Visitor Q (2001)

Die Familie beim Abendessen. Der Vater (Kenichi Endo) hat heute einen fremden Gast mitgebracht. Während draußen seine Mitschüler ohrenbetäubende Feuerwerkskörperattacken gegen das Haus starten, lässt drinnen der Sohn (Jun Mutō) mit Hilfe eines Teppichklopfers Frust an seiner Mutter ab. Vater und Besucher lassen sich bei einem lockeren Gespräch das Essen schmecken und wieder neigt sich ein Tag dem Ende zu …

Wer ist dieser junge Mann (Kazushi Watanabe) mit dem bunten Shirt und dem leutseligen Umgangston, der sich bei der Familie eingenistet hat? Ruhig, gelassen und stets mit einem freundlichen Gesichtsausdruck beobachtet er interessiert die herrschenden Zustände bei seinem Gastgeber zu Hause.
Den Vater lernt er kennen, als dieser per Zufall bei Recherchen für eine Reportage auf seine ausgerissene Tochter (Fujiko) stößt und gerade von einem bezahlten Schäferstündchen mit ihr kommt. Auch die Mutter (Shungiku Uchida) geht am Tage heimlich dem horizontalen Gewerbe nach, damit ihr Drogenkonsum keine negativen Auswirkungen auf die Haushaltskasse hat. Da ist es natürlich von großer Wichtigkeit, dass der Sohn bei seinen kleinen Gewaltausbrüchen sich nicht an ihrem Gesicht vergeht, wenn Mutter mal wieder vergessen hat, die Werbung bei der Aufzeichnung seiner Lieblingssendung herauszuschneiden. Seine Ordnungsliebe lobend, lässt sich der Besucher vom Jüngsten dessen Zimmer zeigen, wo im Schrank penibel aufgereiht die Teppichklopfer hängen.
Auch Daddy hat kein leichtes Leben. Niemand will seine Reportagen anerkennen, in die er so viel Herzblut investiert hat. Dabei lautet doch sein Motto: Authentisch wie das wirkliche Leben. Und dabei zeigt er keinerlei Hemmungen, die Grenzen des gerade noch Erträglichen niederzuwalzen, wo es nur geht. Halt macht er da weder vor seiner eigenen Person noch vor seiner Familie. Als er damit beginnt, voller Euphorie die sadistischen Quälereien der Mitschüler an seinem Sprößling mit der Handkamera zu dokumentieren, hat seine hübsche Kollegin und Geliebte (Shōko Nakahara) die Nase voll. Es folgt eine verbale Auseinandersetzung, ein Handgemenge und ein Unfall … Jetzt kann nur noch Mutter helfen!

Quelle: www.anisearch.de/movie/9469