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Rezensionen – Weathering with You: Das Mädchen, das die Sonne berührte

Avatar: Nyan-Kun#2
  • Handlung
  • Animation
  • Charaktere
  • Musik
Nachdem so einige Leute doch noch auf mich eingeredet haben, dass Weathering with you besser als "Your Name" ist und doch nicht dasselbe ist wie "Your Name" hab ich dem Film heute doch noch eine Chance gegeben.

Und ich kann schon mal sagen: Ja, er ist besser. Doch den gesetzten Standards eines Meisterwerks wird dieser Film immer noch nicht gerecht. Nun werden einige sagen, dass ich kleinlich bin, aber so sehr wie der Film hochgelobt wird und von einigen als zu unrecht unbedachter Oscar-Kandidat betrachtet wird muss man schon mit anderen Maßstäben herangehen als ein "One Piece" oder "Fairy Tail" Film. Und "Weathering with you" will definitiv in höheren Sphären schweben. Das positivste was ich zu dem Film sagen kann ist, dass animationstechnisch so alles aufgefahren wird was geht, wobei es stellenweise etwas zu sehr auf Hochglanz poliert wurde, was bei vereinzelten Product-Placement Szenen etwas befremdlich wirkt und schon eher einen "Werbespotcharakter" hat (Shinkai hatte immer wieder Hochglanz Werbe- und Firmenvideos produziert. Diesen Makel wird er nicht komplett los). Vor allem bei der einen Szene im McDonalds war es schon fast zu viel des guten. Klar will man seinen Sponsor nicht vergrätzen, aber da wurde dann doch etwas zu dick aufgetragen, vor allem mit Hodakas genussvollen Kommentar. Da kommt man sich schon fast vor als wäre man zur Werbung übergelangt.
Jedenfalls wie gesagt Animation top, vor allem die Kamerafahrten waren klasse gemacht und weder zu sehr gefühlt nach CGI oder sonst irgendwie ruckelig wie das gerne mal bei manch Animefilm heutzutage so ist. Es gab da lediglich nur eine Szene, wo man ein ziemliches CGI-Overkill gemerkt hat, was dann doch eher störend war.
Das war die Feuerwerksszene. Das sonst so schön inszenierte Tokyo im Film präsentiert sich hier leider in einem gefühlt altbackenen CGI. Da helfen die paar bunten und fast schon langweiligen Feuerwerkskörper auch nicht wirklich. War für mich die einzige Szene im Film, die nicht gerade schön anzusehen war.

Was die Story anbelangt so sagen einige, dass sie simpler ist, leichter. Sehe ich zur Hälfte so. Treffender wäre die Aussage, dass die Story geradliniger erzählt wird. Bei dem Zeitreisethema in "Your Name" war man ja immer wieder hin und her gesprungen, sodass sich zwischendrin immer wieder mal Leerläufe und langatmige Stellen auftaten. An Dramatik wird aber auch bei "Weathering with you" nicht gespart, auch wenn durch den fließenderen Verlauf der Story das ganze einem weniger schwer im Magen liegt als die ach so großen Plottwists in "Your Name", die eher harsch geraten waren.
Bei den Charakteren auch etwas mehr Pluspunkte im Vergleich zu "Your Name", wo Hodaka und Hina für mich eine bessere Chemie und Zusammenspiel hatten als Taki und Mitsuha aus "Your Name". Auch die Nebencharaktere hatten auf mich einen bleibenderen Eindruck hinterlassen. Bizarr fand ich den genervten Inspektor mit der "Elvis"-Mähne und die eine Katze hatte auch etwas an sich was mir nicht aus dem Kopf geht. Hinas kleiner Bruder und Frauenheld Nagi hat eine gewisse Leichtigkeit in dem Film mit eingebracht und Keisuke als lässiger "Onkel" hat auch einen gewissen Rahmen und Stütze mit eingebracht. Da hat Shinkai sich schon mal gut gebessert, waren die Nebencharaktere in "Your Name" doch eher belanglose und blasse Stichwortgeber, die einzig dazu da waren die Story um die Hauptcharaktere irgendwie voranzubringen.

Das Ende ist wiederum etwas was mich etwas stutzig macht:
Die Moral der Geschichte wurde da meiner Ansicht nach nicht wirklich gut rüber gebracht. Hodaka holt Hina aus der anderen Welt zurück und gibt offen zu, dass es von ihm gesehen wieder Regen geben soll. Ist ihm egal. Nun Ende vom Lied: Es regnet wieder und zwar so lange und heftig bis halb Tokyo unter Wasser steht.
Also was könnte uns das sagen? Ich hab daraus den Schluss gezogen, dass es "gut" ist so richtig egoistisch zu sein. Hauptsache ich kann mit dem Mädel den ich mag zusammen sein. Was den Rest anbelangt, egal. Nach mir die Sintflut. Sicherlich nicht unbedingt das was Shinkai eigentlich im Sinne hatte. Auch die anderen Kinozuschauer waren von diesem Ausgang der Geschichte eher irritiert. So gab es am Ende zumindest regen Austausch unter dem Publikum.
Bei genauerem Nachdenken könnte die Botschaft aber auch sein, dass die Natur ihr eigenes Ding macht und eigentlich nicht wirklich verrückt spielt, sodass man das nicht immer aus der Sicht der Menschen betrachten soll, weil die sowieso nur "kurzzeitige Gäste" sind. Das muss man sich noch in Erinnerung rufen, was der eine Opa da Keisuke erzählt hat. Kam jedenfalls aber im Ende nicht so direkt rüber und wie gesagt konnte man das Ende auch anders deuten.
Dennoch hatte mich das Ende mehr zufrieden gestimmt als das von "Your Name", dass da eher langatmig geraten war. Hier bei "Weathering with you" hat Shinkai das mit dem Timing besser drauf gehabt.

Die Musik ist so eine Sache für sich. Ich persönlich fand sie an sich in Ordnung. Die Songs fand ich stellenweise aber schlecht eingesetzt. In den besonders emotionalen Momenten werden diese Szenen von den Songs förmlich "niedergesungen", so als würden sich Bild und Musik einen Kampf abliefern wer eher Aufmerksamkeit bekommen sollte. Fand ich nicht so toll, vielmehr störend. Könnte sein, dass die Japaner da einen anderen Geschmack haben, aber mein Ding waren diese gezwungenen Einsätze der Songs nicht.

Brauche ich mir diesen Film noch einmal anzugucken? Nein, aber er hat mich doch etwas zufriedener gestimmt als "Your Name". Das große Meisterwerk hat Shinkai aber damit für mich immer noch nicht geschaffen. Immerhin hat er es geschafft, dass ich die Hoffnung in ihm noch nicht gänzlich verloren habe.
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Rezensionen – How to Keep a Mummy

Avatar: Nyan-Kun#3
  • Handlung
  • Animation
  • Charaktere
  • Musik
  • Niedlichkeitsfaktor
Seichte Feel Good SoL Animeserien mit einer ordentlichen Portion Zucker gibt es massenhaft. Da ist es nicht immer leicht aus dieser Masse herauszustechen. Auf der Suche nach neuem SoL Stoff zum ausklinken eines harten und stressigen Wochentags bin ich eher zufällig auf How to Keep a Mummy gestoßen. Und tatsächlich war diese Serie goldrichtig gewesen. Ich werde kein Geheimnis draus machen wie sehr ich diese Serie lieb gewonnen habe. Im folgenden werde ich das genauer ausführen.

Handlung

Doch worum geht es in der Serie eigentlich?
Sora Kashiwagi bekommt eines Tages von seinem abenteuerlustigen Vater aus Ägypten einen riesigen Sarkophag zugeschickt. In dem vom Vater beigelegten "Brief" erklärt er, dass es sich um eine Mumie handelt. Schnell schrillen bei Sora die Alarmglocken. Hat der Vater in der Vergangenheit doch immer wieder ziemlich lebensgefährliche Dinge an ihn geschickt. Als der Sarkophag geöffnet wird kommt allerdings ein kleines knuffiges Wesen hervor, was man am ehesten noch als bandagierte Puppe bezeichnen könnte. Sora zeigt sich zunächst irritiert. Verschwendet jedoch keine Zeit dieses kleine Ding wieder los zu werden. Jedoch weigert es sich wieder in den Sarkophag zu gehen und von Sora zurückgeschickt zu werden.
Nach einer Weile schafft es diese kleine Mini-Mumie Sora davon zu überzeugen, dass er hier bleiben darf. Und ehe man es sich versieht hat diese kleine Mini-Mumie nicht nur Soras Herz, sondern auch das der Zuschauer mit seiner unglaublichen Niedlichkeit erobert. Schließlich bekommt er von Sora auch einen Namen: Mii-Kun

Soweit die Ausgangslage. Aber nicht nur Sora bekommt einen knuffigen Partner an die Seite. Im laufe der Serie kommen noch einige weitere niedliche Wesen vor, die die Herzen ihrer neuen Partner erobern. So viel Vorweg. Gemeinsam bilden sie mit Sora und Mii-Kun schnell eine Art Stammtisch für Fabelwesen Besitzer, die sich über ihre Erlebnisse mit denen austauschen und gemeinsam was unternehmen.

Doch Moment Fabelwesen? Wie ist es denn dazu gekommen?
Nun das wäre ein Punkt, der zu Beginn etwas irritierend sein dürfte. Das das Universum in dem die Serie spielt sehr fantasylastig ist wird einem zunächst nicht wirklich bewusst. Die Existenz und das Wissen von diesen Fabelwesen und auch diversen japanischen Gottheiten wird hier sozusagen als gegeben gesehen. Und so überrascht es nicht, dass Sora und co. an sich nicht wirklich überrascht sind als sie auf weitere Fabelwesen stoßen. Sora selbst hatte schon als kleines Kind recht früh Bekanntschaft mit Fabelwesen gemacht. Die Mehrheit der Menschen betrachtet all das natürlich als Legende oder Märchen.

Vielleicht merkt ihr schon, dass ich mich an diesem Punkt etwas aufstoße. Denn "How to Keep a Mummy" erweckt nicht mal ansatzweise den Eindruck, dass es sich um eine Fantasyserie handelt. Klar ist das allein wegen den verschiedenen Fabelwesen Fantasy, aber es fühlt sich einfach nicht so an. Verwundert hat mich, dass nicht nur Sora, sondern auch alle anderen kaum wirklich überrascht waren. Hallo?! Da fliegt ein kleiner Mini-Drache durch die Gegend oder ein Oni-Kind macht Schabernack und die Protagonisten reagieren so als würden sie ein süßes Kätzchen vor sich sehen. Etwas mehr Verwunderung, Verblüffung, Erstaunen hätte ich angesichts dieser Fabelwesen nicht schlecht gefunden. So hätte ich reagiert. Mag jeder so sehen wie er will, aber das hatte meinen Eindruck an der Serie doch noch etwas getrübt, aber auch nur ein wenig.

Darüber hinaus hat die Handlung nicht wirklich viel außergewöhnliches zu bieten. Hin und wieder gibt es ein paar Backgroundstorys zu den Protagonisten und den Fabelwesen, die ziemlich rührend und süß sind. Ansonsten lebt die Serie natürlich vor allem durch die wirklich herzallerliebsten Fabelwesen. Allen voran Mii-Kun.

Für die Handlung gibt es insgesamt 3 von 5 Zuckerwürfel.

Animation

Eins Vorweg. In diesem Punkt schließe ich auch den Zeichenstil und das Charakterdesign mit ein, auch es streng genommen verschiedene Punkte sind. Der Übersicht halber fasse ich das aber zu einem Punkt zusammen.

Der Chibi-Faktor wird hier ganz groß geschrieben bei den Fabelwesen. Jeder von diesen Wesen sieht unglaublich süß aus. Trotz ihres schlichten Stils, vor allem bei Mii-Kun, funktioniert das grandios und man möchte jeden einzelnen von ihnen so richtig durch knuddeln. Vielmehr möchte ich dazu auch gar nicht sagen als, dass das Design dieser Fabelwesen einem einen richtigen Zuckerschock versetzen kann. Guckt euch die Bilder von diesen Fabelwesen an und überzeugt euch selbst.
Ähnliches gilt auch für die Hauptprotagonisten. Allerdings hat man es bei dem Design dieser Personen es nicht mit einer Weltrevolution zu tun. Irgendwie hat man diese woanders schon mal gesehen. So mein Eindruck.
Die Welt ist sehr hell und farbenfroh gehalten, was zum unschuldigen Touch und Feeling der Serie passt.
Bei der Animation an sich ist mir jetzt nichts großes aufgefallen. Weder im negativen noch im positiven Sinne. Kann man sich gut angucken.

Dafür gibt es 4 von 5 Zuckerwürfel. Da haben das Design und die putzigen Animationen der Fabelwesen den Ausschlag gegeben.

Charaktere

Kommen wir nun zum wichtigsten Punkt der Serie: Den Charakteren.Viele SoL Serien stehen oder fallen mit den Charakteren. Wenn diese nichts taugen oder einem überhaupt nicht zusagen kann man sich die Serie auch gleich sparen.
Fangen wir mal mit den wichtigsten an. Da haben wir erst mal Sora Kashiwagi. Ich nenne ihn mal den netten Musterknaben, der gerne den Haushalt schmeißt und dabei stets nett lächelt (könnte somit auch der moderne Jesus sein). Was anderes ist er auch nicht. Er kann gut kochen, ist stets um seine Freunde bemüht, kümmert sich um seine Mitmenschen und würde niemandem eine Bitte ausschlagen. Ich weiß nicht so recht, aber irgendwie ging er mir im laufe der Serie immer mehr auf dem Sack. Um es mal so zu formulieren. Er war so dermaßen sympathisch, dass er einem schon unsympathisch wurde. Wie wenn man zu viele Bonbons gegessen hat und danach ordentlich Zahnschmerzen bekommt. Der einzige Grund weshalb er bei mir noch nicht ganz unten durch ist, ist der das er sich so liebevoll um Mii-Kun kümmert und letzterer dabei so dankbar und glücklich ist, dass man schon wieder dahinschmilzt.
Tazuki Kamiya ist der langjährige Kindheitsfreund von Sora. Beide kennen sich schon seit dem Kindergarten. Tazuki ist im Grunde genommen der typische kühl tuende Schönling mit mysteriöser Vergangenheit oder Geheimnis den man schon in dutzenden Animes zu sehen bekommen hat (Marke Harte Schale, weicher Kern) und das auch noch meist als bester Freund des Hauptprotagonisten wie auch hier. Anders als in den anderen Fällen geht man hier natürlich auch auf seine Beziehung zu den Fabelwesen ein, was dann doch noch recht interessant war, vor allem im Rückblick auf seine Vorgeschichte mit denen.
Asa Motegi ist die Klassenkameradin von Sora und Tazuki und an sich hatte sie mit den beiden Jungs auch nicht so viel am Hut bis auch sie Bekanntschaft mit einem Fabelwesen machte. Ihre herausstechendsten Eigenschaften dürfte ihre große Angst vor Reptilien und ihre fast schon übermenschliche Stärke sein, was man angesichts ihres zierlichen Körpers wohl nicht für möglich gehalten hätte. Im großen und ganzen ist sie jedoch eine liebe Person, die sich schnell mit Sora und den anderen Protagonisten anfreundet.
Daichi Tachiaki ist der letzte, der der Fabelwesen-Truppe beitritt. Lange wurde er von Albträumen gepeinigt, die ihm keine Ruhe gelassen hatten und das wohl schon seit seiner Kindheit. Das hat auch Auswirkungen auf sein (Sozial-)Leben. In der Schule gilt er als Verrückt, ist gewalttätig und hat sogar Hausverbot im Krankenzimmer. Sora war der erste, der für Daichi ein offenes Ohr hatte und ihm geholfen hat. Seit auch er ein Fabelwesen hat, dass seine Albträume regelmäßig verspeist ist er wie ausgewechselt. Im Grunde seines Herzens ist er ein sehr zurückhaltender und höflicher Mensch, der keiner Fliege was zu Leide tun würde.

Dann gibt ja noch die Fabelwesen. Für mich die eigentlichen Stars der Serie. Neben der Mini-Mumie Mii-Kun, der Sora über alles liebt hätten wir noch im Petto ein Oni-Kind namens Conny, der zu Beginn Tazuki Kopfzerbrechen bereitet, einen Mini-Drachen namens Isao, dass treu auf Asa aufpasst und überaus clever ist und ein knuffiges Blau-weißes Wesen namens Mümmler, dass wie schon gesagt sich von Daichis Albträumen ernährt. Jeder einzelne von denen hat so den ein oder anderen größeren Auftritt, wo er sich von der besonders niedlichen Seite zeigen kann.

Abgerundet wird dies noch mit dem ein oder anderen interessanten Nebencharakter wie etwa Soras Tante Kaeda, die immer hart am arbeiten ist und zwei Seiten hat. Einmal die "Feme Fatal", wenn sie ihre Brille auf hat und dann noch eine etwas schrullige Seite, wenn sie privat zu Hause ist. Pochi, der Hund von Sora hat auch noch so seine Momente. Natürlich auch mit Mii-Kun

Summa Summarum kommt ich bei den Charakteren auf 4 von 5 Zuckerwürfel. Daichi und die Fabelwesen haben da den Ausschlag gegeben. Die anderen recht schwachen Hauptcharaktere haben die Wertung fast auf eine 3 abstürzen lassen, aber da diese die Minderheit darstellen bleibt es noch bei einer 4.

Musik

Normalerweise sage ich nichts zur Musik. Doch diesmal hat diese meine Aufmerksamkeit erregt. Der Original Soundtrack passt wunderbar zur aufgeweckten Stimmung der Serie und bringt auch ein paar "ägyptische" Klänge mit rein. Statt stupide billig zusammen gemixte Elektro-BGM aus dem Computer zu nehmen wurden vor allem auf Xylophon und Klavier, vereinzelt auch auf Blasinstrumente, zurückgegriffen. Es klingt alles stimming und man merkt auch, dass dafür etwas mehr Zeit investiert wurde. Das verleiht dem ganzen eine markante Note und lässt die Serie auch nicht beliebig wirken.
Auch markant sind der Opening und Ending Song. Der Opening Song Fushigi na Tabi wa Tsuzuku no sa klingt locker und sprüht geradezu über vor guter Laune, womit man perfekt auf die kommende Folge eingestimmt wird. Manch einer wird wohl bei dem Song sagen, dass es eher ein Opening Song für eine japanische Dauerwerbesendung ist. Auch bei mir kam diese Assoziation das ein oder andere mal auf. Wird insofern nicht jedem gefallen.
Der Ending Song Rosetta Stone hatte mir dann noch ein Stückchen besser gefallen. Im Grunde genommen gibt es da zwei Abschnitte. Einmal den Chibi Teil mit den tanzenden Protagonisten, wo man auch gemütlich aus der Serie ausgeklingt wird und der zweite Teil, wo es noch einen kleinen Nachschlag an Tanzeinlage gibt, der auch etwas fetziger daherkommt und wieder "ägyptische" Klänge mit reinmischt. Hat mir im großen und ganzen sehr zugesagt.

Für das musikalische Gesamtpaket gibt es volle 5 Zuckerwürfel.

Fazit

"How to Keep a Mummy" ist eine richtig schöne Feel Good Serie, die einem sofort ein strahlendes Lächeln ins Gesicht zaubert. Sämtliche Fabelwesen sind richtig niedlich und einige andere Charaktere auch. Beim feminin wirkenden Sora hat man es mit der Sympathie eine Spur zu weit getrieben, aber das ist ebenso wie die abrupte Veranschaulichung der Fantasy-Gegebenheiten verschmerzbar, zumal es in erster Linie um den niedlichen Mii-Kun und seine Fabelwesen-Freunde geht. Alles andere ist schon mehr Beiwerk. Dabei versteht die Serie es ganz gut die besonders liebenswürdigen Momente hervorragend zu präsentieren ohne jedoch die herzzerreißenden und -erwärmenden Augenblicke außer acht zu lassen, was es nur umso liebenswürdiger macht.
Der schöne Soundtrack rundet das ganze noch ab und macht die Serie noch zusätzlich unvergesslich.

Jeder der genug vom grauen, tristen Alltag hat und sich mal an was schönem erfreuen möchte kann ich "How to Keep a Mummy" nur wärmstens empfehlen.
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Rezensionen – She and Her Cat: Everything Flows

Avatar: Nyan-Kun#4
  • Handlung
  • Animation
  • Charaktere
  • Musik
Zunächst mal muss ich sagen, dass ich den Werken von Makoto Shinkai etwas distanzierter gegenüber stehe. Sie sind keinesfalls schlecht, aber Meisterwerke sind diese für mich bisher (noch) nicht. Da mangelt es noch an einer interessanteren und intensiveren Charaktergestaltung und die Storys könnten auch noch etwas mehr Feinschliff vertragen, vor allem vom Gesamtbild und der Erzählung her. Das Potenzial ist aber auf jeden Fall da. Shinkais Spezialität sind Geschichten zwischen zwei Hauptcharakteren, die eine enge Bindung zueinander haben bzw. wo sich eine solche Bindung noch herauskristallisiert. Das ganze spielt sich dann in der realen Welt ab, zum Teil mit phantastischen Elementen.

She and Her Cat: Everything Flows bildet da keine Ausnahme. Doch worum geht es in dieser kleinen, aber feinen Miniserie bestehend aus 4 kurzen Episoden:

Hier wird die Beziehung zwischen einer jungen Frau und ihrer Katze näher beleuchtet, die schon seit ihrer Kindheit zusammen waren. Dabei wird die ganze Geschichte in einem recht sachlichen Tonfall von der Katze erzählt. Wie ich finde eine sehr schöne Idee. Kann der Kater aus seiner Sicht nicht alles richtig erfassen, während einem als Zuschauer durchaus klar ist mit welchen Problemen und Sorgen sie die junge Frau herumschlagen muss. So fügt sich das ganze zu einem recht interessanten Gesamtbild. Die nüchterne Erzählweise des Katers in Verbindung mit dem was man als Zuschauer über das bisherige Leben der Frau zu sehen bekommt lässt das ganze um einiges emotionaler werden. Und je mehr man über die beiden erfuhr umso rührender wurde das ganze bis zum großen Finale, was, wie man das von Shinkai kennt, eine gewisse Tragik beinhaltet.

Was die Charaktere betrifft so finde ich sie von allen Shinkai Werken so ziemlich am besten gelungen. Der Kater kommt durch seine nüchternen Off-Kommentare erstaunlich gefasst und doch sogleich wissbegierig rüber. Kann er doch nicht so recht verstehen, was mit der guten Frau los ist und ist entsprechend bemüht dies zu erklären. Von der jungen Frau erfährt man zu Beginn noch nicht so viel. Im laufe der Geschichte kommen aber immer mehr Puzzlesteine zusammen, die den bisherigen Lebensverlauf der Frau aufzeigen. An sich ist sie eine ganz normale Frau. Es ist auch hier die Erzählweise und Inszenierung, die dafür sorgen, dass man mit ihr mitfühlt, ihre Lage nachempfinden kann und sie einem nicht völlig egal ist.

Apropo Inszenierung. Die Regie, Animation und Bildkompositionen sind absolut erste Klasse. Das ist für mich ohnehin das Steckenpferd von Shinkai. Das kann er und hat es auch immer wieder bewiesen. Da die Geschichte aus der Sicht des Katers erzählt wird hat man auch die Bildführung entsprechend dem angepasst, sodass man auch als Zuschauer die Geschichte aus der Sicht des Katers sieht. Hin und wieder gibt es noch einige Totalaufnahmen, damit man kurz einen Überblick über die Lage bekommt oder wenn die Sicht rüber zur Frau wechselt.
Die Animationen sind auch angenehm flüssig und detailreich, wodurch das ganze noch ein gutes Stück lebendiger wirkt.

Fazit: Mit She and Her Cat: Everything Flows hat Makoto Shinkai es geschafft in nur wenigen Folgen, die jeweils auch nur knapp 8 Minuten dauern eine sehr schöne und emotionale Kurzgeschichte zu erzählen. Die Geschichte ist an sich nichts großes. Es ist aber die intensive Inszenierung, die diese Kurzgeschichte so "groß" macht. Nach nur wenigen Minuten ist man direkt drin in der Geschichte. Hin und wieder denke ich mal an diese Katze und dessen ruhigen gedankenversunkenen Kommentare.
Für mich so ziemlich das beste Werk von Shinkai, wo er auch perfekt seine Stärken ausspielen konnte. Bei seinen Filmen hapert es für mich meist an der eigentlichen Geschichte. Entweder sie verliert irgendwann ihren Fokus auf das wesentliche oder sie weiß nicht wann es genau zu Ende gehen soll und dümpelt dann schließlich langsam zum eigentlichen Ende vor sich hin. Darunter leiden auch die Charaktere, die dann auch entsprechend blasser werden. Was das anbelangt hinkt er dem Altmeister Hayao Miyasaki noch um einiges hinterher.

Wenn Shinkai diese Defizite noch ausbessert und sich weiterentwickelt, sodass seine Kinofilme konstant ihre gesteckten Ansprüche und Qualitäten halten können dann wird er noch ganz großes auf die Beine stellen können.
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Rezensionen – A Silent Voice

Avatar: Nyan-Kun#5
Mit A Silent Voice hab ich mich irgendwie schwer getan. Die Charaktere und auch die Story hatten auf jeden Fall das Potenzial für ganz großes Kino. Es fing jedenfalls gut an mit der Grundschulzeit. Shoko Nishimiya, die gehörlos ist kommt an die Schule und versucht sich in die Klasse zu integrieren. Shoya Ishida, der zu der Zeit noch recht sorglos ist und Shokos Behinderung recht amüsant findet fängt an sie zu mobben, was dann am Ende soweit eskaliert, dass Shoko die Schule verlässt.
Auch Shoya kommt aus der ganzen Sache nicht glimpflich davon, sondern wird nun von den anderen ausgegrenzt. Hierzu muss ich sagen, dass die anderen Klassenkameraden sich auch nicht toll verhalten haben und Shoyas Mobbingattacken stillschweigend hingenommen haben ohne Shoko zur Seite zu stehen. Das sie sich nachdem Shoko die Schule wechselt so aufspielen ist an Heuchelei kaum zu überbieten. Leider fand ich dieses Verhalten durchaus glaubwürdig. Macht die schweigende Mehrheit erst den Mund auf, wenn es nichts zu verlieren gibt, kein Risiko mehr besteht.

Shoya hat sich jedenfalls im laufe der Jahre weiterentwickelt, ist reflektierter geworden. So scheint es jedenfalls, wobei ihm da vor allem Schuldgefühle plagen, sodass nun er derjenige ist, der sehr in sich gekehrt ist.

An den Hauptcharakteren und der Grundprämisse der Story hatte ich durchaus gefallen gehabt und auch Shoko war mir unglaublich sympathisch und ich hätte es ihr durchaus gegönnt, wenn sie mit ihrer großen Liebe zusammengekommen wäre. Auch hatte es mich schon sehr mitgenommen, wenn sie emotional in ein dermaßen tiefes Loch gefallen ist, dass sie sogar keine Scheu mehr hat sich das Leben zu nehmen bzw. es versuchte.
Dafür gibt's auch Pluspunkte, ebenso auch bei den erstklassigen Animationen und der Bildführung.

Minuspunkte gibt es für die Ausarbeitung der Story. Die ganze Geschichte hat sich dermaßen in die länge gezogen und verlor immer wieder den Fokus indem man sich auch noch kurz mit den Nebencharaktere auseinandersetzte, die ich auch schon gleich wieder vergessen hatte. Tatsächlich kam es mir so vor als hätte man den Stoff einer 12-teiligen Animeserie mit je 25 Minuten länge pro Folge in einen 90 minütigen Film reingequetscht.
Das finde ich sehr bedauerlich. So wirkt die ganze Geschichte unglaublich zäh und es will gefühlt nichts zu Potte kommen. Da hätte man entweder daraus gleich eine Animeserie machen sollen oder kürzen müssen. Die Subplots der Nebencharaktere hätte man schon mal rauskürzen können und sich dafür mehr Zeit für Shoya und Shoko nehmen können. Denn für einen Film blieb ohnehin kaum Zeit sich wirklich mit denen einigermaßen zu beschäftigen und auseinanderzusetzen.
Your Name, den ich übrigens für völlig überbewertet halte, hatte das zumindest besser hinbekommen.

Was bleibt ist ein etwas zu voll gestopfter Film mit interessanten Hauptcharakteren, wo man selber noch nicht so richtig weiß wohin die Reise gehen wird. Schade eigentlich. Der Film hatte durchaus Potenzial ein richtiges Meisterwerk zu werden.
Post was last edited on 30.03.2019 12:50.
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Rezensionen – Big Fish & Begonia: Zwei Welten – Ein Schicksal

Avatar: Nyan-Kun#6
  • Handlung
  • Animation
  • Charaktere
  • Musik
Diesen großartigen chinesischen Animationsfilm hatte ich letztens im Kino gesehen und das hat sich definitiv gelohnt. Denn man merkt sofort, dass dieser Animationsfilm für die große Leinwand gemacht wurde und die ganze Parallelwelt vor allem dort so richtig gut zur Geltung kommt.
Da die anderen Rezensenten vor mir alles wichtige gesagt haben möchte ich auch nicht allzu viele Worte verlieren.

Nur ein paar weitere Anmerkungen:

- Die Story fand ich an sich ganz gut und beinhaltet eine interessante Botschaft, die zum Nachdenken anregt. Zumindest ich hatte mich nach dem Kinobesuch einige Gedanken zum Thema Tod gemacht und ob man das wirklich verhindern oder gar Rückgängig machen kann. Wie man es sich auch ohne den Film gesehen zu haben denken kann ist er mit einem sehr hohen Preis verbunden.
Den Verlauf der Story fand ich nicht unbedingt zu 100% vorhersehbar und bietet so einige unerwartete Überraschungen. Hatte auch keine großen Längen gehabt und verlor nicht den eigentlichen Fokus der Story aus den Augen (etwas was mich leider bei den Animefilmen Your Name und A Silent Voice doch sehr gestört hatte) Am Ende bleiben ein paar kleine Fragen offen, von denen einige bewusst offen gelassen wurden und eine scheinbar unbeabsichtigt.
So bleibt völlig unklar was es mit der Rattendame auf sich hat. Ihre Rolle bleibt bis zum Ende dem Zuschauer völlig verschlossen. Fast schon nebenbei und so als hätte sie es von Anfang an so ausgelegt nutzt sie die Gelegenheit und verschwindet nahezu unbeachtet und unbehelligt in die Menschenwelt. Ab da wirkte es ein wenig so als hätte der Film diese Rattenfrau vergessen. Hatte mich da etwas gewundert.
Jedenfalls hatte das ganze keinen brachialen Cliffhangar Charakter, der nach einem zweiten Teil förmlich schrie. Das fand ich noch in Ordnung.

- Die Charaktere fand ich nett, aber nicht wirklich spektakulär. Wie Asane gesagt hat kann man die Charaktere recht leicht kategorisieren und stereotyp aufteilen. Die etwas naiven Jugendlichen, die sich für das gute Einsetzen und den ängstlichen Älteren trotzen, die weisen Großeltern, die über allem schweben und natürlich die restlichen Erwachsenen und Bewohner, die allerdings eher zu kurz kommen und größtenteils die Gegenfront darstellen. Einzig die bizarre Rattenfrau und der mysteriöse Seelenhüter ragten für mich etwas heraus. Nichtsdestotrotz wurden zumindest die Hauptcharaktere und deren Lage und Beziehung sehr intensiv und emotional dargestellt. Hat mir gut gefallen.

- Das größte Highlight war für mich bei dem Film die erstklassige Animation und die sehr gelungene Cinematographie. Alles wurde sehr schön, lebendig und flüssig animiert. Die Paralellwelt versetzt mich noch immer in staunen. Hatte mich vom Stil her sehr an eine Mischung aus Avatar/Korra und Studio Ghibli Film erinnert. Eine richtige Augenweide, die vor allem auf der großen Leinwand Spaß gemacht hat.

Insgesamt kann ich Big Fish & Begonia nur wärmstens empfehlen. Es ist ein Animationsfilm, dass einen sofort in eine andere Welt hineinzieht. Da können sich wie ich finde viele japanische Animeregisseure auch eine Scheibe von Abschneiden. Abgesehen von Miyazaki und den anderen (Ehemaligen) von Ghibli kam für mich bis jetzt noch kein Animefilm an die Qualitäten von Big Fish & Begonia heran, was Storytelling und zum Teil Cinematographie anbelangt.
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