerdings sind die entsprechenden Palaver inhaltlich eher schwach und für den Zuschauer genauso spaßig, wie es spaßig ist, einem einschläfernden Meeting beizuwohnen. In Richtung der letzten Episode konvergiert der Unterhaltungswert somit mit zunehmender Geschwindigkeit gegen Null. Ich kann Sasaki and Peeps niemandem empfehlen.
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Rezensionen – Cautious Hero: The Hero Is Overpowered but Overly Cautious

Avatar: Lpark#11
Cautious Hero verfolgt den guten Ansatz, das Isekai-Genre etwas auf die Schippe zu nehmen. Der zentrale Running-Gag ist bereits im Titel benannt. Held Seiya könnte der Prepper-Szene entsprungen sein, denn er muss für jede mögliche Gefahr erst bestens gewappnet sein, bevor er in den Kampf zieht. Schon wenn seine beinahe unerschöpflichen Lebenspunkte um einen Prozent sinken, fühlt er sich ernsthaft bedroht. Anfangs war ich mir unsicher, ob diese Prämisse stark genug ist, um den Anime zu tragen. Tatsächlich muss man aber feststellen, dass die Idee durchaus mit viel Witz verarbeitet wird. Es ist alles absurd und übertrieben genug, um einen zum Lachen bringen zu können. Die hyperaktive Göttin Ristarte, die quasi für Saiyas Betreuung bei der Weltenrettung zuständig ist, passt auch ganz gut in das angestrebte Bild und unterstützt das wilde Durcheinander adäquat.

Ein Punkt, der mir gefällt, ist das flotte Pacing. Stets hat man das Gefühl, dass es voran geht. Und obwohl Saiya anfangs schon sehr stark wirkt, eskaliert die Schwierigkeitsstufe mit der Zeit doch angemessen. Zum Ende schlägt die Geschichte im Prinzip auch einen recht schönen Bogen, den ich so gar nicht unbedingt erwartet hatte. Schließlich trifft Saiya bei seinem Training vorher eine nymphomanische Göttin nach der anderen, sodass man das Geplänkel bis dahin nicht wirklich ernst nimmt. Natürlich ist die Geschichte trotz des guten Finales insgesamt nicht so richtig spannend, denn es handelt sich eben eher um eine Parodie. Als seichte Unterhaltungs-Serie betrachtet, macht Cautious Hero jedoch alles in allem einen guten Job, sodass meine Wertung beinahe auch noch einen halben Stern besser ausgefallen wäre.
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Rezensionen – Invaders of the Rokujyoma!?

Avatar: Lpark#12
Sollte eine Invasion der Mädels aus Invaders oft he Rokujyima!? das Schlimmste sein, das unserem Erdenrund bevorsteht, so wäre das wohl zu verkraften. Sicher hätten die meisten Menschen es auch lieber, dass eine Schwadron hübscher Damen plötzlich durch Portale auftaucht, als dass bei uns gruselige Aliens angreifen. Diesem Anime stehen nach der positiv chaotischen ersten Episode eigentlich alle Türen offen, eine unterhaltsame Nonsense-Komödie zu sein. Bei Serien dieser Sorte hilft es meiner Ansicht nach nämlich durchaus, etwas dicker aufzutragen. Wenn man schon ein derartiges Setting wählt, darf es gerne in einen Tumult ausarten, denn sowas sorgt für Entertainment. Aber auch dann, wenn man sich diesen Vorsatz hier scheinbar zu Herzen genommen hat, schafft es Invaders oft he Rokujyima!? trotzdem nicht, über die volle Dauer Spaß zu machen.

Das Problem liegt für mich in den gewählten Themen für das episodische Treiben. Irgendwie versucht man die Hintergrundgeschichten der Mädels etwas zu ernsthaft zu verwurschteln. Dieses Vorgehen ergibt allerdings absolut keinen Sinn, da hier offensichtlich keine Spur Niveau gegeben ist. Dementsprechend hätte man sich lieber vollends der Comedy widmen sollen, anstelle dessen, belanglose Fantasy-Kämpfe auszurichten oder auf die Tränendrüse zu drücken. Außerdem füttert man das Geschehen zwischen den Hauptabschnitten auch noch mit dem altbewährten Schulsetting aus, was ebenfalls nicht meine favorisierte Wahl ist. Mir hätte es besser gefallen, hätte man sich stärker darauf fokussiert, lustig und kurzweilig zu sein und hätte man dabei ein paar unverbrauchte Situationen geschaffen. Ansätze dafür sind auch gegeben. So hat mir besonders der Running Gag um Yurika gefallen. Die ist nämlich ein waschechtes Magical Girl, wird aber von allen konsequent nur als Cosplayerin mit zu viel Fantasie abgetan. Mehr Humor von dieser Sorte und weniger Ernst hätten in einer besseren Bewertung von meiner Seite aus resultieren können.
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Rezensionen – The Faraway Paladin

Avatar: Lpark#13
Oberflächlich betrachtet reiht sich The Faraway Paladin erstmal nahtlos in die zahlreichen anderen Isekai-Titel ein. Auch hier haben wir es wieder mit einem Loser zu tun, dem es in der Anderswelt aufgrund seines außergewöhnlichen Talents besser ergeht als in seinem vorherigen Leben. Allerdings entscheidet sich The Faraway Paladin von diesem Grundgerüst mal abgesehen bereits zu Beginn für andere Wege. Es wird eine recht spannende Hintergrundgeschichte um Wills Familie geliefert, die neugierig auf die restliche Handlung macht und zudem eine sinnvolle Trainings-Arc für den Protagonisten darstellt. Danach kämpft der Anime etwas mit sich selbst. Auf der einen Seite haben wir bei den Charakteren ziemlich erfrischende Ansätze, auf der anderen Seite versetzt die Handlung aber keine Berge. Eine angenehme Sache ist, dass sich Will nicht etwa eine ihn anhimmelnde Damen-Brigade sammelt, sondern stattdessen von ernstzunehmenden Gefährten begleitet wird. Die Zwischenmenschlichen Beziehungen bieten in diese Rahmen einiges, genau wie Wills gut ausgeführte Gedankenwelt.

Für die Story konnte ich mich nach der ersten Arc allerdings nicht mehr begeistern. Es ist dann doch wieder das gewöhnliche Isekai-Gedöns mit vergessenswerten Monster-Scharmützeln und hohen Tieren des Adels, denen sich Will präsentiert. Dazu kommt, dass die Kämpfe aufgrund der unterdurchschnittlichen Animationen nichts zu bieten haben. Das ist schade, denn auch das Paladin-Thema ist ziemlich gut eingefangen. Will kann man das Gutmensch Sein gar nicht vorhalten, da es glaubhaft seiner Gesinnung entspringt. Generell ist er ein ganz facettenreicher Hauptcharakter. Alles in Allem tendiert meine Bewertung für The Faraway Paladin darum durchaus nach oben, ich kann mich letztlich aber nicht dazu durchringen, diesen Titel wirklich über dem Durchschnittsmaß einzuordnen.
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Rezensionen – Pluto

Avatar: Lpark#14
Am Ende waren meine Erwartungen an Pluto wohl einfach etwas übertrieben. Monster vom gleichen Mangaka gehört zu meinen Top 3 Favoriten und konnte diese Stellung kürzlich sogar noch durch einen Rewatch untermauern. Darum habe ich gehofft, dass Pluto vielleicht in ähnliche Höhen aufsteigen könnte. Zudem haben wir es auch noch mit einer wertigen Netflix-Produktion zu tun. Im Grunde ist es lächerlich, diesen Kommentar mit einem negativen Gefühl starten zu lassen, denn Pluto ist ein top Anime, von dessen Sorte wir dringend mehr benötigen. Zwar habe ich keine Kenntnis über den Manga, aber auf mich wirkt es wie eine vollends gelungene Adaption eines ernsten, anspruchsvollen Werks. Solche niveauvollen Manga sollten sich wirklich häufiger vorgenommen werden.

Aber wie kommt es, dass Pluto nur super und nicht weltenerschütternd gut für mich ist? Das ist nicht ganz einfach festzumachen, aber ein Aspekt ist wohl schon das Pacing. Die sehr behäbig vorgetragene Einstiegsepisode ist ein auffälliger Punkt. Eingangs freute ich mich darüber, dass man probiert, diesen Story-Strang voll auszukosten, aber es ergibt sich, dass die ersten Folgen diesem etwas langsamen Feeling treu bleiben. Für mich hat Pluto eine Weile lang nicht die angestrebte emotionale Tiefe erreichen können. Die Sache ist eben die, dass zunächst viele Charaktere in Drama verwickelt werden, von denen man eigentlich gleich weiß, dass sie gar nicht die zentralen Personen der Handlung sein werden. Darum ist das Mitgefühl eingangs nicht ganz so riesig, wie ich es mir bei einer Serie dieses Kalibers erhofft hätte. Im direkten Vergleich macht Monster etwas Ähnliches mit vielen zusammenlaufenden Nebensträngen, jedoch sind dort die Nebenstränge für mein persönliches Empfinden interessanter, fühlen sich im großen Gefüge besser aufgehoben an und erzeugen insgesamt ein kurzweiligeres Gefühl.

Hinten heraus steigert sich Pluto gewaltig. Die zunächst nur gestreuten Ansätze und Rätsel werden hervorragend verarbeitet. Vor allem aber rücken Charaktere in den Mittelpunkt, mit denen ich viel mehr Emotionen verbinden konnte. Es gibt schon tolle Figuren in dieser Geschichte. Gesicht, Epsilon und Atom fallen mir als erstes ein. Ein zentrales Thema ist in meinen Augen, dass aus Rache nie etwas Gutes entstehen kann. Es ist von Nöten, zu erkennen, dass die Gegenpartei im Streitthema auch nur aus Menschen mit eigenen Träumen, Problemen und Familien besteht. Da ist es eine schöne Ironie, dass genau dieser Sachverhalt hier ausgerechnet überwiegend durch Roboter, nicht durch Menschen porträtiert wird. Natürlich ist das aber nur ein grober Einblick in Plutos vielfältige Inhalte. Alles in Allem kann ich diesen Anime absolut empfehlen. Gerade Sci-Fi-Fans, die in den letzten Jahren bestimmt etwas am verhungern sind, werden hier fündig. Ich persönlich bin nicht unbedingt ein großer Sci-Fi-Liebhaber, was sicher auch Plutos Aufstieg in meinen engen Favoritenkreis im Wege steht. Dennoch hat mir der Anime hervorragend gefallen und die Tendenz in meiner Bewertung geht nach oben. Bitte mehr Adaptionen von ernsten Mangas! Vielleicht bekommen wir ja irgendwann noch eines von Naoki Urasawas Werken umgesetzt.
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Rezensionen – Kaguya-sama: Love Is War

Avatar: Lpark#15
Kaguya-sama ist so ein Fall, bei dem mir das Kommentieren etwas schwerer fällt. Es handelt sich um einen Anime, der sich riesiger Beliebtheit erfreut. Und auch wenn ich Qualitäten erkennen konnte, die dies rechtfertigen, hat mir der jüngste Gipfelstürmer des RomCom-Genres nur gut gefallen, eben nicht super. Meine Bewertung und die Ausführungen beziehen sich auf das Komplettpaket aus allen Staffeln und dem abschließenden Film. Einzig der Teil Ultra Romantic konnte bei mir die Schallmauer durchbrechen und 3,5 Sterne absahnen. Unter anderem, weil der Funke in diesem Abschnitt dann doch noch übergesprungen ist, hat sich das dran bleiben definitiv gelohnt. Aber bis es dazu kam, hatte ich nicht immer Schmetterlinge im Bauch. Ich kann auch recht flott auf den Punkt bringen, woran das im Kern gelegen hat. Kaguya-sama: Love is War mag noch so clever inszeniert sein und sich hinter dem Gewand der psychologischen Kriegsführung verstecken. Dieses Alleinstellungsmerkmal kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir es hier mal wieder mit einem Epitom der japanischen Schüchternheit zu tun haben, die ich schlicht weg ziemlich satt habe. Ich habe mittlerweile eben doch etwas zu viele Anime gesehen, die in genau diese Schiene schlagen. Natürlich bin ich nicht so blind, Kaguya-sama auf dieses Merkmal zu reduzieren und sehe die Twists, die der Anime mitbringt. In der Essenz eiern Kaguya und Miyuki trotzdem ewig darum herum, sich irgendwann endlich ihre Gefühle einzugestehen.

Natürlich setzt dieser Anime den alten Hut ziemlich gewieft um. Schon die Detailverliebtheit in der Inszenierung muss man respektieren. Es ist so ein Werk, das aus jedem Dialog oder innerem Monolog das Maximum herausholen möchte. Dabei bedient man sich vielfältiger Bilder zur Illustrierung der Gemütszustände. Zudem verleiht man dem zwischenmenschlichen Tauziehen innerhalb der Gruppe eine psychologische Note. Hierher rührt auch ein Großteil des Humors, was definitiv ein frischer Ansatz ist. Immer unterhalten hat mich das überzeichnete Kopfkino zwischen Miyuki und Kaguya allerdings nicht. Für mich zündete die Komik nur in der Hälfte der Folgen. Das episodische Gefühl ist in diesem Anime sehr dominant, da man oft 3 kleine Geschichten in einer Episode erzählt bekommt. Darum gibt es viele Episoden, bei denen man schnell merkt, dass es keine Entwicklung geben wird und am Ende nur ein Gag stehen bleibt, der es mal wieder verhindert, dass die zwei Verliebten sich annähern. Diese vorhersehbaren Muster erzeugt bei mir das unschöne Gefühl, im Kreis zu laufen. Es sind dann eher die Episoden, die von der Norm abweichen, die bei mir mehr gelandet sind, sowohl was den Humor angeht, als auch was mein Interesse an der Handlung angeht.

Zum Beispiel gefiel es mir, wenn mal andere Charaktere im Rampenlicht standen. Definitiv ist das Hauptpaar gelungen, aber auch Yuu Ishigami oder Ai Hayasaka sind interessante Persönlichkeiten, die Abwechslung und Spannung bringen können. Insgesamt mag ich die Figuren bei Kaguya-Sama. Kaguya und Miyuki werden besser spät als nie in der Geschichte sehr tiefgehend beleuchtet, was zu einem Aufschwung meiner Freude an diesem Anime geführt hat. Noch glücklicher wäre ich gewesen, wären zum Beispiel Yuu oder aber auch Ai konsequenter zu Ende behandelt worden. An der Stelle hat man für mein Empfinden Potential liegen gelassen. Ebenfalls schade, dass ich mit Miko gar nichts anfangen konnte. Sie war eindeutig als Quelle frischen Windes gedacht, bremste meinen Spaß aber nur aus.

Schlussendlich kommt hier natürlich ein Review heraus, das etwas negativer klingt als es eigentlich ist. Kaguya-sama: Love is war macht genug anders als die breite Masse, dass man die Serie problemlos weiterempfehlen kann. Das große Finale in Form der Staffel Ultra Romantic bezeichne auch ich definitiv als Highlight. Meine hohen Erwartungen an diesen Anime als Gesamtpaket wurden jedoch nicht ganz erfüllt. Dafür gab es für mein persönliches Empfinden über die volle Zeitspanne gesehen zu viele Längen.
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Rezensionen – Zom 100: Bucket List of the Dead

Avatar: Lpark#16
Anfangs hat mich Zom 100 voll abgeholt. Im Anime-Segment ist das Zombie-Thema noch alles andere als ausgelutscht. Dazu kommt noch diese gewisse Leichtherzigkeit, die im kompletten Gegensatz zur bedrückenden „The Walking Dead“-Atmosphäre steht. Die Hauptperson Akira feiert die Zombieapokalypse nämlich erstmal richtig ab, schließlich muss er sich nun nicht mehr Tag für Tag zur Arbeit schleppen. Für ihn war das Hamsterrad Gesellschaft schlimmer als alles andere. Im neuen Alltag angekommen schreibt er die namensgebende Bucket List mit 100 Dingen, die er unbedingt noch erleben möchte bevor er ins Gras beißt. Es resultiert ein großes Gefühl von Befreiung. Ein mitreißender Ausbruch aus der drögen, immer gleichen Routine. Genau diese Emotionen sind in meinen Augen der stärkste Aspekt an Zom 100. Es macht einfach Freude, die waghalsigen Aktionen der Überlebenskünstler beobachten zu können und sehen zu können, wie Akira sich so manchen Traum erfüllt.

Der atmosphärisch lockere Anstrich hat als Konsequenz, dass die Spannung im Kampf gegen die Zombies zu einem gewissen Grad eingeschränkt ist. Man ist hier mitunter weit vom Realismus weg. Dabei ist es durchaus in Ordnung, dass die Zombies im Vergleich zu anderen Geschichten nicht gerade die besten Kämpfer sind. Mir gefällt es aber weniger, dass gerade gegen Ende teils unnötig großer physikalischer Humbug verzapft wird. Dieser Punkt ist allerdings schon zu verkraften. Die Zombie-Action macht trotzdem durchweg Laune.

Zu Beginn der Serie war ich auch recht lange bei einer Hervorragend-Bewertung. Dass ich schließlich doch zum oberen Durchschnitt zurückruderte, liegt vor allem an der geringen Story-Qualität, die im Laufe der Zeit mehr und mehr zum Tragen kommt. Der Anime versprüht ein Gefühl der Planlosigkeit, was man wohl aus dem tollen Setting machen sollte. Dinge wie langweilige Hintergrundgeschichten oder erzwungener Stress durch eindimensionale Bösewichte, bremsen den Spaß an Zom 100 mit steigender Episodenzahl etwas aus. Das ist auch nicht damit zu entschuldigen, dass dieser Anime eben im Draufgänger-Modus durchmarschieren möchte. Man hätte diese eigene, coole Stimmung ruhig trotzdem mit einer spannenderen Handlung kombinieren können. Schlussendlich ist Zom 100 dennoch ein empfehlenswertes Paket aus Action und Humor, das von einem reizvollen Setting und der mitreißenden Aufbruchsstimmung getragen wird.
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Rezensionen – Migi & Dali

Avatar: Lpark#17
Es gibt da einen gewissen Bösewicht der Anime-Geschichte, der sich einem in den Kopf gebrannt hat, wenn man bereits Naoki Urasawas Meisterwerk Monster gesehen hat. Schaut man sich nun Migi & Dali an, ploppen einem unweigerlich Bilder von Johann Liebert zurück in den Kopf. Dieser Anime meint es tatsächlich besonders gut mit seinen Zuschauern und spendiert sogar die doppelte Dosis Creepy-Power. Die namensgebenden eineiigen Zwillinge Migi und Dali sind Johann wie aus dem Gesicht geschnitten. Wir haben es bei diesem Werk wahrlich mit einem ungewöhnlichem Setting zu tun, denn die zwei Brüder geben sich vor ihren Adoptiveltern als eine einzige Person aus. Im beschaulichen Heimatort des Ehepaars verfolgen sie einen mysteriösen Plan. Das ist aber nur der Startpunkt für eine außerordentlich abwechslungsreiche Geschichte, die dennoch stets stringent auf ein größeres Ziel hinarbeitet.

Es ist schwer, die Qualitäten der Serie hervorzuheben ohne zu spoilern, aber ich versuche es. Für mich ist es ein Anime voller positiver Überraschungen, der sich konstant steigert. Es gibt viele interessante Dynamiken zwischen den hervorragend geschriebenen Charakteren. Zum Beispiel kann man die Zwillinge anfangs kaum auseinanderhalten. Mit der Zeit kristallisieren sich ihre Persönlichkeiten aber heraus. Genauso bekommt man immer mehr ein Gefühl für ihre Beziehung zueinander. Hinter den meisten Figuren der Handlung steckt deutlich mehr als man im ersten Moment denkt. Alles liegt unter dem Schleier einer gewissen Andersartigkeit, die teils bewusst betont wird. Ein Beispiel hierfür sind gelegentlich in die Dialoge eingeworfene englische Begriffe, die eine herrliche Komik erzeugen. Es gibt aber weitere Mittel, mit denen sich Migi & Dali konsequent von der breiten Masse abhebt. Dass diese Entscheidung mit einem großen Maß an Weirdness verbunden ist, ist etwas woran man sich als Betrachter nicht stören sollte. Denn dann kann man eine unglaublich erfrischende, spannende Geschichte erleben, deren Wendungen einen mehrmals auf dem falschen Fuß erwischen werden. Gekrönt wird das Ganze vom rundesten Abschluss, den ich seit langem genießen durfte. Migi & Dali bekommt von mir eine große Empfehlung. Wer Lust auf einen etwas anderen Thriller fernab der ausgetretenen Pfade hat, kann hier freudig zuschlagen.
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Rezensionen – The 100 Girlfriends Who Really, Really, Really, Really, REALLY Love You

Avatar: Lpark#18
Dieser Anime nimmt die Genrebezeichnung Harem einfach mal wörtlich. Der Name The 100 Girlfriends ist keine leere Versprechung. Der Boy Rentarou sammelt sich wahrhaftig Mädel um Mädel hinein in seine Kollektion. Durch einen Wink des Schicksals verknallt er sich in alles, was nicht bei drei auf den Bäumen ist und die Liebe auf den ersten oder zweiten Blick wird von all den Damen sogar erwidert. Dieser offene Harem ist schon ein Prinzip, das einen gewissen komischen Beigeschmack hinterlässt. Gerade weil noch typisch Anime-mäßig in der Gruppe der Liebhaberinnen ein Band der Freundschaft herbeigezaubert wird, komm man sich schon etwas veräppelt vor. Aber wie man es auch dreht und wendet, so etwas habe ich nunmal noch nie gesehen. Tausend mal durfte ich schon angucken, wie ein asexueller Typ von Mädels umringt ist, die ihm zu Füßen liegen. Oder wie die immer gleichen Missverständnisse und Missgeschicke kurz vorm Kuss dazwischen grätschen.

All das bleibt einem bei The 100 Girlfriends erspart. Stattdessen gibts die volle Dröhnung Verliebtheit von allen Seiten, jede Menge Zärtlichkeit und ein riesiges Durcheinander. Ich war auch überrascht, dass der Humor anfangs ziemlich solide einsteigt. Das bleibt zwar nicht ganz erhalten, aber eine gewisse Spur guter Komik bleibt schon übrig. Natürlich kann man den Klamauk als Romanze nicht ernst nehmen. Die ganzen Mädels sind aber durchaus sweet und trotz ihren Stereotypen nicht charakterlos. Letztendlich bleibt ein seltsames Gefühl bei diesem eigenartigen Anime bestehen. Darum habe ich schon ein wenig mit mir gerungen, ob die Bewertung nicht noch einen Ticken nach unten fallen sollte. Aber für mich ausschlaggebend war der Unterhaltungswert immer hoch. Die allermeiste Zeit hatte ich Spaß am wilden Treiben. Dementsprechend landet The 100 Girlfriends über dem Durchschnitt und wird als Nonsense-RomCom von mir empfohlen, wenn man weiß, worauf man sich einlässt.
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Rezensionen – The Kingdoms of Ruin

Avatar: Lpark#19
Schwer zu glauben, aber der Macker in dieser Geschichte heißt Adonis. In The Kingdoms Of Ruin begleiten wir den Guten auf seinem Rachefeldzug gegen die Menschheit, denn die hat auf brutalste Art und Weise alle Hexen der Welt massakriert. Eine der Leidtragenden war Adonis Meisterin Chloe, die ihm ziemlich abgefahrene Magie mit auf den Weg gegeben hat, mit der er nun ordentlich Krawall machen kann. Seine Fähigkeiten, sowie die der anderen Charaktere sind bombastisch, was den Unterhaltungswert der Serie stark befeuert. Es macht Spaß, sich die heftigen Magie-Gefechte, die hier ausgetragen werden, anzugucken. Auch die Handlung hat sich viel vorgenommen, was anfangs funktioniert. Eine Wendung jagt die nächste und stets hat man das Gefühl, dass das Geschehen riesige Ausmaße annimmt.

Leider hält diese Achterbahnfahrt aber nur bis zur Halbzeit an. Dort angekommen entgleist der Wagen doch recht gewaltig und trudelt episodisch, sinn-befreit umher. Gerade so als hätte man alles nur bis dahin geplant und müsse sich jetzt noch flott etwas überlegen, um die restlichen Episoden zu füllen. Das ist schade, denn in den Ansätzen war die Geschichte schon interessant und vor allem fern ab vom Standard. Ich konnte damit leben, dass der große Adonis alles andere als ein Sympathieträger ist, denn schließlich ist auch das ein gewisses Alleinstellungsmerkmal dieses Animes. Durch die starke Regression der Story-Qualität schlittert The Kingdoms of Ruin zum Ende hin aber immer mehr Richtung unterer Durchschnitt. Die Ekligkeit, die eben schon häufig sehr drüber war und die ich mir nicht gern angeguckt habe, gab schlussendlich sogar noch den letzten Stupps hin zur Schwach-Bewertung.
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Rezensionen – Our Dating Story: Meine erfahrene Freundin und Ich

Avatar: Lpark#20
Ich schau immer noch gerne RomComs, aber Our Dating Story ist nun wirklich nicht das Wahre. Die hier dargebotene Handlung ist zu primitiv, um einen hinter dem Ofen hervorlocken zu können. An keiner Ecke passiert etwas Außergewöhnliches. Vielmehr sind es die üblichen Missverständnisse und Verstrickungen, die der blumigen Beziehung zwischen Gal-Girl Runa und Schlappschwanz des Jahrtausends Ryuuto eine Würze verleihen sollen. Das Ganze hat außerdem einen sehr pubertären Anstrich. Die Charaktere handeln so, als sei ihr Gehirn noch nicht da angekommen, wo es mal hin will, was einem als Beobachter stellenweise weh tun kann.

Es gibt hier Phasen, die ganz in Ordnung ein herziges Gefühl zwischen den zwei frisch Verliebten porträtieren. Wirklich in das schöne Feeling abtauchen konnte ich dabei aber eher nicht, weil mir die Personen nicht sympathisch waren. Runa ist eben die Essenz von girly. Außerhalb ihrer Verliebtheit ist kaum eine Spur Persönlichkeit zu finden. Ryuuto ist aber nochmal eine ganze Nummer schlimmer. Der Typ hat einfach den massivsten Stock der Weltgeschichte im Po und verfällt bei jedem Hauch von Zärtlichkeit in fieberhafte Zustände. Mit dem einher geht auch das ewige Hin und Her darum, ob die Zwei nicht endlich mal miteinander intim werden wollen. Irgendwie kam für mich so ein gewisses Reality-TV-Gefühl auf. Das Geschehen hat nie viel Niveau, aber ein Unterhaltungswert ist bis zu einem gewissen Grad meistens schon vorhanden. Darum geht die Tendenz in meiner Bewertung zu Our Dating Story tatsächlich eher nach oben. Empfehlen werde ich dieses unterdurchschnittliche, mitunter kindische Treiben trotzdem nicht.
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Rezensionen – A Returner’s Magic Should Be Special

Avatar: Lpark#21
Wir haben hier einen Fall, bei dem der Titel des Animes den Inhalt schon perfekt auf den Punkt bringt. A Returner’s Magic Should Be Special handelt von Desir. Der Kerl hat wenn man so will die große Endschlacht bereits mitgemacht, wurde dann aber in die Vergangenheit gebeamt und darf jetzt wieder von vorne anfangen. Das ist die Idee, die das gewisse Etwas liefern soll. Tatsächlich ist der Ansatz aber absolut alles, das hier vorhanden ist. Die Umsetzung dieser Serie ist bis in die tiefsten Fasern langweiliger Einheitsbrei. Das fängt damit an, dass Desir mit seinen tollen Fähigkeiten protzen darf und sich somit seine Verehrerinnen sichert. Weiter geht’s mit der unbeschreiblich überstrapazierten Trope der Klassengesellschaft, in der eine gute Herkunft entscheidend ist. Es gibt kaum einen häufiger gewählten Weg, um nervige Bösewichte zu schaffen, die sich geiler vorkommen als der Rest der Welt.

Der Punkt mit Desirs Background lässt sich im Verlauf fast nur noch anhand kleiner Bemerkungen seinerseits festmachen, ist aber in keiner Weise zu einer suffizienten Handlung verarbeitet. Man bekommt standardmäßiges Magic-School-Treiben aufgetischt. Es wird etwas trainiert und dann gegen die fiesen Malfoys der Schule ein Armdrücken veranstaltet. Erst für das Finale wird sich ein Stück Handlung aus dem Allerwertesten gezogen, das jedoch vorher in keiner Weise sinnvoll vorbereitet wurde. Weil es dem Zuschauer aus einer spontanen Laune heraus aufgetischt wird, und sowieso auch nicht ansatzweise interessant ist, juckt der krönende Abschluss einen auch nicht die Bohne. Übrigens sind zusätzlich die Charaktere durch und durch öde und stereotyp. Desir ist der typische Gutmensch, Romantica die typische Tsundere und Pram soll halt niedlich sein. Der einzige Punkt an A Returner’s Magic Should Be Special, der recht in Ordnung ist, ist die präsentiere Magie-Action. Mehr hat diese Klischee-Parade nicht zu bieten und ist darum nicht empfehlenswert.
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Rezensionen – A Playthrough of a Certain Dude’s VRMMO Life

Avatar: Lpark#22
Im Nachhinein hätte man es wissen müssen und nicht schon wieder in die Isekai-Falle tappen sollen. Klar, genau genommen geht es bei A Playthrough of a Certain Dude’s VRMMO Life um ein Videospiel, aber so einen großen Unterschied macht das nicht. Dieser Anime lockt einen initial mit gewissen Eigenheiten, die gute Unterhaltung versprechen. Im Gegensatz zu anderen Vertretern werden hier manche Aspekte des Gamings mehr in den Fokus gestellt, die sonst oft blass bleiben. Mir gefällt es besonders, dass Crafting eine große Rolle spielt. Man darf eingangs recht ausführlich beobachten wie Zutaten gesammelt werden und Gerichte gekocht werden, oder aber auch wie Hauptcharakter Earth an seiner Ausrüstung rumwerkelt. Leider jedoch ist nicht alles Gold was glänzt, so auch nicht die etwas affigen Resultate, die Earth bei der Herstellung erzielt. Ich find seine Stachelschuhe und sein komischer Bogen sehen schon sehr bedeppert aus.

Trotzdem liegt in der Darstellung der Handarbeit und im somit gezeigten Progress die größte Stärke dieser Serie. Das einzige, das manche sonst noch als positiv sehen könnten, ist eine gewisse lockere Atmosphäre. Ich persönlich halte jedoch einschläfernd für die treffendere Bezeichnung für die dargebotene Handlung. Es gibt keinen echten roten Faden und wenig spannende Ideen, die einen begeistern würden. Erst ziemlich gegen Ende kommt durch gewisse Beobachter der Situation ein halbwegs interessanter Aspekt dazu, der dann aber wohl erst in einer Fortsetzung zum Tragen kommen wird. Bis dahin bezirzte der gute Earth mit seiner Kochkunst hauptsächlich alle möglichen Mädels, die ihn aber im Endeffekt alle wenig interessieren. Er will ja nur friedlich vor sich hin gamen. Die Frage bleibt nur, warum man ihm dabei zugucken sollte. Besonders gute Optik hat der ganze Kladderadatsch auch nicht zu bieten, eher im Gegenteil. Dann vielleicht doch lieber selber ein Spiel zocken, als sich dieses lauwarme Stückchen Animationskunst zu genehmigen. Oder eben eine der vielen guten Alternativen angucken.
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Rezensionen – Shy

Avatar: Lpark#23
Shy kann ich gar nicht viel vorwerfen. Die Geschichte ist in Ordnung und optisch erlebt man sogar ein paar Highlight-Momente. Es ist nur so, dass der Anime nicht so recht meinen Nerv trifft. Das beginnt bei der Protagonistin Shy, die ihrem Namen alle Ehre macht. Von Beginn an ist sie extrem schüchtern unterwegs und in ihren Worten sehr gehemmt. Klar ist es genau ein Ziel der Serie, in diesem Bereich eine gewisse Charakterentwicklung darzustellen, was auch funktioniert. Es hat mich eben nur nicht besonders angesprochen, weil ich von ihrer übertrieben zaghaften Art die meiste Zeit irritiert war. Außerdem ist dieses Schema schon ein wenig überstrapaziert im Anime-Segment. Eher weniger häufig habe ich bisher das Superhelden-Thema bestaunen dürfen, jedoch gefällt mir die Etablierung des konkreten Settings bei Shy nicht in Gänze. Es ist so, dass hier jedem Land genau ein Superheld oder eine Superheldin entspringt. Auf mich wirkt es etwas unsinnig, wie zunächst das Bild gezeichnet wurde, dass Shy quasi lokal dafür zuständig sein soll, Leute vor Unfällen zu bewahren. Sie kann ja eh nie und nimmer ganz Japan abdecken und nebenbei noch schüchtern in der hinteren Ecke des Klassenzimmers hocken. Das ist im Endeffekt so ein typisches Ding von Superhelden-Geschichten, mit denen ich generell oft nicht so viel anfangen kann.

Schlussendlich hat die junge Heldin im Laufe der Serie sowieso immer weniger Zeit, um Zivilisten vor Ort behilflich zu sein. Sie hat dann alle Hände voll damit zu tun, gegen ein größeres Übel zu kämpfen. Die Idee hinter den Bösewichten gefällt mir dabei ziemlich gut. Sie haben ein ominöses Flair und schleierhafte, aber nicht unsinnige Beweggründe. Die Animationen schaffen es gelegentlich, positiv andersartige Eindrücke zu vermitteln. Zum Ende hin verliert sich die Story dann ein wenig im recht starken Suffering, was mich auch wieder nur so halb angesprochen hat. Zusammengefasst ist Shy schon nett gemacht. Meinen Geschmack trifft der Anime eher nicht, zumindest aber gebe ich die Durchschnittsbewertung.
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Rezensionen – Rurouni Kenshin (2023)

Avatar: Lpark#24
Ich finds cool, dass Rurouni Kenshin eine Neuauflage bekommen hat. So hatte ich als Fan des Genres die Gelegenheit, einen alten Shounen-Klassiker im Rahmen der aktuellen Season nachzuholen. Es stellt sich jedoch heraus, dass diese Geschichte in der Vergangenheit schon ganz gut aufgehoben war. Erst dachte ich, man könne Rurouni Kenshin gar nicht so stark ankreiden, dass es Schema F schnörkellos durchzieht, weil das Original viele Jahre auf dem Buckel hat. Doch dann hat mir eine Google-Suche verraten, dass die Publikation des Mangas zu einem Zeitpunkt begonnen hat, zu dem Dragon Ball schon fast zu Ende war. Das heißt, selbst damals gab es schon coolere Shounen-Titel als Kenshin.

Die neue Präsentation des alten Inhalts ist in keiner Weise zu bemängeln. Die Animationsqualität entspricht dem aktuellen Standard und die Musik fetzt gut. Die zwei Zentimeter hohe Staubschicht auf der Handlung ist eher das Problem. Es ist quasi das Shounen-Skelett mit ganz wenig Fleisch auf den Knochen. Wir haben einen Badass Hauptcharakter. Ständig kommen irgendwelche rachelüsternen Schwachmaten aus Löchern gekrochen, werden erst kurz gehyped, um dann von Kenshin zerlegt zu werden. Der restliche Teil der Hauptpersonen ist eigentlich derbe schwach, damit Kenshin eben noch stärker im Vergleich zu ihnen aussieht. Von den Charakterzügen sind die Figuren aber recht in Ordnung. Kenshin selbst ist nicht der kopflose Draufgänger, den andere solche Titel an die Front schicken. Auch mit den Leuten, die sich um ihn versammeln, kann man nach ein paar Episoden schon warm werden.

Für mich persönlich ist es jedoch ein KO-Schlag, dass mich die politischen Themen im Rahmen der Meiji-Epoche kein Stück jucken. Zumindest nicht wenn sie so eindimensional vorgetragen werden wie hier. Mir ist es egal, dass der nächste Kämpfer einen Racheakt abziehen muss, weil seine Fraktion irgendwann verloren hat. Oder wenn einer meint, sein Schwert-Stil sei der geilste und er müsse das unbedingt beweisen. Für mich sind das einfach in keiner Weise auch nur ansatzweise interessante Bösewichte. Die Kämpfe und Fähigkeiten sind zwar recht angenehm anzugucken, holen mich inhaltlich aber auch nicht wirklich ab. Ein richtiges Fantasy-Kampfsystem bietet für mein Empfinden eben viel spannendere Möglichkeiten als diese pseudo-realen Schwertkämpfe, die tatsächlich voll von ziemlich affigen Moves sind.

Schlussendlich hat das zwischen Kenshin und mir also nicht gepasst. Im Endeffekt kann man es recht simpel damit auf den Punkt bringen, dass dieser Anime eben ein waschechter Shounen ist. Betrachtet man, welch geniale Titel dieses Genre mittlerweile hervorgebracht hat, vergisst man vielleicht, dass Shounen-Titel sich im Kern an ein jüngeres Publikum richten. Diese Zielgruppe kann man mit dem hier gebotenen Grundgerüst vielleicht auch mitreißen. Im Gegensatz zu anderen Titeln, die über das herkömmliche Schema hinaus besondere Inhalte entfalten können, landet Rurouni Kenshin für mich persönlich nur im unteren Durschnitt.
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Rezensionen – Scott Pilgrim hebt ab

Avatar: Lpark#25
Scott Pilgrim Takes Off ist ja echt mal eine schräge Nummer. Es ist ein Anime im abgefahrenen Cartoon-Gewand. Genau gesagt erinnert mich der Stil an die virtuelle Band Gorillaz, die ich schon live bestaunen durfte. Auch der Namensgebende Hänger Scott ist Teil einer Musikgruppe, die rebellische Mucke fabriziert. Schon kurz nachdem in ihm eine neue Liebe entfacht wird, beginnen Charaktere sich Streetfighter-mäßig zu battlen und man merkt langsam, woher hier eigentlich der Wind weht. Es handelt sich bei dieser Serie um einen äußerst wilden Trip mit einer Reihe flippiger Persönlichkeiten, die nach und nach ins Rampenlicht gestellt werden. Auf dieser Reise gehen zwar die anfangs aufgeworfenen Mystery-Ansätze ein wenig flöten, man kann es dem Anime aber verzeihen. Schließlich unterhalten die überaus markanten Charaktere stets solide. Der um sie aufgebaute Humor ist definitiv eine Forte dieses Werks. Viele der Konversationen haben dieses gewisse Etwas, das einem ein breites Grinsen ins Gesicht zaubert. Obwohl ich vegane Ernährung tatsächlich bemerkenswert finde, musste ich zum Beispiel sehr lachen, als ein Kerl in dieser Geschichte durch seine Vegan-Powers abging wie ein Super-Saiyajin.

Allgemein stecken in diesem Anime viele witzige Ideen, verpackt in eine bestechend andere Optik. Zum vollen Glück fehlt mir eine noch etwas cleverer ausgeklügelte Rahmenhandlung. Zwar haben mich die ersten und die letzten Episoden begeistert. Schlussendlich wurde auch ein recht schöner Bogen geschlagen. Aber im Mittelteil kam eben doch ein gewisses Füllmaterial-Gefühl auf. Hätte sich die Haupthandlung noch etwas geschickter durch alle Episoden gewoben, wäre eine noch bessere Bewertung drin gewesen. Aber auch ohne dieses letzte Quäntchen Story-Qualität kann ich Scott Pilgrim Takes Off guten Gewissens jedem weiterempfehlen, der Lust auf eine ausgefallene Animations-Achterbahnfahrt mit exzentrischen Passagieren und viel Humor hat.
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Rezensionen – Reign of the Seven Spellblades

Avatar: Lpark#26
Reign of the Seven Spellblades hat starke Harry Potter Vibes. Tatsächlich schafft es diese Serie hervorragend, eine magische Atmosphäre ins Anime-Segment zu übertragen. Dazu gehören unter anderem Fabelwesen, eine Akademie voller mysteriöser Phänomene und eine breite Palette von Zaubersprüchen. Entscheidend für das prickelnde Flair ist vor allem die atemberaubende Präsentation, die den leicht überdurchschnittlichen Inhalt noch viel besser aussehen lässt, als er eigentlich ist. Die bildgewaltigen Zauber-Kämpfe sind nicht von schlechten Eltern. Aber auch die ganze Umgebung ist überaus schön entworfen. Abgerundet wird das Bild von einem phänomenalen Soundtrack, der kaum besser passen könnte.

Die Handlung mag da vielleicht nicht in Gänze mithalten, hat aber durchaus auch starke Punkte. Ich mag es sehr, dass die Geschichte von kleinen und größeren Geheimnissen gespickt ist. Zudem gefällt mir die Hauptgeschichte um die 7 Spellblades und die Oberetage der Schule. Es ist schade, dass die in dieser Staffel erzählten Story-Arcs überwiegend Nebenstränge bilden, die einen inhaltlich vielleicht nicht ganz vom Hocker hauen. Besonders die erste Geschichte rund um den Troll wurde für meinen Geschmack viel zu lange breitgetreten. Als Ganzes gesehen empfinde ich den Plot dennoch als solide.

Noch besser allerdings sind die Charaktere. Es ist überaus erfrischend, eine Gruppe aus 6 relevanten Figuren im Rampenlicht zu sehen. Das bietet eine deutliche Abwechslung gegenüber dem Großteil anderer Fantasy-Anime. Klar gibt es mit Oliver einen Protagonisten, aber Nanao’s Rolle ist beinahe genauso relevant. Selbst den etwas weniger wichtigen unter den 6 Freunden wird versucht möglichst viel Sinnvolles zu tun zu geben, was eine tolle Balance ergibt. Die Dynamik innerhalb der facettenreichen Hauptgruppe ist für mich neben der Animationsqualität der stärkste Punkt dieser Produktion. Schlussendlich hatte ich einen riesigen Spaß an Reign of the Seven Spellblades. Mich haben die actiongeladenen Kämpfe, die magische Atmosphäre und zu guter Letzt die sympathischen Hauptfiguren sehr überzeugt. Darum kann ich den Anime nur weiterempfehlen und würde mich sehr über mehr Staffeln freuen.
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Rezensionen – Hi Score Girl

Avatar: Lpark#27
Zum Retro-Gaming habe ich zumindest einen kleinen Bezug. Als Kind hab ich öfter auf der Super Nintendo meines Bruders gezockt. Besonders mochte ich Super Mario World und Donkey Kong Country. Tatsächlich hab ich sogar mal zwei, drei Jahre E-Sports-Luft geschnuppert, indem ich für ein Team Hearthstone gespielt habe und da mal #1 der europäischen Monats-Rangliste erklettert habe. Darum dachte ich, dass ich mit dem Thema von High Score Girl etwas anfangen könnte, was sich aber als falsch entpuppte. Leider bietet der Anime keinen Querschnitt der Gaming-Szene, sondern fokussiert sich fast ausschließlich auf Fighting-Games, was überhaupt nicht mein Genre ist. Für mich wäre es interessanter gewesen, verschiedene Facetten des Retro-Gamings besser beleuchtet zu sehen.

Natürlich ist bei Anime das zugrundeliegende Thema aber nur eine Sache. Es gibt genügend Titel, die einen fesseln, obwohl das Thema einen eigentlich nicht juckt. Zum Beispiel im Sports-Genre. Damit High Score Girl sich in die Riege dieser Serien einreihen könnte, müsste seine Romanze sehr überzeugen. Denn es besteht nur aus den zwei Komponenten des Retro-Gamings und der Romanze. Aber was das angeht, bleiben die Gefühle schlussendlich nur lauwarm. Zwar ist der romantische Teil der Handlung nicht komlett schlecht und bietet vielleicht sogar mehr Entwicklungen als andere Titel, aber die Figuren überzeugen mich nicht. Der Hauptcharakter Haruo definiert sich rein über seine Gaming-Leidenschaft. Er redet kaum von etwas anderem, sodass es schwer fällt zu verstehen, warum überhaupt eins der Mädels auf ihn stehen sollte. Seine Herzdame Akira teilt seine Passion und ist in ihrem Verhalten recht knuffig. Leider aber wurde die fragwürdige Wahl getroffen, sie kein Wort sprechen zu lassen, was es erheblich erschwert, der Beziehung Tiefe zu verleihen. Für mich ist das eine faule Entscheidung, die der Knackpunkt dafür ist, dass das Potential der Romanze nicht ausgeschöpft werden kann, obwohl die grundlegenden Dynamiken in den Beziehungen eigentlich ziemlich gut sind.

Die CG-Animationen tragen noch einen kleinen Teil dazu bei, dass es nicht gerade sehr gefühlvoll werden kann, da die Gesichtsausdrücke eben sehr hölzern sind und die Emotionen nicht so gut transportiert werden. Tatsächlich ist diese Animationstechnik hier aber sonst ziemlich gut aufgehoben und stört abgesehen von wenigen Momenten kaum. Alles in Allem sollte man Hi Score Girl letztlich nur eine Chance geben, wenn man eine große Affinität zu Retro-Fighting-Games hat. Die nehmen einen extrem großen Teil der Serie ein und werden bei Leuten, die solche Spiele gezockt haben, bestimmt gut Nostalgie auslösen. Die mittelprächtige Romanze allein ist nicht Grund genug, um Hi Score Girl unabhängig vom Interesse an Fighting-Games zu empfehlen.
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Rezensionen – Am I Actually the Strongest?

Avatar: Lpark#28
Code Geass hat angerufen, Lelouch hätte gern sein Outfit zurück. Leider ist Harutos Cosplay aber die einzige Überschneidung von Am I Actually The Strongest? mit einem guten Anime. In dieser Kluft beeindruckt der abermals übermächtige Protagonist ein Mädel nach dem anderem. Zu seinen größten Fans zählt dabei seine kleine Schwester Charlotte. Imouto-Geschichten ziehen Animes für mich oft nochmal ein Stück weiter herunter. Hier ist das besonders schade, da die Kleine zu Beginn eigentlich recht viele, niedliche Momente hat. Dann werden aber doch wieder unnötige Badszenen untergemischt. Und schließlich stellt sich heraus, dass sie ihr Idol in Zukunft mal heiraten möchte. Dabei ist sie nur eine von vielen Kandidatinnen, die Haruto beweihräuchern. Überrascht bin ich von diesem Muster natürlich nicht. Anfangs mochte ich den Anime trotzdem von seiner lockeren Stimmung her ganz gerne. Harutos Hintergrund als NEET ist mittlerweile zwar auch keine neue Idee mehr, dennoch macht es Spaß zu sehen, wie er Otaku-Kultur in die Anderswelt mitbringt. Eben gerade auch, weil er Charlotte damit komplett ansteckt.

Das wars dann aber auch schon mit Positivem, das man hier auffindet. Neben dieser teilweise lockeren Atmosphäre, die eher in frühen Episoden zum Tragen kommt, ist es absoluter Anime-Bodensatz. Alles in der Handlung ist nur darauf ausgerichtet, den grundlos mächtigen Helden ins Rampenlicht zu stellen. Etwas anderes, als dass er Gegner mit Leichtigkeit besiegt oder allen mit seiner einzigartigen Magie die Sprache verschlägt, passiert hier nicht. Zuletzt rundet der obligatorische, langweilige Untermensch als Bösewicht Schneider, dem Haruto natürlich seine Grenzen aufzeigen muss, das Ganze zu einem ganz besonders schlechten Isekai-Paket ab, das man niemandem empfehlen kann.
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Rezensionen – The Gene of AI

Avatar: Lpark#29
Ich mag SciFi-Geschichten nicht besonders. Zudem ist The Gene Of AI viel episodischer als man es anfangs meinen würde. Der initial aufgezeigte rote Faden wird die meiste Zeit kaum verfolgt und erst gegen Ende wieder aufgegriffen. Trotzdem hat mich der Anime überwiegend überzeugt. Fast alle Patienten, die bei Dr. Sudou eintrudeln, haben inhaltlich fesselnde Probleme im Gepäck, die zum Nachdenken anregen. Regelmäßig wird man mit ethischen Dilemmata konfrontiert, die einem mitunter ein unangenehmes Kribbeln durchs Hirn jagen. Dabei drehen sich einige der Episoden zum Beispiel darum, inwiefern die Identität eines Menschen intakt bleibt, wenn dessen Bewusstsein kopiert oder überschrieben wird.

Manche der Erzählungen sind durchaus gelungen genug um einen zu rühren. Gerade eingangs gibt es einige, die das schaffen. Teilweise ist es sogar schade, wie schnell sie abgehakt werden, da man gerne noch etwas mehr darüber erfahren hätte, wie es für die Betroffenen weitergeht. Hintenheraus tauchen ein paar schwächere Fälle auf. Die übergreifende Geschichte wird zu guter Letzt auch noch aufgegriffen, hat mich allerdings gar nicht so sehr abgeholt. Ich hatte nicht das Gefühl, dass diese Handlung besondere Substanz besitzt. Außerdem hören die 12 Episoden recht abrupt auf, ohne viel zu offenbaren. Was die Präsentation angeht, hat das Animations-Studio solide abgeliefert. Wie so oft bei Madhouse war das Opening mal wieder ein unskippbarer Banger. The Gene Of AI als Ganzes kann ich durchaus empfehlen, wenn man Lust darauf hat, sich mit Denkanstößen auseinanderzusetzen. Obwohl man sagen muss, dass das Potential nicht in jeder Hinsicht ausgeschöpft wird und die Qualität der Episoden ein wenig schwankt.
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Rezensionen – Uncle from Another World

Avatar: Lpark#30
Auf YouTube und Twitch sind Reactions ja ein riesen Ding. Sie imitieren das Gefühl, man schaue sich Content zusammen mit Freunden an. Uncle From Another World verfolgt den innovativen Ansatz, dieses Prinzip auf einen Anime zu übertragen. Es beginnt damit, dass Takafumis Onkel Takehito von seiner Reise aus einer Parallelwelt zurückgekehrt ist. Praktischerweise hat er magische Kräfte mitgebracht und präsentiert seinem Neffen und dessen Kindheitsfreundin Fujimiya die bestrittenen Abenteuer auf einem holographischen Bildschirm. Dadurch, dass diese Serie das Isekai-Genre clever parodiert, geht es klar, dass auf dem künstlichen Monitor bis zu einem gewissen Grad ein Fantasy-Harem flackert. Es ist alles mit großem Augenzwinkern zu verstehen. Onkelchen, den die meisten Bewohner der Anderswelt mit einem Ork verwechseln, ist als extremer Sega-Nerd in fast allem was er tut eine Witzfigur. Da kann er ruhig overpowerten Kram abziehen und hübsche Mädels abschleppen. Anstelle dessen, langweilig zu sein, ist es hier eben witzig. Das Geschehen hat generell eine hohe Dichte an gelungenen Gags, angereichert noch durch die Kommentare der Personen, die sich das Ganze auf dem Monitor angucken.

Abseits der Comedy sind die Charaktere recht charmant. Gerade Elf-Tsundere und Mabel sammeln regelmäßig Sympathiepunkte. Die zu verfolgende Geschichte ist solides Popkornkino. Ich kann tatsächlich nicht ganz genau sagen, warum bei mir der Funke nicht noch mehr übergesprungen ist. Es gab hier und da schon etwas schwächere Episoden und vielleicht fehlten mir auch ein paar überraschende Entwicklungen. Insbesondere was Onkels YouTube-Karriere und generell den Inhalt innerhalb der realen Welt angeht, hätte ich mir noch etwas mehr gewünscht. Letztendlich hat mich Uncle From Another World aber öfter zum Lachen gebracht und überwiegend gut unterhalten. Insbesondere der frische Ansatz überzeugt. Somit ist diese Komödie definitiv empfehlenswert.
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