Kuranosuke KOIBUCHI

Auf den ersten Blick wirkt Kuranosuke wie eine dieser hippen, modebewussten Großstadtmädchen, der alle Männer hinterher starren und eine dieser Mädchen ist, die die Amars (Nonnen) so sehr verachten. So auch Tsukimi Kurashita, bis diese ihr bei der Rettung ihrer geliebten Clara behilflich ist und sie ihre Meinung gegenüber ihnen ändern muss. Hinter dem bildhübschen Mädchen steckt aber noch etwas ganz anderes, etwas unerwartetes, denn eigentlich handelt es sich bei Kuranosuke keineswegs um ein Mädchen, sondern vielmehr um einen attraktiven, jungen Mann, der darauf besteht kein Transvestit zu sein und aus zunächst unerfindlichen Gründen Gefallen an der unscheinbaren Tsukimi gefunden hat und nun darauf erpicht ist, soviel Zeit wie möglich mit ihr zu verbringen.

Kuranosuke kommt aus gutem Hause, sein Vater war einst Premierminister des Landes und eigentlich soll er die Familientradition fortsetzen und später ebenfalls in die Politik einsteigen. Dieses Leben wünscht sich Kuranosuke aber am aller wenigsten und würde viel lieber seine Freiheit genießen und allen voran seine Mutter wiedersehen, eine Affäre seines Vaters, deren Aufenthalt er vor ihm verschlossen hält. Also zieht er nun durch die Straßen mit dem einzigen, was ihm von seiner Mutter geblieben ist, ein ganzer Schrank voller ansehnlicher Kleider, die Suche nach seiner Mutter dabei aber immer noch fest im Blick. Um seine Interessen und Zielen zu bewerkstelligen, scheut er auch nicht davor zurück, zwielichtige Methoden anzuwenden und ein Stück weit kompromisslos zu handeln, dazu trägt bei, dass er sehr aufmerksam durch die Welt geht und man ihm demzufolge nicht so leicht etwas vormachen kann.

Dass seine Anwandlungen bei seinem Vater auf nicht gerade viel Begeisterung stößt, kann man sich vorstellen, findet bei ihm aber wenig Gehör. Frei Schnauze macht Kuranosuke das nach dem ihm lieb ist, ohne sich in gewissen Traditionen und Verhaltensweisen einengen zu lassen, nur damit das Ansehen der Familie nicht leidet und ihm völlig egal ist, was andere Personen von ihm denken und prinzipiell das macht, wonach ihm ist. Entsprechend spricht er rotzfrech aus, was ihm in dem Sinn kommt, ohne dabei auf Pietät, Anstand oder sonstige Dinge zu achten, die man so direkt unter normalen Umständen sich verkneifen sollte. Damit wirkt Kuranosuke sehr direkt, teilweise auch etwas unverschämt, nichtsdestotrotz steckt hinter ihm dennoch eine sehr freundliche, aufrichtige Person, die vor allem eines ist, vorurteilsfrei.

So hat er auch überhaupt keine Probleme mit Tsukimis Lebensweise, was ihm allerdings nicht daran hindert nicht doch zu versuchen, aus ihr mehr zu machen als sie derzeit ist, was auf wenig Zustimmung trifft, ihn aber nicht weiter stört. Fortan ist er Stammgast im Amamizukan und trotz anfänglicher Skepsis der anderen Bewohnerinnen, da sie ihn als Hipster betrachten, wird er auch bei ihnen ein gern gesehener Gast, was sich schlagartig ändern würde, wenn sie wüssten, dass es bei ihm um einen Mann handelt, weshalb das tunlichst Geheim gehalten werden muss und er fortan als Kurako durchgeht. Anfangs nur einfaches Interesse daran aus Tsukimi das vollste Potential herauszuholen, muss er sich langsam eingestehen, dass er ausgerechnet für sie mehr empfindet, was vorher bei anderen Mädchen nie der Fall gewesen ist.

Quelle: www.anisearch.de/character/18325