„Strike Witches“-Review: Blu-ray Vol. 1 von AniMoon

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„Strike Witches“-Review: Blu-ray Vol. 1 von AniMoon

posted on by conaly
Wenn Hexen im Zweiten Weltkrieg mit Handfeuerwaffen gegen Aliens kämpfen, dabei statt auf Omas Reisigbesen mit Mechas an den Beinen durch die Lüfte gleiten und dann auch noch in der Regel keine Hosen tragen, dann ist das eindeutig ein Fall für die Trash-Kiste. Dass die Reihe „Strike Witches“, die erstmals hierzulande auf BD und DVD erschienen ist, deutlich mehr zu bieten hat, soll diese Rezension zeigen.Vorwort und Aufmachung:
Dass ich zu den größeren Fans der „World Witches“-Reihe gehöre, wird man wohl spätestens mit Blick auf mein Foren-Avatar hier feststellen können, handelt es sich dabei nämlich um Sanya V. Litvyak, die wohl niedlichste Erfindung, seit es Catgirls gibt. Ich besitze auch mehrere Figuren sowie einige Artbooks und weiteren Kram der Reihe, auch die US-Blu-rays von Funimation hab ich in bereits im Regal stehen. Die deutsche Lizenzankündigung vor gut einem Jahr durch AniMoon Publishing war damit natürlich so etwas wie ein Festtag für mich und nach mehreren Verschiebungen ist Vol. 1 nun endlich vor wenigen Tagen an alle Vorbesteller über den AniMoon-Shop versendet worden. Im regulären Handel erscheint Vol. 1 am 12. November.

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Für diese Review stellte mir AniMoon freundlicherweise Vol. 1 der ersten Staffel von „Strike Witches“ in der Blu-ray-Fassung als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung. Für die Erstausgabe produzierte AniMoon die von anderen Veröffentlichungen des Publishers bekannten Hardcover-Mediabooks, welche zusätzlich zur Disk auch ein eingeklebtes Booklet mit einigen Infos zu den Charakteren und deren Ausrüstung sowie diverse Artworks enthält. Das Mediabook von Vol. 1 selbst zieren ebenfalls zwei hübsche Artworks, je eines von Mio Sakamoto und eines von Protagonistin Yoshika Miyafuji. Ein „Strike-Witches“-Mikrofasertuch liegt als exklusives physisches Extra bei und der stabile Sammelschuber mit Platz für die komplette erste Staffel rundet das Gesamtpaket ab. Alles in gewohnt hoher AniMoon-Qualität!




Inhalt der Serie:
Strike Witches“ basiert auf den Light Novels und den dafür erdachten Charakteren von Autor und Zeichner Fumikane Shimada. Das Setting ist schnell erklärt: 1939 fallen Aliens, genannt Neuroi, auf der Erde ein und besetzen große Teile Europas. Das Militär ist mit herkömmlichen Waffen wie Kampfflugzeugen und Kriegsschiffen fast machtlos gegen die außerirdischen Invasoren und nur Witches, Mädchen mit besonderen magischen Fähigkeiten, sind in der Lage die Angreifer zu stoppen. Staffel 1 von „Strike Witches“ setzt dabei im Jahre 1945 ein, als Yoshika von Mio aus Fuso (entspricht dem Japanischen Kaiserreich) nach Britannia (Vereinigtes Königreich) eingeladen wird um, wie Yoshika es selbst ausdrückt, „alle zu retten“. Allerdings ist Yoshika zum einem äußerst pazifistisch und zum anderen äußerst naiv eingestellt und lehnt den Militärdienst an der Waffe zunächst ab, da sie durch ihre unglaublich starke Heilmagie lieber auf diese Art helfen will. Doch schon sehr bald erkennt auch sie, dass der Feind nur im direkten Kampf bezwungen werden kann versucht ihres eher unterdurchschnittlichen Talents zum Trotz mit Mut, Einsatzwillen und schier unglaublichen magischen Fähigkeiten sich stets zu verbessern und im Einsatz gegen den Feind das Zünglein an der Waage zu sein.

Ihr ahnt es sicher: „Strike Witches“ ist Trash. Da kann man drum herum argumentieren, wie man will, es ist und bleibt absoluter Schund. Ich meine die Prämisse mit jungen Mädchen, von denen die jüngste zu Beginn der Serie gerade mal 12 Jahre alt ist, die mit durch Magie angetriebenen Mechas an den Beinen Aliens im Zweiten Weltkrieg bekämpfen ist für sich alleinstehend schon mehr als nur fragwürdig. Dass die meisten Mädels dann auch noch weder Hosen, noch Röcke tragen und keiner das auch nur irgendwie in Frage stellt hebt das ganze auf ein ganz neues Level. Und als ob das noch nicht genug wäre, wird dabei auch nicht mit anzüglichen Einblicken gegeizt, sei es durch gezielten Fokus auf bedeckte sowie unbedeckte Hintern und Brüste oder durch einzelne Episoden die gar nicht erst versuchen die Story weiter zu bringen sondern völlig ungeniert sehr freizügigen Fanservice bieten (wobei diese Folge in Vol. 1 noch nicht vorkam). Ach und hab ich erwähnt, dass bei Einsatz von Magie allen Witches auch noch Tieröhrchen und -schwänze wachsen? Fetish-fuel over 9000! Die Serie will gar nicht erst ernst genommen werden und wer das trotzdem versucht hat eindeutig den Schuss nicht gehört.


© 2007 501st JOINT FIGHTER WING

Aber, und hier kommt das große Aber: Die Reihe schafft es trotzdem eine durchgehende und den Umständen entsprechend glaubhafte Geschichte mit Comedy, Drama und Action zu erzählen und konnte damit eine ansehnliche Fanbase aufbauen, welche sich selbst über zehn Jahre nach der ersten Serie (Staffel 1 erschien 2008) immer wieder über weitere Staffeln und Spin-Off-Serien freuen darf. Die Beliebtheit rührt wohl in erster Linie – wie soll es bei solch einer Serie auch anders sein? – von den Charakteren. Das 501. Vereinigtes Jagdgeschwader, den titelgebenden Strike Witches, besteht aus elf Mädchen, von denen zu Beginn der Serie alle zwischen 12 und 19 Jahren alt sind. Jede von ihnen ist eine völlig eigene Persönlichkeit, von denen zwar kaum eine einen Innovationspreis gewinnen würde, aber wie auch bei vielen Idol-Serien oder anderen Animes aus den Bereichen Girls with Guns oder Cute Girls doing Cute Things findet hier garantiert jeder seine persönliche Favoritin. Es wird dabei oft tief in die Klischeekiste gegriffen: Es gibt da beispielsweise die strenge, aber faire und gutherzige Anführerin Minna-Dietlinde Wilcke, die stets fokussierte und disziplinierte Soldatin Gertrud Barkhorn, die hochnäsige Diva Perrine Clostermann, die draufgängerische Charlotte E. Yeager mit üppigem Vorbau, und natürlich die Beste von allen: die ultraniedliche, musikalisch hochbegabte, aber stoische und schüchterne Sanya V. Litvyak. Sie alle kommen aus verschiedenen Ländern der Erde und haben alle die unterschiedlichsten Fähigkeiten, sei es im Alltag oder auf dem Schlachtfeld. Das reicht von gigantischer Stärke, über Radarfähigkeiten bis hin zu der Möglichkeit kurz in die Zukunft sehen zu können oder die bereits erwähnte Heilmagie. Alles kann, nichts muss.
Das gesamte Franchise der World Witches umfasst dabei noch unzählige weitere Witches, so gibt es beispielsweise die Brave Witches, die 2016 als erstes Spin-Off der Reihe ihren eigenen Anime erhalten hatten oder weitere Geschwader (z.B. die Typhoon Witches oder Noble Witches), deren Mitglieder bisher nur kurze Cameos in den Animes hatten oder gar nur in den Mangas und Light Novels vorgekommen sind. Die Witches leben von ihren Mitgliedern. Die besten Szenen des Animes gibt es meistens dann, wenn möglichst viele der Witches gleichzeitig zu sehen sind. Ob durch Drama auf Grund von Ängsten oder schlimmen Erlebnissen, durch Comedy-Einlagen weil gerade mal wieder Brüste im Vordergrund stehen oder Kulturen aufeinander prallen oder auch in den actionreichen Luftschlachten, die wohl das Highlight der Serie darstellen. Das Zusammenspiel der Charaktere sorgt fast durchgehend für einen sehr hohen Unterhaltungswert, der mich bereits mehrfach zu einem Rewatch einzelner Episoden oder der kompletten Reihe genötigt hat. Und selbst eine gewisse Charakterentwicklung lässt sich bei einigen Charakteren über die verschiedenen Staffeln hinweg erkennen, sofern man sich den Witches voll und ganz ergeben kann und nicht auf Grund des Trash-Faktors die Serie schon vornherein abschreibt. Ich jedenfalls liebe die Witches und kann gar nicht genug von ihnen bekommen.

Was ebenfalls äußerst erwähnenswert ist, ist der geschichtliche Kontext: Das kontrafaktische Setting des Zweiten Weltkriegs erscheint auf den ersten Blick vielleicht problematisch, doch hat man sich in der Ausarbeitung realer Grundladen im fiktiven Kontext erstaunlich viel Mühe gegeben. So basieren die Namen aller Witches auf Fliegerassen des Zweiten Weltkriegs. Als Beispiel sei Erica Hartmann genannt, die als Fliegerass aus Karlsland (entspricht dem Deutschen Reich) dem real existierenden deutschen Jagdflieger Erich Hartmann nachempfunden ist, der bis heute mit 352 Abschüssen als der erfolgreichste Jagdflieger aller Zeiten gilt. Auch die Striker Unit genannten Mechas, die es den Witches erlauben die Feinde im Luftkampf zu bekämpfen, basieren auf Flugzeugen aus der Zeit. So leitet sich das Aussehen Yoshikas und Mios A6M3a-Unit von dem als Zero bekannten Jagdflugzeug Mitsubishi A6M der Kaiserlichen Japanischen Marine ab. In vielerlei Hinsicht wurde auf historische Zusammenhänge geachtet oder diese zumindest in den neuen Kontext gebracht: So reist Yoshika auf dem Flugzeugträger Akagi an, Landkarten, die im Anime zu sehen sind, entsprechen oft weitgehend den europäischen Grenzen von 1939, und ähnliche weitere Dinge. An anderer Stelle wurde bewusst die Realität verdreht, so fand beispielsweise die Oktoberrevolution nie statt und somit basiert Orussia nicht auf der eigentlich zu der Zeit bereits existierenden Sowjetunion, sondern auf dem Russischen Kaiserreich, welches in der Realität 1917 aufgelöst worden ist. Es gibt also abseits von Action, Aliens, Mechas und Pantyshots tatsächlich sehr viel mehr zu entdecken und jeder, der einer Zeitreise in eine virtuelle Vergangenheit nicht abgeneigt ist, kann sich über viele Details freuen, das nötige geschichtliche Wissen vorausgesetzt.


© 2007 501st JOINT FIGHTER WING


Technische Umsetzung:
Der Anime wurde vom Studio Gonzo (u. A. „Hellsing“, „Full Metal Panic“, „Welcome to the N.H.K.“) produziert und lief in Japan im Jahr 2008 an. Die Produktion fand noch nicht in HD statt, doch sind Animationen zeitgemäß, Hintergründe hübsch und auch die Actionszenen ordentlich und flüssig animiert und bieten nur wenige Diashow-Szenen oder stark detailarme Momente. Viel Mühe hatte man sich mit den Charakteren gegeben, deren Detailgrad trotz der hohen Anzahl an Protagonisten stets hoch ist. Das hübsche Charakterdesign von Fumikane aus den Novel-Illustrationen kommt auch im Anime sehr gut rüber und ist mit entscheidend für den Moe-Faktor, der für die Zielgruppe ein äußerst relevanter Punkt sein dürfte. Auch die Luftkämpfe mit schnellen Richtungswechseln, Explosionen und die CGI-Darstellung der Neuroi hinterlassen einen positiven Eindruck. Gleiches gilt für die Darstellung von realem Kriegsmaterial und zeitgenössischem Equipment: Schiffe und Flugzeuge entsprechen ziemlich gut ihren realen Vorbildern und damit dürften sich auch die geschichtsaffinen Zuschauer wohl fühlen. In Sachen Ton und Musik sieht es ähnlich aus. Die Musik ist weitgehend zweckdienlich und variiert von typischer Fahrstuhlmusik im Alltag, über ein ruhige Klänge bei melancholischen Szenen bis hin zu epischen Orchesterstücken, die die Action untermalen. Ab und an tönt auch das ein oder andere marschmusikartige Stück durch, was im militärischen Kontext der Serie durchaus geeignet ist. Das Opening ist typischer J-Pop, ebenso wie das Ending, wobei dieses mit einer Besonderheit aufwartet: In jeder Folge singen jeweils zwei verschiedene Sprecherinnen den Song, so dass es über die gesamte Staffel 10 Varianten davon gibt sowie eine weitere, bei der alle dabei sind.
Die Soundeffekte, die vor allem bei Actionszenen nicht fehlen dürfen, sind ebenfalls adäquat umgesetzt, wobei speziell die Aliensounds (Laser, Explosionen etc.) durch Synthesizereinsatz teilweise etwas zu stark herausstechen, während die Triebwerksgeräusche der Kolbenmotoren eher dezent wirken. Alles in allem ist die technische Umsetzung auf Höhe der damaligen Zeit und bietet dem Zuschauer ein sehr stimmiges Gesamterlebnis.

Leider entspricht die Bildqualität der AniMoon-Veröffentlichung nicht dem hohen Anspruch, den man mittlerweile an den Publisher stellen darf. Das Bild der Blu-ray-Fassung weist deutliche Qualitätsprobleme auf, die so z. B. bei den US-Blu-rays von Funimation nicht vorhanden sind. Man merkt beiden Veröffentlichungen an, dass es ein SD-Upscale ist (wobei die US-Blu-rays noch explizit erwähnen, dass es sich um ein SD-Remaster handelt), doch nur die deutsche Fassung von AniMoon zeigt deutlich sichtbare Geisterlinien und Alias-Artefakte, was besonders bei Ansicht auf größeren Bildschirmen oder geringer Distanz zum Bildschirm (wie am PC-Monitor) für ein getrübtes Sehvergnügen sorgen könnte. Zudem scheint ein leichter Schleier über dem Bild zu liegen, die Farben wirken etwas blasser, als auf der US-Blu-ray. Außerdem lässt sich am Bild der deutschen Blu-ray auch ein leichter Overscan erkennen, das heißt, dass das Bild leicht reingezoomt ist und so an allen vier Rändern einige Pixel des Bildes abgeschnitten sind. Diese Probleme sind leider auch keine Einzelfälle sondern ziehen sich durch alle vier Episoden von Vol. 1 durch. Was wiederum auf den AniMoon-Blu-rays besser ist, sind größere Farbflächen, die trotz geringer Bitrate weniger Kompressionsartefakte zeigen, als die Funi-BD. Trotzdem würde ich letztere als die optisch bessere Fassung einschätzen. Für den direkten Vergleich hier mal der jeweils selbe Frame auf der AniMoon-Disk und auf der Funimation-Disk (empfehle diese jeweils in neuen Tabs zu öffnen und zu vergleichen):

Funimation: Bild 1Bild 2Bild 3Bild 4 (NSFW)
AniMoon: Bild 1Bild 2Bild 3Bild 4 (NSFW)

Klar erwartet man bei einem SD-Upscale kein gestochen scharfes Bild, doch AniMoon hat z. B. auch bei „Toradoda!“ oder „Higurashi“ einen gelungen Upscale veröffentlicht, der sich nicht mit derartigen Unzulänglichkeiten plagen musste. Da mir leider nicht bekannt ist, ob dies auf Fehler in der Produktion oder auf das aus Japan eingereichte Master zurückzuführen ist (eine Anfrage dazu läuft gerade und wird ggf. nachgereicht), fällt hier die Bewertung natürlich etwas schwierig aus. Jedoch sind ist die unterdurchschnittliche Qualität zumindest soweit sichtbar, dass das bereits vor der Veröffentlichung hätte auffallen müssen. Und selbst wenn AniMoon da nichts dafür konnte, so eine Veröffentlichung ist leider doch ein sichtbarer Fleck auf dem Image mit hochwertigen Veröffentlichungen auch alter Animes, das sich AniMoon über Jahre aufgebaut. Ich hoffe stark, dass für die Folgeveröffentlichungen von Staffel 1 diese Probleme beseitigt werden können. Für weitere Staffeln sind solche Probleme zumindest aber nicht mehr zu erwarten, da ab Staffel 2 die Produktion in HD stattfand.

Technische Daten (Blu-ray, Vol. 1)

Episoden:4 (von 12)
Länge:ca. 96 Min. (24 min pro Folge)
Verpackung:
Mediabook im Sammelschuber
Tonformat:Deutsch: DTS-HD 2.0 (48 kHz, 24bit, ca 1575 kbps)
Japanisch: DTS-HD 2.0 (48 kHz, 24bit, ca 1573 kbps)
Bildformat:
1920 × 1080 (16:9), 23,976 fps
Videobitrate
Ø ~20 Mb/s
Extras:14-seitiges Booklet (eingeklebt)
Clean Opening und Ending
Trailer anderer Titel
FSK:Ab 16 Jahren

Die Serie erschient auch – inhaltlich identisch – auf DVD.



Qualität der deutschen Fassung:
Synchronisiert wurde die Serie beim EuroSync in Berlin, wo auch schon die Synchronfassungen für Animes wie „Angel Beats!“, „Die Welt in allen Farben: Iroduku“ oder „Grimoire of Zero“ entstanden sind. Bei der Vielzahl von Protagonisten war es sicher nicht einfach, für jede Figur die bestmögliche Stimme zu finden. Für meine Ohren klingen aber die meisten Charaktere zumindest passend, für einige hat man sogar wirklich gute Besetzungen gefunden. Besonders gefallen haben mir Esra Vural als Mio Sakamoto, die mit ordentlich Nachdruck den sehr direkten Charakter Mios rüberbringt, auch Alice Bauer als gutherzige aber strikte Befehlshaberin Minna-Dietlinde Wielcke hat mir sehr gut gefallen. Klasse, auch wenn in den ersten vier Folgen bisher kaum in Erscheinung getreten, sind auch die beiden Freigeister Francesca Lucchini und Charlotte E. Yeager, die jeweils von Peggy Pollow bzw. Lea Kalbhenn vertont werden. Besonders letzgenannt Sprecherin mag ich inzwischen wirklich sehr sehr gerne, auch in anderen Rollen wie Megumin („KonoSuba“), Iroha Isshiki („SNAFU 2“) oder Finé („Izetta“) und freue mich damit riesig auf die fünfte Episode, bei der deutlich mehr von ihr zu hören sein wird. Alle weiteren Stimmen, sei es von den restlichen Witches oder von den Nebencharakteren, wirken soweit in Ordnung, stechen aber weder besonders positiv, noch irgendwie negativ heraus. An den Dialogen konnte ich auch nichts unpassendes oder falsches feststellen, die Übersetzung (soweit ich das beurteilen kann) und die eingesetzte Sprache wirken stimmig und die teils etwas eigenen, meist englischen Begriffe („Striker Unit“), die in der Serie verwendet werden, fügen sich da auch soweit ganz gut in die deutsche Sprache mit ein. Die Unterstitel für die japanische Fassung scheinen allerdings an manchen Stellen nicht ganz dem gesprochenen japanischen Text zu entsprechen (da wird aus einem Marderhund im Japanischen in den Untertiteln mal ein räudiger Hund im Deutschen, aber sowas ist verschmerzbar). Übrigens wurden auch Typesets angepasst, so zeigt zum Beispiel die Akte, die Mio über Yoshika durchschaut, alle Angaben auf Deutsch an. Eine Anpassung die vielleicht nicht jedem gefallen dürfte, da hier das Bildmaterial verändert wurde, aber so erspart man sich auch das Bild unnötig mit unzählen Untertiteln für alle möglichen Texte zu überfüllen.
Eine persönlichen Hinweis muss ich hier an der Stelle noch loswerden: Da Sanya in den ersten vier Episoden leider noch keine Zeilen hat, ist auch ihre Sprecherin als einzige des Main-Casts bis heute noch nicht bekannt gegeben worden. Auch in den Credits ist sie bisher nicht erwähnt worden und AniMoon lässt sich bisher leider auch nicht erweichen mir endlich mitzuteilen, wem diese großartige Ehre zu Teil werden wird, so sehr ich sie auch auf Twitter schon damit nerve. Also muss ich mit dieser Review erneut nerven um vielleicht endlich mal eine Info zu erhalten! :P

Im übrigen hier noch ein Ausblick auf die Episode 8, die vermutlich mit Vol. 2 erscheinen wird, wobei hier ein Spoiler-Alert angebracht ist. Es ist zwar kein storytechnisch relevanter Spoiler, aber kann zumindest eine Überraschung für diejenigen sein, die die Serie zum ersten Mal gucken, je nachdem wie diese Szene gehandhabt werden kann:
In Folge 8 singt Minna in der Originalfassung das recht bekannte deutsche Soldatenlied Lili Marleen in einer japanischen Version. Die US-Fassung von Funimation hat sich dafür jedoch die Rechte nicht sichern können, so dass der Song auf der US-Blu-ray ausgetauscht werden musste und damit sowohl in der japanischen, als auch in der englischen Fassung der Originalsong Negai no Tomoshibi („Lamp of a Wish“) verwendet worden ist (ein Ähnliches Problem gab es beispielsweise auch bei „Girls und Panzer“ mit dem Stück Katyusha). Ich bin sehr gespannt, wie das bei der AniMoon-Fassung aussehen wird, da Lili Marleen natürlich prädestiniert für eine deutsche Fassung wäre.



© 2007 501st JOINT FIGHTER WING


Fazit:

Trash der deutlich besseren Sorte! „Strike Witches“ ist kein Meilenstein der Animegeschichte, aber ein äußerst spaßiger Vertreter aus den Genres Action und Ecchi. Wenn man über das bescheuerte Setting hinwegsehen oder sich voll und ganz den Charakteren hingeben kann, dann wird man sicher großen Spaß mit der Serie haben können. Egal ob im O-Ton mit Untertiteln oder der deutschen Synchronfassung, die Witches kann man jedem Fan von Popcorn-Kino empfehlen, die nicht viel Tiefgang, aber dafür umso sympathischere Charaktere erwarten. Die technischen Probleme, die die deutsche BD-Veröffentlichung plagen sind jedoch leider ein recht dicker Makel, was zwar kein K.O.-Kriterium darstellt, aber auf jeden Fall in die Kaufentscheidung miteinfließen sollte, zumal der Preis mit 43€ für vier Episoden eher überdurchschnittlich ist.

Das erste Volume von „Strike Witches“ erscheint am 12. November im Versand- und Einzelhandel, Vol. 2 ist für Dezember 2021, Vol. 3 für Februar 2022 angekündigt. Wir danken AniMoon Publishing für das kostenlose Rezensionsexemplar.

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