HaruChika war eigentlich von Anfang an zum Scheitern verurteilt, es geht schließlich um Schulkinder, die ihren Blasinstrument-Club erhalten wollen und dabei "mysteriöse" Fälle lösen und das Ganze wird von P.A. Works produziert, also romantisches Melodrama? Glücklicherweise nicht.
Direkt am Anfang desillusioniert der Anime alle Zuschauer, die auf der Suche nach generischem Drama sind, es kommt alles anders, als man es anhand der Beschreibung vermuten würde. Überraschend ist schon das Setting, in dem die ganze Geschichte stattfindet. Es geht tatsächlich primär darum, dass die beiden Hauptcharaktere mit ihrem Club einen Musikwettbewerb gewinnen wollen, doch dazu fehlen Mitglieder. Zumindest haben sie einen guten Betreuungslehrer, der als Dirigent schon einiges an Bekanntheit erlangt hat, sich aber aus ungeklärten Gründen von der großen Bühne zurückzog. Was bei so einer Geschichte natürlich auch nicht fehlen darf ist eine Dreiecksbeziehung, das Besondere in diesem Anime ist nur, dass man diese Verstrickung auf die Spitze treibt und beide Hauptcharaktere (ich meine auch Haruta) romantische Gefühle für ihren Lehrer hegen. Statt süßen Neckereien zwischen zwei verliebten Kindheitsfreunden, gibt es eine (mehr oder weniger) ernste Rivalität zwischen den beiden...niedliche Späße gibt es trotzdem, keine Sorge. ^^
Obwohl der Schulwettbewerb, die Pflege des Clubs und die Gefühle der Hauptcharaktere für ihren Lehrer den roten Faden des Animes bilden geht es in den einzelnen Folgen größtenteils um die "seltsamen Vorfälle", die die Beschreibung verspricht. Es handelt sich aber nicht um unglaubwürdige und völlig realitätsferne Kriminalfälle, sondern um alltägliche Probleme. Teilweise geht es darum persönliche Probleme potentieller Mitglieder für ihren Blasinstrument-Club zu lösen, manchmal begegnen die Hauptcharaktere nur zufällig irgendwelchen Schwierigeiten, die sich durch geistige Anstrengung lösen lassen. Die Rätsel werden meist glaubwürdig gelöst und bleiben bodenständig, wenn ein paar Ausnahmen auch etwas weit hergeholt sind, aber für Anime-Verhältnisse ist es auf jeden Fall in Ordnung. Was noch interessant ist, ist dass, obwohl es bei den Vorfällen oft ein "Opfer" gibt, das persönlich betroffen ist, nicht übermäßig viel auf die Gefühle dieser Person eingegangen wird, man erfährt meist nur kurz, was los ist und kann sich seinen Teil selbst denken. Ich weiß, dass viele Leute sowas gerne sehen, oder zum besseren Verständnis brauchen, aber empfand es als eine der Stärken des Animes, denn Mitgefühl mit den Charakteren ist in den Fällen nicht erforderlich und so behält man leichter den Blickwinkel der Hauptcharaktere, die ja auch nur die äußeren Anzeichen eines Problems erkennen. Das heißt nicht, dass man nicht mit den Charakteren mitfühlen kann, man wird aber nicht gezwungen und es kommt darauf an, wie sehr einen die einzelnen Konflikte ansprechen.
Die größte Stärke des Animes sind aber, wie es bei so einer Geschichte selbstverständlich ist, die Charaktere. Die Protagonistin Chika ist ein aufgewecktes Mädchen, das in der High School ihr Image ändern und süßer und mädchenhafter rüberkommen will. Die Fassade kann sie jedoch nicht lange halten, weil sie durch ihren Kindheitsfreund Haruta häufig provoziert wird und sich permanent über ihn aufregt. Sie wirkt zwar auf den ersten Blick etwas dümmlich, ist aber eigentlich nur etwas voreilig und trägt auch zur Lösung mancher Fälle bei, vor allem, weil sie besser mit Menschen klarkommt.
Obwohl Chika wohl für viele der sympathischste Charakter sein wird bin ich am meisten von Haruta begeistert. Es ist fast ein Naturgesetz geworden, dass hochintelligente Charaktere arrogant sind und nicht mehr als normale Menschen dargestellt werden, aber Haruta ist anders. Er legt zwar auch eine gewisse Überheblichkeit an den Tag, das ist aber mehr scherzhaft und er macht sich genauso oft lächerlich, verhält sich teilweise ziemlich dämlich und trägt genau wie Chika dazu bei, dass man zwischen den ernsten Fällen oft was zu lachen hat. Seine Cleverness wird glaubwürdig dargestellt, seine Gedankengänge wirken nicht komplett konstruiert und er ist seinen Mitschülern manchmal auch nur voraus, weil er sich nicht scheut unangenehme Fragen zu stellen.
Die Nebencharaktere sind auch fast alle klasse. Anfangs fragt man sich vielleicht noch, ob es Sinn macht einige Charaktere vorzustellen, die für den Club rekrutiert werden, aber die wichtigsten Neuzugänge haben noch mal Auftritte und werden sinnvoll in die Einzelgeschichten eingebunden.
Fazit: Ich versuch gar nicht erst unbefangen zu klingen, HaruChika hat mich begeistert. Die Fälle sind besser und glaubwürdiger als in anderen Animes dieser Art, aber auch ohne sie würde der SoL-Anteil glänzen können, selten habe ich mich so gut unterhalten gefühlt. Die Charaktere sind sympathisch und einfach erfrischend anders, ohne dass es wirkt, als wären sie nur unter dem Aspekt entstanden, dass sie sich unbedingt abheben müssen, das Gleiche gilt für die Beziehungen der Charaktere untereinander. Ansonsten lohnt es sich schon den Anime für das grandiose Charakterdesign von Namaniku ATK (Hitsugi no Chaika) zu schauen.
Dennoch wird die Serie wohl nicht für alle was sein, gerade weil sie anders ist und bei es bei solchen Geschichten viel darauf ankommt, wie sehr man sich persönlich angesprochen fühlt, aber wer nach meinem Kommentar nicht abgeschreckt ist, dem dürfte es wohl auch nicht schaden mal reinzuschauen, auch wenn die Begeisterung vielleicht geringer ausfällt, als bei mir.
Direkt am Anfang desillusioniert der Anime alle Zuschauer, die auf der Suche nach generischem Drama sind, es kommt alles anders, als man es anhand der Beschreibung vermuten würde. Überraschend ist schon das Setting, in dem die ganze Geschichte stattfindet. Es geht tatsächlich primär darum, dass die beiden Hauptcharaktere mit ihrem Club einen Musikwettbewerb gewinnen wollen, doch dazu fehlen Mitglieder. Zumindest haben sie einen guten Betreuungslehrer, der als Dirigent schon einiges an Bekanntheit erlangt hat, sich aber aus ungeklärten Gründen von der großen Bühne zurückzog. Was bei so einer Geschichte natürlich auch nicht fehlen darf ist eine Dreiecksbeziehung, das Besondere in diesem Anime ist nur, dass man diese Verstrickung auf die Spitze treibt und beide Hauptcharaktere (ich meine auch Haruta) romantische Gefühle für ihren Lehrer hegen. Statt süßen Neckereien zwischen zwei verliebten Kindheitsfreunden, gibt es eine (mehr oder weniger) ernste Rivalität zwischen den beiden...niedliche Späße gibt es trotzdem, keine Sorge. ^^
Obwohl der Schulwettbewerb, die Pflege des Clubs und die Gefühle der Hauptcharaktere für ihren Lehrer den roten Faden des Animes bilden geht es in den einzelnen Folgen größtenteils um die "seltsamen Vorfälle", die die Beschreibung verspricht. Es handelt sich aber nicht um unglaubwürdige und völlig realitätsferne Kriminalfälle, sondern um alltägliche Probleme. Teilweise geht es darum persönliche Probleme potentieller Mitglieder für ihren Blasinstrument-Club zu lösen, manchmal begegnen die Hauptcharaktere nur zufällig irgendwelchen Schwierigeiten, die sich durch geistige Anstrengung lösen lassen. Die Rätsel werden meist glaubwürdig gelöst und bleiben bodenständig, wenn ein paar Ausnahmen auch etwas weit hergeholt sind, aber für Anime-Verhältnisse ist es auf jeden Fall in Ordnung. Was noch interessant ist, ist dass, obwohl es bei den Vorfällen oft ein "Opfer" gibt, das persönlich betroffen ist, nicht übermäßig viel auf die Gefühle dieser Person eingegangen wird, man erfährt meist nur kurz, was los ist und kann sich seinen Teil selbst denken. Ich weiß, dass viele Leute sowas gerne sehen, oder zum besseren Verständnis brauchen, aber empfand es als eine der Stärken des Animes, denn Mitgefühl mit den Charakteren ist in den Fällen nicht erforderlich und so behält man leichter den Blickwinkel der Hauptcharaktere, die ja auch nur die äußeren Anzeichen eines Problems erkennen. Das heißt nicht, dass man nicht mit den Charakteren mitfühlen kann, man wird aber nicht gezwungen und es kommt darauf an, wie sehr einen die einzelnen Konflikte ansprechen.
Die größte Stärke des Animes sind aber, wie es bei so einer Geschichte selbstverständlich ist, die Charaktere. Die Protagonistin Chika ist ein aufgewecktes Mädchen, das in der High School ihr Image ändern und süßer und mädchenhafter rüberkommen will. Die Fassade kann sie jedoch nicht lange halten, weil sie durch ihren Kindheitsfreund Haruta häufig provoziert wird und sich permanent über ihn aufregt. Sie wirkt zwar auf den ersten Blick etwas dümmlich, ist aber eigentlich nur etwas voreilig und trägt auch zur Lösung mancher Fälle bei, vor allem, weil sie besser mit Menschen klarkommt.
Obwohl Chika wohl für viele der sympathischste Charakter sein wird bin ich am meisten von Haruta begeistert. Es ist fast ein Naturgesetz geworden, dass hochintelligente Charaktere arrogant sind und nicht mehr als normale Menschen dargestellt werden, aber Haruta ist anders. Er legt zwar auch eine gewisse Überheblichkeit an den Tag, das ist aber mehr scherzhaft und er macht sich genauso oft lächerlich, verhält sich teilweise ziemlich dämlich und trägt genau wie Chika dazu bei, dass man zwischen den ernsten Fällen oft was zu lachen hat. Seine Cleverness wird glaubwürdig dargestellt, seine Gedankengänge wirken nicht komplett konstruiert und er ist seinen Mitschülern manchmal auch nur voraus, weil er sich nicht scheut unangenehme Fragen zu stellen.
Die Nebencharaktere sind auch fast alle klasse. Anfangs fragt man sich vielleicht noch, ob es Sinn macht einige Charaktere vorzustellen, die für den Club rekrutiert werden, aber die wichtigsten Neuzugänge haben noch mal Auftritte und werden sinnvoll in die Einzelgeschichten eingebunden.
Fazit: Ich versuch gar nicht erst unbefangen zu klingen, HaruChika hat mich begeistert. Die Fälle sind besser und glaubwürdiger als in anderen Animes dieser Art, aber auch ohne sie würde der SoL-Anteil glänzen können, selten habe ich mich so gut unterhalten gefühlt. Die Charaktere sind sympathisch und einfach erfrischend anders, ohne dass es wirkt, als wären sie nur unter dem Aspekt entstanden, dass sie sich unbedingt abheben müssen, das Gleiche gilt für die Beziehungen der Charaktere untereinander. Ansonsten lohnt es sich schon den Anime für das grandiose Charakterdesign von Namaniku ATK (Hitsugi no Chaika) zu schauen.
Dennoch wird die Serie wohl nicht für alle was sein, gerade weil sie anders ist und bei es bei solchen Geschichten viel darauf ankommt, wie sehr man sich persönlich angesprochen fühlt, aber wer nach meinem Kommentar nicht abgeschreckt ist, dem dürfte es wohl auch nicht schaden mal reinzuschauen, auch wenn die Begeisterung vielleicht geringer ausfällt, als bei mir.